Portrait | Deborah Hermann aus Stalden

«Ich liebe einfach die verschiedenen Textilien»

Deborah Hermann bei der Arbeit an der Nähmaschine.
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Deborah Hermann bei der Arbeit an der Nähmaschine.
Foto: RZ

Quelle: RZ 0

Stoffe und Mode sind die Welt von Deborah Hermann aus Stalden. Die Bekleidungsgestalterin schneidert viele ihrer Kleidungs­stücke selbst und arbeitet gerade an ihrer zweiten Kollektion.

Dass sie eines Tages etwas mit Mode machen will, wusste Deborah Hermann schon früh. «Es fing damit an, dass ich für meine Barbie Puppen eigene Kleider nähte, weil mir die, die es zu kaufen gab, nicht gefielen», erinnert sie sich. Schon wenig später begann sie aus demselben Grund, für sich selbst Kleidungsstücke zu nähen. Eine Ausbildung zur Bekleidungsgestalterin an der Ecole de Couture in Siders zu absolvieren, war daher naheliegend.

Eigenes Label

Kurz nach ihrem Abschluss entschied sich die heute 22-Jährige zu einem mutigen Schritt. Sie gründete mit «Blackchilla» ihr eigenes Mode­label, versuchte davon zu leben. Vor wenigen Monaten musste sie diesen Traum allerdings zurückstellen. «Es ist sehr schwer, als selbstständige Bekleidungsgestalterin zu leben», sagt Hermann. «Der Druck durch die grossen Ketten mit günstiger Mode ist einfach gewaltig.» Deshalb habe sie sich zugunsten eines regelmässigen Einkommens entschieden, einen Job bei einer Mode­kette anzunehmen, so Hermann weiter. Zumal sie derzeit nebenbei eine Weiterbildung in Textilwirtschaft absolviert, bereut Hermann den Entscheid nicht. «Alles zusammen geht einfach nicht», sagt sie. «Ausserdem habe ich wieder mehr Freude am Entwerfen und Schneidern von Kleidungs­stücken, weil der Druck zu liefern und Geld zu verdienen weggefallen ist.» Beim Entwerfen ihrer Kleidungsstücke lässt sich Deborah ­Hermann in erster Linie vom Stoff inspirieren, bei dessen Kauf sie darauf achtet, dass der Stoff unter guten Arbeits- und Umweltbedingungen produziert wurde. «Wenn ich ein tolles Stück Stoff sehe, habe ich direkt ein Bild vor Augen, was ich daraus machen könnte», sagt sie und lacht. «Ich liebe einfach die verschiedenen Textilien.» Das zeigt sich auch in ihrer zweiten Kollektion, die sie derzeit für ihr eigenes Label entwirft und schneidert. Während in der ersten Kollektion noch farbenfrohe Sari-Stoffe zum Einsatz kamen, dominiert nun die Farbe Schwarz. «Obwohl Schwarz die Kollektion prägt, gibt es dennoch viele Highlights, die durch die Verwendung von unterschiedlichen Materialien wie Kunstleder oder Viskose zustande kommen», erklärt die Bekleidungsgestalterin, die allgemein ihre Grossmutter und als schöpferisches Vorbild Karl Lagerfeld nennt.

Martin Meul

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