Fasnacht | Visper Zunft in stürmischen Zeiten

Ist die Martinizunft am Ende?

Martinimeier René Köstli will der Martinizunft wieder neues Leben einhauchen.
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Martinimeier René Köstli will der Martinizunft wieder neues Leben einhauchen.
Foto: RZ

Quelle: RZ 1

Gerüchten zu Folge kämpft die Visper Martinizunft mit erheblichen Problemen und steht vor dem Aus. Der Martinimeier dementiert.

Die Anzeichen dafür, dass es um die traditionsreiche Martinizunft nicht besonders gut bestellt ist, sind alles andere als subtil und auch nicht gerade neu. Ein deutliches Signal war das Ende des Martiniballs im letzten Jahr. Martinimeier René Köstli begründet die Aufgabe der fasnächtlichen Institution «Martiniball» gegenüber dem «Walliser Boten» mit zu schlechten Zahlen. Auf die Frage, ob denn die Zunft ganz grundsätzlich in Schwierigkeiten stecke, zum Beispiel weil die Hompage der Zunft seit Jahren offline ist, sagte Köstli damals, dass man dabei sei, einen neuen Internetauftritt zu erarbeiten. Zu internen Querelen grundsätzlicher Natur wollte sich der Martinimeier jedoch nicht äussern.

Noch immer keine Homepage

Ein Jahr später scheint es um die Martinizunft jedoch nicht besser bestellt zu sein, als es Anfang 2017 der Fall war. Ein Indiz dafür: Die Homepage ist immer noch offline. In Oberwalliser Fasnachtskreisen ist zudem zu vernehmen, dass auch die organisatorische Zusammenarbeit mit der Visper Zunft schwierig sei, das Umzugsprogramm für den grossen Fasnachtsumzug am Samstagabend sei beispielsweise viel zu spät verschickt worden.

Rotationen im Vorstand

Auch ein Blick auf die Zusammensetzung des Vorstands der Zunft lässt erahnen, dass die Martinizunft weit davon entfernt ist, eine gewisse Kontinuität zu haben. An der letzten GV traten gleich drei Vorstandsmitglieder zurück und nur ein neues konnte gewonnen werden. «Wir brauchen dringend weitere Leute», bestätigt denn auch Martinimeier René Köstli. «Die Organisation des grossen Umzugs und auch das Herausgeben der Fasnachtszeitung ist arbeitsintensiv und aufwendig.» Dass die Abgänge im Vorstand jedoch etwas mit dem angekratzten Ruf der Zunft zu tun haben, dementiert Köstli. «Ein Abgang war altersbedingt und einer aus familiären Gründen.» Dennoch muss der Martinimeier eingestehen, dass es um den Ruf der Zunft in der Tat nicht zum Besten bestellt ist. «Ich bin nun seit drei Jahren im Amt», sagt Köstli. «Seitdem versuche ich, zusammen mit den anderen Vorstandsmitgliedern, den Ruf der Martinizunft schrittweise wieder zu verbessern.» Berge versetzen könne er jedoch nicht, führt Kös­tli aus. Er sei jedoch überzeugt, dass es diesbezüglich wieder aufwärtsgehe und sich das Renommee der Zunft zumindest in Visp selbst wieder verbessert habe, so der Martinimeier. «Mit Markus Werlen konnten wir so an der letzten GV schon einmal wieder ein neues, motiviertes Vorstandsmitglied gewinnen.»

In Personalunion

Nichtsdestotrotz sind wichtige Posten bei der Zunft weiterhin unbesetzt. «Es fehlt ein Spielmeier, welcher zuständig für die Organisation des Umzugs ist, und ein Gazettenmeier als Verantwortlicher für den ‹Martini Falz›», sagt Köstli. «Im Moment übernehme deshalb ich diese beiden Posten.» Ausgelaugt, obwohl er im Moment drei wichtige Posten in Personalunion übernehme, sei er aber nicht, so der Martinimeier, welcher auch gleich dementiert, dass es um die Martinizunft schon bald geschehen sein könnte. «Die Martinizunft lassen wir auf keinen Fall untergehen», sagt er. Und was sagt Köstli zu der nach wie vor nicht existenten Homepage der Zunft? «Es hat leider nicht für alles gereicht und vielleicht haben wir diesem Aspekt zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet», sagt der Martinimeier und wiederholt sein Versprechen aus dem letzten Jahr: «Wir sind dabei, eine Onlineauftritt zu realisieren.»

Martin Meul

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Kommentare

  • Markus Imbodu, Visp - 133

    Hand's auf Herz: Köstli ist Beizer und profitiert wie viele andere im Gewerbe von der lokalen Fasnacht. Der Fasnachtsumzug in Visp - z.B 2017 wurde auch krisiert hier im WB: http://www.1815.ch/news/wallis/aktuell/visp-in-der-hand-der-martinizunft/

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