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Kommt es zur Grossfusion der Bergbahnen?

Zusammenschluss? In der Gemeinde Unterbäch denkt man über eine Bahnfusion nach.
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Zusammenschluss? In der Gemeinde Unterbäch denkt man über eine Bahnfusion nach.
Foto: RZ-Archiv

Quelle: RZ 11

Fusionieren die Sportbahnen aus Unterbäch mit den Bergbahnen von Bürchen? Die finanzielle Lage setzt die Verantwortlichen unter Druck.

Es ist ein offenes Geheimnis: Die Umsatzzahlen in den vergangenen Jahren waren rückläufig. Während die Moosalp Bergbahnen AG im Schnitt 1,6 Millionen Franken Umsatz generiert, sind es bei der Sportbahnen Unterbäch AG 600 000 Franken. In beiden Gemeinden wurde das Problem erkannt. «Die Gemeinde unterstützt die Sportbahnen jährlich mit 100 000 Franken», sagt Bernhard Wyss, Gemeindepräsident von Unterbäch. Wie geht es nun weiter? «Das entscheidet die Bevölkerung», so Wyss.

Unterbäch: Entscheid Anfang 2016
Doch nun müsse ein klarer Weg gefunden werden, wie es in Zukunft weitergehen soll. Der Gemeinderat hat zu diesem Zweck eine Studie in Auftrag gegeben, die verschiedene Szenarien für die Zukunft der Bahnen zusammenstellen wird. Die Vorschläge werden an einer Budget-Urversammlung (im Dezember 2015) dem Volk präsentiert. Die Bevölkerung wird an einem Urnengang (voraussichtlich im Februar/März 2016) entscheiden, welchen Weg sie wünscht. Wyss: «Ein Alleingang ist weiterhin eine Möglichkeit, diese würde jedoch zusätzliche Kosten verursachen.» Ist auch eine Fusion mit der Moosalp Bergbahnen AG in Bürchen möglich? «Das ist durchaus möglich», sagt Wyss. Die RZ weiss: Es wurde sogar schon ein Masterplan erstellt, wie die beiden Skigebiete miteinander verbunden werden könnten. Wyss dazu: «Geografisch wäre das nicht ganz einfach.»

«So geht es nicht mehr weiter»
Martin Gattlen, Verwaltungsratspräsident der Moosalp Bergbahnen AG, spricht im Zusammenhang mit einer allfälligen Fusion von einer Vision, stellt allerdings unmissverständlich fest: «Langfristig kann es so nicht mehr weitergehen.» Ein grosses Problem sei es, gerade im Sommer immer wieder die Liquidität sicherzustellen. Deshalb denke man auch in Bürchen über eine allfällige Fusion mit Unterbäch nach. «Wenn wir die beiden Gebiete verbinden können, würde daraus ein tolles Skigebiet entstehen mit einer guten Verkehrsanbindung.» Das Ganze würde jedoch hohe Kosten verursachen. Die Rede ist von schätzungsweise einer Million Franken. Gattlen ist überzeugt, dass man mit dem Abbau gewisser Anlagen weitere Kosten einsparen könnte. Sein Lösungsvorschlag: «Gerade in Bürchen könnten wir beispielsweise mit dem Bau einer 6er-Sesselbahn drei andere Anlagen abbauen, wodurch Kosten eingespart würden.» Bis über das weitere Vorgehen diskutiert wird, wartet Bürchen die Budget-Urversammlung in Unterbäch ab.

Was macht Eischoll?
Wenig Sinn macht für die Moosalp Bergbahnen AG eine Fusion mit der Sportbahnen Eischoll Augstbordregion AG. Trotzdem: Auch Eischoll setzt sich mit einer Fusion der Berg- bez. Sportbahnen (mit Unterbäch? Oder Unterbäch und Bürchen?) auseinander. Denn die Sportbahnen stehen nicht nur wegen der ungewissen Zukunft der Sesselbahn von Eischoll nach «Strygge» (die Betriebsbewilligung läuft 2017 aus, die RZ berichtete) vor vielen Fragezeichen. Darauf angesprochen, ob es einen Plan B gebe, falls eine der angestrebten Varianten nicht realisiert werden könnte, sagte Jean-Claude Clausen, Verwaltungsratspräsident der Sportbahnen Eischoll Augstbordregion AG: «Wir bemühen uns, nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit unseren Nachbar zu suchen.» Kommt es gar zur Fusion sämtlicher drei Bergbahnen? Die bevorstehende Wintersaison wird erste Antworten darauf liefern.

Simon Kalbermatten

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Kommentare

  • Erwin Ruff - 25

    Die Idee der Fusion - jedoch nur mit Pistenverbindung - hatte ich schon anfangs der 90 - ziger Jahre. Ich wurde als Dummkopf und Spinner bezeichnet und das von allen Seiten.

    Jetzt haben sie den Salat. Was bringt eine Fusion heute?

  • Hubert - 93

    Meiner Meinung nach gibt es für die Moosalp Region nur eine Option, und die heisst Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinweg.

    Wir müssen uns in unserer Region grundsätzlich und ernsthaft fragen, ob wir hier bei uns überhaupt noch ein Skigebiet wollen. Diese Frage muss sich jeder Leistungsträger, die Bahnen, die Tourismusvereine, die Gemeindeverantwortlichen und alle Einwohner unserer Region stellen und auch beantworten.

    Wenn wir sie nicht mit einem klaren „Ja“ beantworten, macht es keinen Sinn, Projekte auszuarbeiten, Masterpläne in Auftrag zu geben, neue Bahnen zu bauen, entweder sind wir voll überzeugt und gehen gemeinsam vorwärts oder wir wollen schöne, kleine, in sich lebende Berg- und Schlafdörfer sein (was absolut nicht schlecht sein muss), wir müssen aber auch sehen, welche Konsequenzen diese Entscheidung auf das Leben und die Zukunft in unseren Dörfern hat.

    Wenn wir aber den Winter und Sommer-Tourismus mit all seinen Facetten wollen und uns klar dazu bekennen, müssen wir uns in der gesamten Moosalpregion zusammentun, uns weiterentwickeln, eine Idee, eine Vision ausarbeiten und mit aller Kraft und Konsequenz gemeinsam ein klar definiertes Ziel, das wir gemeinsam festlegen, verfolgen und realisieren, was auch immer dieses Ziel ist.

    Es ist fünf vor zwölf für den Tourismus in unserer Region – das hat mit Pessimismus nichts zu tun, das ist die Realität! Der Tourismus im allgemeinen leidet in der Schweiz, im Wallis und auch bei uns, wir sind aber das letzte Glied in der Kette, wir sind kleine Stationen, denen niemand hilft, darum gibt es, wenn wir „Ja“ sagen nur eines: wir müssen uns zusamenraufen und uns selber helfen, Dörflidenken, Neid, Missgunst, Familienpolitik und egoistische Ueberlegungen dürfen keinen Platz mehr in unserem Denken haben, ansonsten ist es zu spät und wir werden die nächsten Jahre nicht überleben.

  • Stefanie - 125

    Ich verbrachte mit meinen Eltern immer die Skiferien in Eischoll es war Zahlbar und immer Superschön erhaltet diese Anlage

    • Regular Bellwald - 93

      ... und warum kommen Sie nicht mehr?

  • Hans - 157

    In Eischoll ist eine mögliche Fusion vom Tisch und kein Thema, keine Ahnung woher der WB diese Infos hat.
    2 Kranke geben keinen Gesunden.
    Wieso nicht das Gebiet von Törbel mit dem schneesicheren Ginals verbinden.

  • Cindy - 142

    Das fände ich Toll. Mit einer Karte zwei Gebiete befahren! Wenn man dann noch Eischoll anbinden würde, wäre das eine Super-Sause.

    • Mee-Shee - 42

      ..schon jetzt kann man mit einer Tageskarte der Gebiete alle Gebiete befahren und von Eischoll -zu Unterbäch besteht eine Verbindung mit Skier .
      Eischoll hat Zukunft !

  • Nils - 1219

    Was ist das denn für ein Unfug? Man ließt die Schlagzeile und denkt an die Fusion von Zermatt, Saas Fee und Grans Montana und dann so etwas? Effekthascherei in Reinform!

  • Beat - 136

    Na bei den Umsatzzahlen eher zu einer Paarung von Zwergkaninchen als "Großfusion".

  • Fritz - 94

    Was wär denn dein Vorschlag, Bittel.
    Abwarten und Tee trinken?

  • Bittel, M. - 411

    Das ganze Gezerre ist doch nicht helfend. Wer soll jetzt noch dort buchen, wenn er nicht sicher ist, dass die Lifte noch laufen.

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