Schulwesen | Verschiedene Ansätze für kostenloses Schulmaterial in Visp

Kostenloses Schulmaterial: Noch viele Fragen sind offen

Schulmaterial muss ab dem Herbst kostenlos sein.
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Schulmaterial muss ab dem Herbst kostenlos sein.
Foto: Henry Klingberg/pixelio.de

Quelle: RZ 0

Wie die Schulen die Abgabe von kostenlosem Material an die Schüler regeln werden, ist bislang nur grob geklärt. Es gelte, Erfahrungen zu sammeln, heisst es beispielsweise aus der Schulregion Visp.

In knapp sieben Wochen kommt es in den Walliser Schulen zu einem Paradigmenwechsel. Ab dem kommenden Schuljahr gilt nämlich der vom Bundesgericht festgehaltene Grundsatz, dass Schule kostenlos sein muss, was sowohl für Schul­material als auch ausserschulische Aktivitäten gilt. Für die Schulen bedeutet dies, dass sie eine ganz neue Aufgabe übernehmen müssen, nämlich die kostenlose Zurverfügungstellung von Schulmaterial.

Neues Material für die Kleinen

Diese Tatsache stellt die Schulen vor eine nicht unerhebliche organisatorische Herausforderung. «Wir haben uns in den letzten Wochen intensiv mit dieser Angelegenheit beschäftigt», sagt der Direktor der Schulregion Visp, Bruno Schmid, «denn die Zeit, die uns für die Organisation zur Verfügung stand, war zu kurz.» In der Tat wurde die Liste dazu, welches Material die Schulen zu Verfügung stellen müssen, vom Kanton erst Anfang Mai 2019 veröffentlicht. Nichtsdestotrotz müssen die Schulen zu Schulbeginn mehr oder weniger bereit sein. «Wir haben dieser Tage die Eltern mittels Brief informiert, was wir als Schule für Material bereitstellen und welches die Familien selbst besorgen müssen», erklärt der Visper Schuldirektor. «Für die Schülerinnen und Schüler der Stufen 1H bis 3H werden wir zu Schulbeginn sämtliches Material zur Verfügung stellen, welches nicht von den Eltern übernommen werden muss. Für die Stufen 4H bis 8H hingegen setzen wir auf eine andere Strategie.»

«Altes» Material aufbrauchen

Diese angesprochene Strategie sieht vor, dass die Schülerinnen und Schüler zunächst einmal bereits vorhandenes Material aufbrauchen. «Das heisst, dass wir nicht direkt zu Schulbeginn alles Material ausgeben werden, da in den meisten Fällen noch solches aus dem letzten Schuljahr vorhanden ist», erklärt Bruno Schmid. «Erst wenn Sachen ausgehen, werden diese sukzessive ersetzt.» Es mache keinen Sinn, neues Material auszugeben, wenn noch durchaus verwertbares vorhanden sei, so der Visper Schul­direktor. «Das wäre unsinnig und verschwenderisch.»

Unbekannte Kosten

Die Schüler der Orientierungsstufe (OS) hingegen werden wieder direkt zu Schulbeginn mit neuem Material versorgt, sagt der Schulleiter OS, Beat Schwery. «Allerdings werden wir versuchen, vieles an Material, zum Beispiel Scheren, gemeinschaftlich in den Klassenräumen zur Verfügung zu stellen, anstatt jeden ­Schüler einzeln damit auszurüsten.» Ob sich die geplanten Systeme in der Praxis bewähren würden, sei schwer abzuschätzen, betont sowohl Schwery wie auch Schuldirektor Schmid. «Darum werden wir laufend überprüfen, ob es Anpassungen und Verbesserungen braucht, denn viele Fragen sind in der Tat noch ungeklärt.» Selbiges gelte auch für die Kosten, die auf die Gemeinden der Schulregion durch den Systemwechsel zukämen, so Bruno Schmid weiter. «Unser Ziel ist es, dass wir im kommenden Schuljahr konkretes Zahlenmaterial zusammentragen können, welches uns erlaubt, den Gemeinden ein genaues Budget vorlegen zu können.»

Martin Meul

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