Die Ludothek in Brig-Glis will mehr Besucher anlocken. Darum wollen die Verantwortlichen der «Spielebibliothek» Eltern und Kinder animieren, sich Spielsachen auszuleihen.

Wer die Ludothek im Fernanda-von-Stockalper-Haus betritt, fühlt sich ins Kindesalter zurückversetzt. Tretroller, Playmobil-Schiffe, Plastikdrachen und verschiedene Brettspiele lassen die Fantasie der Besucher aufleben. Vor fast 40 Jahren, genauer noch am 4. Dezember 1981, wurde die Ludothek Rotkäppchen von Ruth und Ulrich Plüss gegründet. Mit grossem Erfolg: Waren es in den Anfängen mehr als 300 Spiel­sachen, die wöchentlich ausgeliehen wurden, sind es heute nur noch knapp die Hälfte. «Wir haben keine Ahnung, warum die Besucherzahlen rückläufig sind», sagt Dolores Arnold (41), die zusammen mit Beatrix Jeitziner (54) den Verein Ludothek im Co-Präsidium führt und ab Herbst als alleinige Präsidentin amtet.

Grosses Angebot

Dabei machen es sich die elf Aktivmitglieder des Vereins alles andere als leicht. «Wir haben beim schweizerischen Ludothekenverband nachgefragt, wie wir unser Angebot noch attraktiver gestalten könnten», sagt Beatrix Jeitziner. Daraufhin habe man die Einrichtung komplett neu gestaltet. Trotzdem bleiben die Besucher aus. «Vom Angebot her können wir mit anderen Ludotheken ohne Weiteres mithalten, allerdings ist unser Standort wohl zu wenig ­zentral», mutmasst Arnold. Auch wenn man sehr dankbar dafür sei, dass die Stadtgemeinde die Lokalitäten zur Verfügung stellt. Auch die Unterstützung der Anliegergemeinden und der Loterie Romande sei ein willkommener Zustupf. Mit einem Spielnachmittag im Frühling und im Herbst und längeren Öffnungszeiten (Mittwoch- und Donnerstagnachmittag sowie Freitag und Samstagvormittag) wollen die Frauen, die ausschliesslich im Teilpensum arbeiten, das Interesse für die Ludothek wecken. «Neben einer grossen Auswahl von Spielsachen, die wir für
wenig Geld vermieten, hat die Ludothek noch einen positiven Nebeneffekt. Die Kinder lernen, sorgfältig mit den Spielsachen umzugehen», ist Arnold überzeugt. «Zudem sind neue und engagierte Vereinsmitglieder herzlich will­kommen.»