Sexismus | Respekt beim Flirten

Nein heisst Nein! – Auch am Open Air Gampel

Auch wenn die Partylaune gut ist, beim Flirten gilt es, Grenzen zu respektieren.
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Auch wenn die Partylaune gut ist, beim Flirten gilt es, Grenzen zu respektieren.
Foto: zvg

Quelle: RZ 1

Was ist beim Flirten erlaubt? Welche Sprüche passen und was geht gar nicht? Soziologin Ursula Stüdi erklärt, an welche Kriterien man sich halten kann, damit es nicht zu unangenehmen Situationen kommt.

Das Open Air Gampel lockt auch dieses Jahr wieder die Festivalfans in Scharen an. Für die meisten Partygänger geht es beim «Open Air» natürlich um gute, mitreissende Konzerte und ums Partymachen. Das Open Air Gampel ist für viele aber auch eine regelrechte Singlebörse. An den Bars, vor den Bühnen und auf dem Zeltplatz wird geflirtet, was das Zeug hält.

Wo liegen die Grenzen?

Zum Flirten gehört aber nicht nur der tiefe Blick in die Augen, auch flotte Sprüche, die meistens das Aussehen des Gegenübers zum Inhalt haben, sind essenzieller Bestandteil eines erotischen Geplänkels. Allerdings können dabei schnell auch einmal Grenzen überschritten werden. Was für den einen ein schönes Kompliment ist, geht für die andere schon in Richtung Zudringlichkeit und im schlimmsten Fall gar Belästigung. «Die Grenzen, was bei einer Anmache erlaubt ist und was nicht, sind in der Tat nicht trennscharf», erklärt Ursula Stüdi vom kantonalen Amt für Gleichstellung und Familie. «Deshalb ist es auch schwer, eine Art Regelkatalog aufzustellen.» Der genau gleiche Spruch könne von der einen Frau durchaus mit Wohlwollen aufgenommen werden, während sich eine andere belästigt fühle. «Zudem kommt es auch auf den Ton und die Situation an, in der ein Anmachspruch gemacht wird», sagt Stüdi weiter.

Grundsatz lautet «Respekt»

Dafür, dass diese Ausgangslage bei einigen Männer einige Fragezeichen hinterlässt, hat die Soziologin Verständnis. «Orientierungshilfe schafft es, wenn man sich die Frage nach einem respektvollen Umgang mit seinem Gegenüber stellt», sagt Stüdi weiter. «Die Haltung, die man an den Tag legt, ist entscheidend.» Zentral dabei sei, die Frau nicht nur auf ihr Äusseres zu reduzieren. «Wenn man sich in Erinnerung ruft, dass eine Frau mehr ist als nur ihr Körper, ist das Risiko, sich unangemessen zu verhalten, schon stark reduziert», sagt die Expertin. Zudem müsse man sich auch auf die Signale seines Gegenübers konzentrieren, betont Ursula Stüdi weiter. «Registriert man eine ablehnende Haltung, so gilt es, diese in jedem Fall zu respektieren», sagt die Soziologin. «Nein heisst Nein. Egal, ob am Arbeitsplatz, in der Freizeit oder am Open Air Gampel.»

Martin Meul

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Kommentare

  • Markus Imbodu, Visp - 910

    Naja... in der Theorie klingt das alles ganz nett - aber in der Realität? Bin ich froh mich nicht mit dem betrunkene Pöbel herumzuschlagen zu müssen, oder gar eine Frau dort "kennenzulernen"...

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