Grächen | Bistum beendet Zusammenarbeit

Pfarrer Kandath muss gehen

Kehrt mit dem Abgang von Pfarrer Kandath in Grächen wieder Ruhe ein?
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Kehrt mit dem Abgang von Pfarrer Kandath in Grächen wieder Ruhe ein?
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Quelle: RZ 0

Der umstrittene Seelsorger in Grächen, Pfarrer Anthony C. Kandath, muss die Pfarrei verlassen. Sein Nachfolger ist (noch) nicht bekannt.

«Grächner Pfarrer spaltet Gemeinde» titelte die RZ im vergangenen Mai. Der Grund für die Zerrüttung innerhalb der Pfarrgemeinde war die «aufdringliche und herrische Art des Pfarrers», die bei weiten Teilen der Bevölkerung auf eine ablehnende Haltung stiess. Nachdem das Bistum auf Beschwerden aus der Bevölkerung vorerst nur zögerlich reagierte, hat jetzt Bischof Jean-Marie Lovey die Reissleine gezogen und Pfarrer Kandath freigestellt.

Religionsunterricht als Zankapfel

Auch wenn sich Behörden und Kirchgänger von Grächen nach aussen hin betont zurückhaltend geben, ist doch ein merkliches Aufatmen in der Gemeinde spürbar. Gerüchten zufolge seien die Gottesdienste in der Vergangenheit nur noch schlecht besucht worden und der Umgang mit Pfarrer Kandath habe sich auf das Minimum beschränkt, heisst es aus gut unterrichteten Kreisen. Das Fass zum Überlaufen brachte schliesslich die Diskussion um die Erteilung des Religionsunterrichtes, worauf sich Eltern vehement gegen den Unterricht mit Pfarrer Kandath gewehrt hätten. Die Folge: Der Pfarrer durfte keinen Religionsunterricht an der Schule erteilen. Das wiederum war wohl mit ein Grund für das Bistum, das Anstellungsverhältnis mit Pfarrer Kandath im gegenseitigen Einvernehmen aufzulösen.

«Nicht mehr im Bistum tätig»

Der indische Pfarrer Anthony C. Kandath ist seit dem ersten Adventssonntag in der Pfarrei Grächen tätig. Zuvor wirkte der Geistliche in Graubünden, so unter anderem in der Pfarrei St. Fidelis in Landquart. Auf Geheiss von Bischof Lovey wurde Anthony C. Kandath im Dezember 2016 zum Pfarradministrator in Grächen ernannt. Allerdings wusste der indische Pfarrer die Grächnerinnen und Grächner nie für sich zu gewinnen. Im Gegenteil: Die kritischen Stimmen in der Bevölkerung gegen das Kirchenoberhaupt wurden von Tag zu Tag lauter. Pfarrer Kandath sei «fordernd, herrisch, uneinsichtig und egoistisch», so der allgemeine Tenor. Nun hat das Bistum auf die Misstöne in Grächen reagiert und die Zusammenarbeit vorzeitig beendet. «Wie lange Pfarrer Kandath in der Pfarrei Grächen noch tätig ist, hängt im Wesentlichen davon ab, zu welchem Zeitpunkt ein anderer Priester die Seelsorge in Grächen übernehmen kann», sagt Generalvikar Richard Lehner. Die Bistumsleitung sei diesbezüglich mit den politischen und kirchlichen Behörden Grächens in Kontakt. Pfarrer Kandath werde künftig nicht mehr im Bistum Sitten tätig sein.

Walter Bellwald

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