Poststellennetz | Keine Garantie über 2020 hinaus

Poststelle in Susten «nur» bis 2020 garantiert

Die Gemeinde Leuk ist froh, dass die Poststelle Susten bis 2020 garantiert ist.
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Die Gemeinde Leuk ist froh, dass die Poststelle Susten bis 2020 garantiert ist.
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Die Post garantiert den Betrieb der Poststelle Susten für die kommenden zweieinhalb Jahre. Obwohl Leuk-Susten Bezirkshauptort ist, ist die Zukunft der Zweigstelle nach 2020 nicht klar. Für die Postgewerkschaft Anlass zur Kritik.

Was eigentlich nach einer guten Nachricht tönt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung nur als Teil­erfolg. Vor wenigen Wochen teilte die Post der Gemeinde Leuk nämlich mit, dass die Poststelle in Susten bis 2020 garantiert ist.

Poststelle für Bezirkshauptort

«Wir sind froh darüber, dass die Poststelle in Susten noch mindestens zweieinhalb Jahre erhalten bleibt», sagt Martin Lötscher, Gemeindepräsident von Leuk, dazu auf Anfrage. Ob die Freude über den Erhalt der Poststelle jedoch nur von kurzer Dauer sein wird, ist derzeit vollkommen unklar. Im Rahmen der Netzstrategie 2020 der Post hat die Poststelle Susten nicht zuletzt vom Kriterium profitiert, dass die Filiale Susten in einem Bezirkshauptort ist. Ob diese auch bei der nächsten Überprüfung nochmals ein Kriterium sein wird, kann die Post zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. «Die Post garantiert im Rahmen ihrer Netzstrategie 2020 800 bis 900 eigenbetriebene Filialen in der Schweiz», sagt Markus Flückiger, Mediensprecher der Post. «Aufgrund der Markentwicklung können wir derzeit noch keine Aussagen machen, wie sich das Netz ab 2020 weiterentwickeln wird. Selbst unsere Hauptfilialen in Zürich und Bern haben keine Garantie, die über 2020 hinausgeht.» Heisst konkret – auch die Poststelle in Susten könnte bei der nächsten Rationalisierungsrunde zu den Opfern der Effizienzsteigerung bei der Post zählen. Das Argument des Bezirkshauptortes könnte wegfallen.

Kritik seitens Gewerkschaft

Für die Postgewerkschaft Syndicom ist dies alles andere als eine akzeptable Lösung. «Sämtliche Poststellen haben von der Post nur eine Garantie für zweieinhalb Jahre erhalten», kritisiert Syndicom-Mediensprecher Christian Capacoel die Vorgehensweise der Post. «Aufgrund dieses kurzen Zeitraums kann man kaum von einer Strategie sprechen, denn das jetzige Zugeständnis der Post an ihre weiterbestehenden Filialen bietet keinerlei Sicherheit für eine langfristige Planung. » Auch wenn die Post wiederholt betone, dass sie sich zu ihren Poststellen bekenne, müsse dies aufgrund der aktuellen Situation stark bezweifelt werden. Die Postgewerkschaft hofft daher auf Schützenhilfe aus Bundesbern. Denn National- wie auch Ständerat befassen sich in naher Zukunft mit dem Thema. «Die Politik muss die Post dazu verpflichten, die bereits massiv ausgehöhlte Grundversorgung nicht weiter abzubauen», sagt Christian Capacoel.

Martin Meul

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