Region | Staatsrat will Kinder und Jugendliche vor Gefahren schützen

Schluss mit künstlicher Bräune für Jugendliche

Solarien sollen nur noch für Erwachsene zugänglich sein.
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Solarien sollen nur noch für Erwachsene zugänglich sein.
Foto: manwalk/pixelio.de

Sihana Memeti: «Ich persönlich habe mich noch nie auf eine Sonnenbank gelegt.»
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Sihana Memeti: «Ich persönlich habe mich noch nie auf eine Sonnenbank gelegt.»
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Mattia Brigger: «Jeder muss selbst wissen, ob er in ein Solarium gehen will.»
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Mattia Brigger: «Jeder muss selbst wissen, ob er in ein Solarium gehen will.»
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Katharina Bumann: «Dass der Solariumbesuch verboten wird, finde ich in Ordnung.»
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Katharina Bumann: «Dass der Solariumbesuch verboten wird, finde ich in Ordnung.»
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Quelle: RZ 0

Das Gesetz über die Gewerbepolizei wird derzeit revidiert. Neben einem Verbot von Zigarettenverkäufen an Jugendliche sollen diese künftig auch nicht mehr Solarien benutzen dürfen.

Der Staatsrat will Kinder und Jugendliche besser vor den Gefahren durch die zu intensive Benutzung von Solarien schützen. Bei der Revision des Gesetzes über die Gewerbepolizei soll daher ein Artikel im Gesetz aufgenommen werden, der Personen unter 18 Jahren die Benutzung von Solarien untersagt. Der Staatsrat stützt sich dabei auf Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Dieses hatte mehrfach darauf hingewiesen, dass die Benutzung von Sonnenbänken für die Haut eine erhebliche Belastung darstellt.

Erhöhtes Krebsrisiko

Unter anderem werde durch die Benutzung von Solarien das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, massiv erhöht. «Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Personen, die Solarien nutzen, fast doppelt so häufig an Hautkrebs erkranken wie Personen, die sich nie unter die künstliche Sonne legen», schreibt das BAG. Zudem führe die Nutzung von Solarien zu vorzeitiger Hautalterung. «Die Haut wird lederig und bildet tiefe Falten und Furchen», so das Bundesamt für Gesundheit weiter. Gleichzeitig sei eine durch Solarien erzeugte Bräune kein wirksamer Schutz vor den Einflüssen der Sonnenstrahlung. Zudem würde ein Solariumsbesuch dem Körper auch nicht dabei helfen, das lebenswichtige Vitamin D zu produzieren, da die Sonnenbänke die dafür nötige UVB-Strahlung kaum erzeugen würden.

Strenger als der Bund

Aus diesen Gründen ist der Staatsrat überzeugt, dass ein Zugangsverbot zu Solarien für Jugendliche unter 18 Jahren wichtig ist. Er reagiert damit auch darauf, dass im Bundesgesetz über den Schutz vor Gefährdungen durch nichtionisierende Strahlung und Schall kein Nutzungsverbot für Solarien durch Jugendliche vorgesehen ist. Zusammen mit 14 weiteren Kantonen hatte sich das Wallis 2014 für ein solches Verbot starkgemacht. Mit der Änderung im Gesetz über die Gewerbepolizei reagiere man nun auf kantonaler Ebene, schreibt die Regierung.

Zigaretten nur für Erwachsene

Des weiteren wird mit der Gesetzesanpassung auch eine Änderung beim Verkauf von Zigaretten angestrebt. Künftig sollen Tabakwaren im Wallis nur noch an Erwachsene verkauft werden dürfen. Der Staatsrat setzt damit eine Motion mehrerer Grossräte um, die eine Erhöhung des Schutzalters auf 18 Jahre beim Verkauf von Tabakwaren gefordert hatten. Der Entwurf für die Änderung des Gesetzes über die Gewerbepolizei befindet sich zurzeit in der Vernehmlassung.

Umfrage bei Jugendlichen

Haben Sie sich schon einmal auf die Sonnenbank gelegt?

Sihana Memeti (16) aus Stalden
«Ich persönlich habe mich noch nie auf eine Sonnenbank gelegt. Dass dies nun für Jugendliche nicht mehr erlaubt sein soll, stört mich eigentlich nicht. Man weiss ja, dass diese Solarien den Ruf haben, nicht gesund zu sein. In den Ferien aber finde ich es schön, wenn man etwas Bräune bekommt, obwohl ich auch immer darauf achte, mich etwas gegen die Sonne zu schützen. Wenn man es mit dem Bräunen übertreibt, finde ich dies aber dann auch nicht mehr schön. Es sollte immer noch natürlich aussehen.»

Mattia Brigger (17) aus Steg
«Ich war noch nie in einem Solarium. Warum auch? Wenn man in die Ferien fährt und sich dann am Strand in die Sonne legt, wird man ja sowieso braun (lacht). Im Urlaub finde ich es schon gut, wenn man etwas Farbe abbekommt, dann hat man länger etwas von den Ferien. Zum Glück habe ich mir noch nie einen schweren Sonnenbrand geholt, obwohl ich mich nicht immer so gut gegen die Sonne schütze. Was den Besuch eines Solariums angeht, bin ich der Meinung, dass jeder selbst wissen muss, ob ihm das gefällt.»

Katharina Bumann (17) aus Saas-Fee
«Im Solarium war ich persönlich noch nie. Ich habe auch noch nie mit dem Gedanken gespielt. Dass der Solariumbesuch für Jugendliche bald nicht mehr erlaubt sein soll, finde ich in Ordnung. Uns wird ja so auch aufgezeigt, dass Besuche im Solarium nicht ungefährlich sind. Andererseits sollte jeder selbst entscheiden können, was er macht. Ganz allgemein geniesse ich die Sonne sehr, aber auch hier steht für mich das Braunwerden nicht im Vordergrund. Ich habe auch das Glück, dass ich mir nicht so schnell einen Sonnenbrand hole.»

Martin Meul

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