Portrait | Alessandra Schmid aus Fiesch

Skialpinismus-Shootingstar im Sommertraining

Alessandra Schmid hat eine erfolgreiche Skialpinismus-Saison hinter sich.
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Alessandra Schmid hat eine erfolgreiche Skialpinismus-Saison hinter sich.
Foto: zvg

Derzeit steht bei Schmid vor allem Trail-Running auf dem Programm.
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Derzeit steht bei Schmid vor allem Trail-Running auf dem Programm.
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Quelle: RZ 0

Nach ihrer ersten Saison im Weltcup des Skialpinismus befindet sich die Fiescherin Alessandra Schmid derzeit im Sommertraining. Dabei geht sie ihrer zweiten grossen Leidenschaft, dem Trail-Running, nach. Ein Porträt.

Alles begann eigentlich mit der ­«Patrouille des Glaciers». «Meine Kollegin Lindy Etzensperger und ihre Mutter Nathalie hatten mich gefragt, ob ich nicht mit ihnen die Patrouille laufen möchte», erinnert sich Alessandra Schmid. «Vom Skialpinismus hatte ich bis dato zwar gehört, betrieben hatte ich den Sport allerdings nie.» Doch die Aussicht, in den Bergen zwischen Zermatt und Verbier mit Fellen und Skiern unterwegs zu sein, reizte die junge Frau aus dem Goms. «Ausdauersport betrieb ich zwar schon länger», sagt sie, «doch einer solchen Herausforderung hatte ich mich noch nicht gestellt.»

Direkt in den Weltcup

Um die nötige Technik für die «Patrouille» zu erlernen, machte sich Schmid auf die Suche nach Trainingsmöglichkeiten und wurde beim Mountain Performance Center im Unterwallis fündig. Das war im Oktober 2017. Ein paar Monate später stand Alessandra Schmid mit Mutter und Tochter Etzensperger am Start in Arolla. Am Schluss reichte es für Platz 2. «Das war ein tolles Erlebnis, denn wir waren eigentlich nur mit dem Ziel gestartet, das Rennen zu beenden», erinnert sich Schmid. Dieser Erfolg markierte gleichzeitig den Startpunkt für Alessandra Schmids Karriere im Skialpinismus. «Ich war fasziniert von diesem Sport und wollte unbedingt weitere Rennen bestreiten», sagt sie. Im Oktober lief die 21-Jährige dann in Fully einen Berglauf in der Disziplin «Vertical» in einer sehr guten Zeit. Zuvor hatte sie schon bei den U23-Weltmeisterschaften im Trail-Running mit dem Gewinn der Goldmedaille ihre starke Kondition unter Beweis gestellt. In der Folge wurde der SAC auf die Fiescherin aufmerksam, es folgte eine Einladung zu Skialpinismus-Trainingscamps für den kommenden Herbst. «So war ich viel mit der Nationalmannschaft im Skialpinismus unterwegs, obwohl ich noch nicht offiziell Teil davon war», sagt Alessandra Schmid. Doch Schmids Leistungen waren dermassen stark, bei den Schweizer Meisterschaften in Veysonnaz holte sie Bronze, dass es noch in der gleichen Saison für die ersten Rennen im Weltcup reichte. «Das war sehr speziell für mich, denn ich musste mich ja mit Leuten messen, die diesen Sport schon jahrelang ausübten», sagt die Fiescherin. Doch Schmids kleinere Erfahrung tat ihren Leistungen keinen Abbruch. Es folgten Topplatzierungen im Weltcup und als Highlight der Saison die Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften in der Kategorie U23 «Vertical».

Trail-Running als Passion

Jetzt im Sommer lässt es Alessandra Schmid etwas ruhiger angehen, aber nur ein ganz kleines bisschen. «Man kann nicht das ganze Jahr über voll trainieren», findet sie. Was aber nicht heisst, dass sie Ferien macht, denn der Sommer ist die Zeit der Wettkämpfe in ihrer zweiten grossen Leidenschaft, dem Trail-Running. Sie liebe es, auf Pfaden im Gelände zu laufen und die Landschaft zu geniessen. Gleich wie beim Skialpinismus mag es Alessandra Schmid dabei, wenn es besonders steil ist. «Ich laufe gerne hoch und runter, flach ist weniger mein Fall», erklärt sie. Darum läuft Schmid auch nur ganz selten Strassenrennen. «Es ist die Kombination aus Natur und Sport, die mich fasziniert», sagt sie. «Bei Strassenrennen würde mir das fehlen.» So verwunderte es nicht, dass im Rennkalender der Fiescherin für diesen Sommer Läufe wie «Sierre–Zinal» oder ein Halbmarathon im Mont-Blanc-Gebiet stehen. Unterstützt wird sie bei den Rennen von ihrer Familie und vom Trail-Running-Team der Firma Salomon Schweiz. «Mitglied in einem solchen Team zu sein, ist natürlich ein grosser Vorteil», erklärt Alessandra Schmid. «Man bekommt viele Tipps und kann sich gegenseitig unterstützen.» Im Herbst wird die 21-Jährige neben ihren sportlichen Aktivitäten zudem noch ein Studium der Betriebswirtschaft in Bern in Angriff nehmen. «Eigentlich sollte es ein Fernstudium werden, doch diesen Gedanken habe ich wieder verworfen», erklärt sie. «Als Ausdauersportlerin trainiert man viel allein. Würde ich nun noch ‹allein zu Hause› studieren, würden mir die sozialen Kontakte fehlen.»

Martin Meul

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