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Smasht Visp bald in der NLB?

Tabellenführer. Vanessa Wyer (Nr. 4) und der VBC Visp.
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Tabellenführer. Vanessa Wyer (Nr. 4) und der VBC Visp.
Foto: Stefan Lorenz

Quelle: RZ 0

Der VBC Visp verzückt die 1. Liga. Steigen die Visper Volleyballerinnen nun in die Nati B auf? Die Präsidentin drückt auf die Euphoriebremse.

«Es ist ein reizvoller Gedanke, in die Nationalliga B aufzusteigen», gesteht Tili Küng, Präsidentin des VBC Visp. Ob es dazu kommt, ist jedoch fraglich. Fakt ist, dass die Chancen dazu besser stehen als auch schon.

Budget-Verdoppelung in NLB
Der VBC Visp steht im 1.-Liga-­Volleyball dort, wo der FC Oberwallis Naters in der 1. Liga Classic stehen möchte. An der Spitze der Tabelle.Steigt Visp nun in die NLB auf? «Das hängt von vielen Faktoren ab», sagt Küng und betont, dass man diese Diskussion mit der Mannschaft dann führen werde, wenn man sportlich den Aufstieg in die NLB geschafft hat. Ein Aufstieg bringt vieles mit sich: Um sportlich mithalten zu können, muss Visp Spielerinnen «einkaufen», das Budget würde belastet. Die Trainingseinheiten würden um mindestens ein zusätzliches Training pro Woche auf drei aufgestockt. Die Auswärtsspiele wären in der ganzen Schweiz; die Reisespesen würden ansteigen. Deswegen geht die Präsidentin davon aus, dass der VBC sein Budget (rund 25 000 Franken) verdoppeln müsste. Während Visp zurzeit mit Ausnahme von zwei Spielerinnen (eine aus Sitten, die andere aus Savièse) mit einheimischen Spielerinnen antritt, ist es bei einem Aufstieg in die NLB unumgänglich, Verstärkungsspielerinnen zu verpflichten. Umso mehr, dass Vanessa Wyer – eine Teamstütze, die laut Tili Küng bereits jetzt auf NLB-Niveau spielt – das Team verlassen könnte. Wyer wird im nächsten Jahr das Wallis verlassen, um zu studieren.

Kirchturmpolitik im Volleyball
Mit Abgängen von Leistungsträgerinnen muss ein Ausbildungsklub wie der VBC Visp immer wieder rechnen. Alexandra Lorenz verliess den Klub erst auf diese Saison hin und spielt heute in der NLA. Die Lücken, die daraus entstehen, sind nur schwer zu schliessen. Denn: Obwohl im Oberwallis gleich fünf Teams in der 2. Liga mitmischen, kann die erste Mannschaft des VBC Visp nur selten deren Spielerinnen fürs 1.-Liga-Team gewinnen. Küng sagt: «Eine wesentliche Frage bei einem allfälligen NLB-Aufstieg wäre auch die regionale Zusammenarbeit.» Die RZ weiss: Wie im Oberwalliser Fussball wird auch im Volleyball «Kirchturmpolitik» betrieben. Der VBC Visp hat durch seine Erfolge auch viele Neider. Nur wenige der Oberwalliser 2.-Liga-Klubs geben gerne Spielerinnen nach Visp ab. Persönliche Interessen von Trainern und Staff sind oft wichtiger, als die sportliche Weiterentwicklung einer talentierten Spielerin. Fraglich, ob unter solchen Voraussetzungen ein Aufstieg Sinn macht.

Simon Kalbermatten

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