E-Mobilität | Grundgebühr macht auswärtiges Tanken teuer

Tanken an E-Tankstellen ist nicht wirklich billig

Wegen der anfallenden Grundgebühren kann das «auswärtige» Stromtanken ziemlich ins Geld gehen.
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Wegen der anfallenden Grundgebühren kann das «auswärtige» Stromtanken ziemlich ins Geld gehen.
Foto: Symbolbild Georg Sander/pixelio.de

Quelle: RZ 0

Sein Elektroauto an einer E-Tankstelle aufzuladen, kann richtig ins Geld gehen, rechnet ein E-Autobesitzer aus Bitsch vor. Und in der Tat – wer mit dem Elektroauto Kosten sparen will, muss sein Fahrzeug zu Hause aufladen.

Elektroautos sind gut für die Umwelt. So zumindest proklamieren es Bundesrat und Stromproduzenten. Wer sich denn ein solches Fahrzeug anschaffen möchte, der muss, auch für Modelle, die nicht von Tesla sind, tiefer in die Tasche greifen als für ein Auto mit Verbrennungsmotor. Diese höheren Anschaffungskosten sollen dann jedoch durch billigere Preise beim «Betanken» der Fahrzeuge wieder wettgemacht werden.

Teures «auswärtiges» Laden

Christian Fux aus Ried-Mörel ist seit einigen Jahren Besitzer eines Elektroautos. Dass man beim «Betanken» der umweltfreundlichen Fahrzeuge Geld spart, kann er nur bedingt unterschreiben. «Wer sein Auto zu Hause auflädt, der kommt bei einem Preis von rund 15 Rappen pro Kilowattstunde (kWh) tatsächlich um einiges günstiger weg, als wenn man seinen Benziner an der Tankstelle auftankt», sagt Fux. «Allerdings ist das nur die halbe Wahrheit, denn ein ausschliessliches Aufladen des Fahrzeugs in der heimischen Garage ist reine Utopie.» Denn Besitzer von E-Autos kämen nicht umhin, auch «auswärtige» Tankstellen zu benutzen, erklärt Fux. Der Grund dafür ist die Reichweite der Fahrzeuge. «Wir besitzen einen Citroën C-Zero», sagt Fux. «Bei einer Fahrt nach Sitten, müssen wir zwischendurch nachladen, da wir es sonst nicht nach Oberried zurückschaffen.» Und in diesem Moment wird es für den E-Autobesitzer teuer. Denn an den Tankstellen der lokalen Stromproduzenten kostet das Laden des Fahrzeugs deutlich mehr als an der heimischen Steckdose. Denn für das «auswärtige» Laden muss zunächst einmal eine Pauschale bezahlt werden. Diese beträgt je nachdem, ob man eine Schnell- oder Normalladestation benutzt, zwei respektive einen Franken, beispielsweise bei Tankstellen der EnBag AG. Hinzu kommen eine Jahrespauschale von 48 Franken und ein Preis von 35 Rappen pro kWh. «So gesehen kostet das Laden meines Autos für eine Reichweite von 25 Kilometern bei einer Schnellladung rund 3.60 Franken», sagt Fux. «Auf 100 Kilometer entspräche das einem Betrag von fast 15 Franken.» Für ein ähnliches, benzinbetriebenes Auto müsse man für die gleiche Strecke jedoch nur mit Spritkosten von rund sechs Franken rechnen und im Vergleich zur Heimladung sei das Laden an der Tankstelle gar bis zu fünfmal teurer.

Hohe Anschaffungskosten

Das gleiche Rechenbeispiel machte Christian Fux auch für das Laden seines Fahrzeugs an der Tankstelle der Winsun AG in Steg. Auch hier kam Fux zum Schluss, dass das Laden seines Autos bis zu neunmal mehr kostet als zu Hause. Der Verwaltungsratspräsident der Winsun AG, Johann Eberhardt, bestätigte Fux schriftlich, dass das Benutzen der Ladestation in der Tat deutlich teurer sei als der reine Wert der verbrauchten Energie. Als Erklärung für die Preisdifferenz führt Eberhardt die hohen Anschaffungskosten für die Ladestationen durch die Betreiber an. «Die Investitionen in den Betrieb einer Ladestation, welche sehr hoch sein können, müssen irgendwie gedeckt werden, weshalb auch die Preisgestaltung sehr hoch ist», schrieb Eberhardt.

Martin Meul

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