Täsch | Dorfserie - "Rischnubla"

«Unser Übername hat nichts mit Reis zu tun»

Die Kirche von Täsch.
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Die Kirche von Täsch.
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Täsch - "Rischnubla"

Das frühere Täsch befand sich laut Übermittlungen etwa einen Kilometer talauswärts des heutigen Dorfs und wurde durch einen riesigen Bergsturz komplett verschüttet. Danach wurde das Dorf um 1400 am heutigen Standort wieder aufgebaut. Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts floss die «Vispa» wild über die ganze Talebene. Erst im Zusammenhang mit dem Bau der Bahn gegen Ende des 19. Jahrhunderts erhielt die «Vispa» ihr heutiges Bachbett. Auf dem damaligen sandigen Untergrund wuchs reisigartiges Gestrüpp und vermehrte sich wie Unkraut. Darin sieht Richard Aufdenblatten, welcher mit der Geschichte von Täsch eng vertraut ist, die Ableitung der Bezeichnung «Rischnubla». «Reisig wird im Walliserdeutsch als ‹Ris› bezeichnet. Und weil sich dieser über die ganze Talebene verstreut ausbreitete, wurden die Täscher fortan als ‹Rischnubla› bezeichnet», sagt er. Entgegen der allgemeinen Meinung leite sich der Übername demnach überhaupt nicht vom Lebensmittel Reis ab. «Unser Übername hat nichts mit Reis zu tun», sagt er. Aufdenblatten erklärt, dass auch die Bezeichnung des bekannten «Risbäsä» vom Ursprungsprodukt Reisig abstamme. Mit den Übernamen der einzelnen Gemeinden des inneren Nikolaitals bildet sich für Aufdenblatten eine amüsante Gegebenheit. So lasse sich aus den Übernamen der drei Gemeinden Zermatt, Täsch und Randa ein feines Menü zusammenstellen. «Zermatt wird ‹Mählsuppä› genannt, wir Täscher sind die ‹Rischnubla› und die Randäer sind die ‹Turtä›. Fährt man also von Zermatt talauswärts und schaltet in den anderen zwei Orten einen Halt ein, so lässt es sich mit diesem Menü gut leben», sagt er lachend. Die Gemeinde Täsch zählt heute rund 1200 Einwohner und hat nebst dem Parkhaus am Bahnhof, welches als Umsteigeplattform für Reisende nach Zermatt dient, einiges zu bieten. So ist unter anderem die Täschalp ein beliebtes Ausflugsziel und ist gleichzeitig ein Ausgangspunkt für verschiedene Wanderungen. Daneben verfügt Täsch mit dem «Schalisee» über ein beliebtes Naherholungsgebiet. Auf dem See kann sogar Wasserski gefahren werden.

Peter Abgottspon

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