Oberwallis | Fussball 3. Liga

Von Derbyduellen und neuen Trainern in der 3. Liga

Freuen sich auf das Derby: Die beiden Trainer Marco Decurtins (FC Termen/Ried Brig, links) und Martin Z’Brun (FC Visp).Foto Alain Amherd
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Freuen sich auf das Derby: Die beiden Trainer Marco Decurtins (FC Termen/Ried Brig, links) und Martin Z’Brun (FC Visp).Foto Alain Amherd
Foto: Alain Amherd

Quelle: RZ 0

Mit nicht weniger als sieben Mannschaften aus dem Oberwallis kann man sich in der 3. Liga Gruppe 1 auf viele Derbyduelle freuen. Speziell: Bei sämtlichen sieben Oberwalliser Teams stehen in der neuen Saison auch neue Trainer an der Seitenlinie.

Am Wochenende kommt es in der zweiten Runde der 3. Liga zu zwei Oberwalliser Derbys. Während der FC St. Niklaus auf den FC Stalden trifft, duelliert sich Visp mit Termen/Ried Brig.

FC Termen/Ried Brig

«Der ganz spezielle Charakter von Derbys liegt wohl daran, dass sich die Spieler sehr gut kennen. Einige haben früher zusammen in derselben Mannschaft gespielt und stehen sich jetzt plötzlich als Gegner auf dem Feld gegenüber», sagt Marco Decurtins, Trainer von Termen/Ried Brig. Mit der vom Rhythmus her etwas anderen Vorbereitung ist der neue Übungsleiter auf dem Brigerberg zufrieden: «Wir haben nach dem Saisonende weitertrainiert und dann erst im Juli pausiert, um im ­August das Training dann wieder aufzunehmen.» Weit weniger zufrieden ist er mit dem Startmatch gegen Miège. Nach einer 2:0-Führung verschossen die Oberwalliser einen Elfmeter und kassierten in den letzten sieben ­Minuten noch den Ausgleich. Vielleicht spielte auch die mangelnde Routine eine Rolle, standen doch gleich fünf Junioren im Einsatz. Speziell: Das junge Kader der Brigerberger besteht grösstenteils aus ein­heimischen Spielern, darunter sieben Junioren. Dazu hat Decurtins den früheren Goalgetter Florian Burgener reaktiviert. Beim Saisonziel gibt sich der Trainer vorsichtig: «Unser Ziel muss der Ligaerhalt sein. Läuft es optimal, so liegt ein Mittelfeldplatz drin.» So sind beim Derby gegen Visp für Decurtins die Stärkeverhältnisse klar verteilt: «Visp ist natürlich der klare Favorit.» Auch in der Liga traut er den Lonzastädtern einiges zu. Daneben zählen für ihn Siders II und 2.-Liga-Absteiger St. Leonhard zu den Aufstiegskandidaten.

FC Visp

Von einer klaren Favoritenrolle will Martin Z’Brun nichts wissen: «Termen/Ried-Brig hatte, wohl auch durch den verletzungsbedingten Ausfall von Schlüsselspielern, eine schwierige Saison. Sie haben sich unter Wert geschlagen. Ich schätze sie jetzt stärker ein.» Der als letztjähriger Assistent von Zoran Aleksic nun zum Cheftrainer beförderte Z’Brun ist überzeugt: «Die Liga ist näher zusammengerückt. Die einzelnen Spiele werden durch kleine Details entschieden.» Vor fast genau einem Jahr trennten sich Termen/Ried-Brig und Visp 2:2 unentschieden. In der Rückrunde gewann Visp dann 2:0. «Wir müssen versuchen, an die gute Form der Rückrunde anzuknüpfen», so Z’Brun. Der Auftakt ist den Vispern mit einem 2:0-Auswärtssieg gegen Lens geglückt. Auf die Visper Ziele angesprochen meint Z’Brun: «Wir haben an Routine verloren und versuchen jetzt, junge Spieler zu integrieren.» Einen sehr starken Eindruck hat der Visper Trainer von Siders II, aber auch von St. Leonhard. Und St. Niklaus habe mit dem 6:0-Auftaktsieg gegen Lalden schon mal ein Ausrufezeichen gesetzt und zumindest seine Heimstärke unterstrichen.

FC St. Niklaus

Für den letztjährigen Aufsteiger und überraschenden Vierten St. Niklaus folgt nun die Saison der Bestätigung. «Natürlich wollen wir an die starken Leistungen anknüpfen. Wir wissen aber auch, dass es schwerer wird als letztes Jahr», ist sich der neue Trainer Sandro Imboden bewusst. Nach ein paar Niederlagen könne man schnell in eine Negativspirale geraten. Imboden betont aber: «Unser Ziel ist, uns mittelfristig in der 3. Liga zu etablieren.» Auf das Derby am Wochenende gegen Stalden freut sich Imboden besonders: «Zwei Dorfklubs. Jeder kennt jeden. Das ist unser Highlight der Saison. Für solche Spiele trainieren wir.» Das letztjährige Derby wollten 500 Zuschauer sehen. Damals trennte man sich 2:2 unentschieden. In Stalden konnte St. Niklaus in der Rückrunde dann 3:1 gewinnen.

FC Stalden

Ein Derby gegen St. Niklaus sei natürlich ganz speziell und mit vielen Emotionen verbunden, sagt Christian Manz. Der neue Trainer von Stalden weist auf die Heimstärke der Zaniglaser hin: «Der Platz dort ist verhältnismässig klein und sie wissen natürlich, wie man darauf am besten spielt. Das 6:0 gegen Lalden ist wieder ein Beweis.» Trotzdem bleibt Manz für das Spiel am Samstag optimistisch: «Ein Derby ist ein Derby – da ist immer alles möglich.» Letztes Jahr spielte Stalden eine gute Vorrunde, gewannen in der Rückrunde aber kaum mehr einen Punkt. Deshalb wolle man jetzt Spiel für Spiel nehmen, so Manz und betont: «Ein guter Start ist enorm wichtig. Mit einigen Punkten auf dem Konto ist alles sofort einfacher.» Speziell blickt der Trainer dem Drittrundenspiel gegen den FC Lalden entgegen: Dort spielt sein Sohn.

«Das Derby gegen Stalden ist ein Highlight der Saison» Sandro Imboden, Trainer St. Niklaus

FC Lalden

Letzte Saison konnte der FC Lalden den Ligaerhalt erst im letzten Spiel sichern und auch jetzt steht die Mannschaft nach der 0:6-Cuppleite gegen den Viertligisten St-Gingolph und der 0:6-Packung in St. Niklaus schon zum Saisonauftakt etwas unter Druck. Am Wochenende kommt noch das starke Siders II nach Lalden. Trotzdem bleibt der neue Trainer Patrick Oggier ruhig: «Die Resultate sind derzeit schlecht, aber wir haben eigentlich eine gute Mannschaft. Das Engagement meiner Spieler im Training stimmt. Jetzt gilt es, die guten Trainings­leistungen auch im Match auf dem Platz richtig umzusetzen, um unser Saisonziel Ligaerhalt zu schaffen.» Als Favoriten der Gruppe sieht ­Oggier St. Leonhard, Siders II und Visp; eventuell noch Naters II. Der Rest sei ziemlich ausgeglichen.

FC Naters II

Absteiger Naters II stellt ein neu formiertes Team mit vielen Junioren. «Wir befinden uns in der Kennenlernphase. Die Automatismen stimmen noch nicht ganz», sagt der neue Trainer Nikola Vasilic. Im Startmatch gegen das starke St. Leonhard habe man eine gute erste Halbzeit gespielt. Dann musste das wohl jüngste Team der Gruppe Lehrgeld zahlen und verlor noch 0:3. «Solche Spiele sind wichtig, um Erfahrungen zu sammeln und sich weiterzuentwickeln», sagt Vasilic. Als Saisonziel formuliert der Trainer einen Platz im sicheren Mittelfeld. «Wenn es uns optimal läuft, so liegt eine Top-5-Platzierung drin.» Auch für Vasilic zählt das Trio Siders II, St. Leonhard und Visp zu den Favoriten.

FC Steg

Mit Peter Passeraub hat der FC Steg einen erfahrenen Trainer als Nachfolger von Michael Kalbermatter verpflichtet. Unter ihrem alten Trainer spielten die Steger einen offensiven Fussball, kassierten aber auch relativ viele Tore. «Mit der Verpflichtung von 1.-Liga-Goalie Noah Bregy haben wir ein klares Zeichen gesetzt, uns hinten zu stabilisieren», sagt Passeraub und fügt hinzu: «Als Trainer gewinne ich lieber 1:0 als 4:3.» Im Auftaktmatch beim 3:5 gegen Siders II fehlte Bregy allerdings wegen einer Rotsperre. In dieser starken, ausgeglichenen Gruppe sei es wichtig, schon am ­Anfang zu punkten, sagt Passeraub. «Wir haben aber gleich ein happiges Startprogramm.» Das Saisonziel sei wie letztes Jahr ein fünfter Platz.

Frank O. Salzgeber

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