Zermatt | Nach über 40 Jahren als Kutscher

Werner hört auf

Nach 42 Jahren gehört dieses gewohnte Bild in Zermatt der Vergangenheit an.
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Nach 42 Jahren gehört dieses gewohnte Bild in Zermatt der Vergangenheit an.
Foto: zvg

Quelle: RZ 7

Aus und vorbei! 42 Jahre lang kutschierte Werner Imboden Gäste durch die Zermatter Gassen. Jetzt hört er auf und die Pferde gehen in Pension. «Es tut sehr weh», sagt er.

«Solange es meine Gesundheit erlaubt. Mir gefällt meine Arbeit und ich freue mich immer wieder, den Gästen Zermatt zu zeigen.» So antwortete Werner Imboden in einem RZ-Interview vor einem halben Jahr auf die Frage, wie lange er noch als Kutscher in den Stras­sen Zermatts unterwegs sein werde. Nun kommt es anders. Nach über vier Jahrzehnten als leidenschaftlicher Kutscher, Tausenden Gästen aus aller Welt, unzähligen Anekdoten, Emotionen und Erinnerungen lässt es der 58-Jährige diesen Herbst sein: «Wegen eines privaten Bauvorhabens innerhalb der Familie löse ich das Geschäft auf.» Aber das gehöre zum Leben und er versuche, einen Schlussstrich zu ziehen. «Als ich Stammkunden von meiner Aufgabe erzählt habe, sind sogar Tränen geflossen. Aber auch viele Einheimische bedauern den Entscheid», erklärt Imboden. Einen alternativen Standort für den Stall und damit verbunden eine Weiterführung seiner Tätigkeit kommt für ihn nicht infrage: «Die Auflagen, welche für einen Betrieb einer tiergerechten Behausung erfüllt werden müssen und berechtigt sind, will ich mir aber an einem neuen Ort für die paar Jahre bis zu meiner Pension nicht mehr antun.» Ab dem 1. Dezember wird Imboden für die Gemeinde als betrieblicher Mitarbeiter tätig und somit weiterhin im Dorf anzutreffen sein. «Auf die neue Stelle freue ich mich und ich danke der Gemeinde.»

Pferde gehen in Pension
Mit Imbodens Aufgabe endet auch die Ära seiner beiden Pferde «Charlie Chaplin» und «Mister Lars», welche verkauft werden. «Sie sind dort in guten Händen», sagt er. Wird er sie besuchen? «Vielleicht.» Das könne er heute nicht sagen, da er wahrscheinlich erst später richtig realisieren werde, dass es vorbei sei. «Ich schliesse es aber nicht aus», erklärt er mit bedrückter Stimme. Was wird er später am meisten vermissen? «Die strahlenden Augen, die zufriedenen Gesichter der Gäste und natürlich die Pferde.» Darum werde er bis zur definitiven Aufgabe des Stalls im nächsten Frühling versuchen, so wenig wie möglich daran vorbeizulaufen. Auch bei Zermatt Tourismus herrscht Bedauern: «Er hat jahrzehntelang das Dorfbild geprägt. Seine extrem herzliche und positive Art, Gäste zu empfangen, wird dem ganzen Ort künftig leider fehlen», sagt Sprecherin Edith Zweifel. Für die vielen schönen und intensiven Momente, welche er über all die Jahre erleben durfte, ist Imboden abschlies­send dankbar: «Sie werden immer Teil meines Lebens sein.»

Peter Abgottspon

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Kommentare

  • Paul - 10

    hoffentlich "erwachen" die Damen und Herren im Tourismuskomitee .... eine Pferdekutsche gehört einfach hierher ... das muss doch zu finanzueren sein oder ?? Dem Werner Imboden alles Gute ... Sie fehlen ....

  • Beat - 31

    Merci Werni.
    Es isch e schöni Rundfahrt gsi.

  • Regina - 90

    Es ist so schade , dass diese Zeit auch vorbei ist . Die Pferdekutsche prägte das Dorfbild.
    Werner und seine Pferde Charly Chaplin und Mister Lars , wir werden euch vermissen

  • Nicole aus Belgièn - 131

    Hallo Werner,
    Du gehörst zu Imago von Zermatt!
    Es war immer nett Dir zu begegen
    Bin schon lange nicht mehr nach Zermatt gewesen, aber vergessen tun man Dich nicht
    Wünsche Dir alles gute im weiterLeben
    (Sagte immer Beethoven zu dein Pferd) Nicole

  • Van Meervelde Annette ( belgie) - 142

    Wir wunschen herr Imboden ein schone und wollverdiente ruhe........ wir wurde ihm vermissen. Wir kommen nür einmahl im jahr in Zermatt doch erh gehörte dabei........ lieber die pferde dann die elektroauto......... ja warum nicht eine aparte strasse für die electro's ???

  • Rosi - 688

    ......schade, die Pferdekutschen passten besser zu Zermatt als die lebensgefährlichen Elektromobile!!!!!!!!

    • Vera - 473

      @Rosi, ja ganz recht. Vielleicht sollte die Gemeinde in die Stallungen investieren, so dass wir mehr Pferdekutschen und weniger Elektroautos haben könnten. Diese Kutschen (Werners und die der beiden Hotels) prägen das Dorfbild und Image von Zermatt stark und sorgen damit dafür, dass die Füsse des Dorfes auf der Erde bleiben, auch wenn seine Bewohner manchmal nach hohen Sternen greifen...

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