Die Tabelle lügt nicht. Der FC Raron ist der beste Oberwalliser Zweitligist. Der Trainer drückt auf die Euphoriebremse.

Erwin Venetz, der FC Raron hat in der Vorrunde 19 Punkte gesammelt. Hätten Sie vor der Saison dafür unterschrieben?
Sowohl ich als Trainer wie auch die Mannschaft und der Vorstand hätten dafür unterschrieben. Wir sind mit der Punkteausbeute im Herbst zufrieden.

Am Wochenende erfolgt der Start in die Rückrunde. Hat sich der FC Raron nun neue Ziele gesetzt?
Unser Ziel bleibt der Ligaerhalt. Ich gehe davon aus, dass wir mit 30 Punkten in der Liga bleiben. Unsere Zielsetzung hat sich nicht geändert.

Warum so bescheiden?
Der FC Naters II und Vétroz liegen zurzeit auf den Abstiegsplätzen, ich bin überzeugt, dass diese beiden Teams noch viele Punkte sammeln werden. Hinzu kommt, dass wir die ersten vier Spiele gegen die bestklassiertesten Teams bestreiten, das wir nicht einfach. Und zudem möchten wir unseren jungen Spielern weiter viel Spielpraxis geben.

Wie wollen Sie die Mannschaft im Frühling spielerisch weiterentwickeln?
Während der Vorbereitung auf die Rückrunde haben wir uns taktisch neue Ziele gesetzt. Wir wollen künftig höher stehen und den Gegner früher angreifen. Doch um das umzusetzen, reicht eine halbe Saison wohl nicht.

Sie fordern auch viel Laufbereitschaft von Ihrem Team.
Es gilt, mehr zu arbeiten als der Gegner. Dadurch können wir spielerische Defizite gerade gegen spielstarke Teams kompensieren. Das hat uns im Herbst ausgezeichnet. Darauf wollen wir aufbauen.

Worauf haben Sie in der Vor­bereitung auf die Rückrunde den Fokus gelegt?
Die Vorbereitung war nicht einfach. Es lag lange viel Schnee auf dem Platz. So waren wir gezwungen, oft in der Halle zu trainieren oder nach draussen zu gehen, um Lauftrainings zu bestreiten. Das entspricht nicht einer idealen Vorbereitung. Dennoch haben wir an unserer Kondition gearbeitet. Grundsätzlich bin ich mit der Vorbereitung zufrieden.

Weniger zufrieden sind Sie mit den Vorbereitungsspielen. Was lief schief?
Wir haben gegen Naters und Brig auf deren Kunstrasenplätze gespielt. Das war nicht einfach für uns. Wir setzten zum Teil viele junge Spieler ein und konnten dadurch wertvolle Erfahrungen sammeln. Natürlich wirken sich solche Experimente auf ein Resultat aus.

Erwin Venetz, Ihr Stürmer Patrick Schmidt erzielte acht der 19 Rarner Tore. Die Mannschaft ist gar abhängig von ihm.
Patrick ist ein toller Typ und ein äusserst wichtiger Spieler für uns. Doch es braucht ein ganzes Team, damit ein Stürmer seine Tore erzielen kann.

Wie schafft es der FC Raron eigentlich immer wieder, den Briger Schmidt an sich zu binden?
Hier leistet einerseits unser TK-Chef tolle Arbeit. Entscheidend ist jedoch, ob es Patrick bei uns in Raron gefällt. Dies ist zurzeit der Fall. Von unserer Seite tun wir alles, dass dies noch lange so bleibt. Denn Patrick wird sowohl auf wie auch neben dem Platz sehr geschätzt.