Marcel Zenhäusern, Gemeindepräsident von Turtmann-Unterems, nimmt Stellung zu den verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten auf dem ehemaligen Flugplatzareal.

Der Walliser Staatsrat sieht für die Fahrenden im Wallis drei Standplätze vor und sagt, jede Region müsse ihren Anteil leisten, also auch das Oberwallis. Immer wieder kursiert der Name Turtmann als möglicher Standort.
Staatsrat Jacques Melly hat klar kommuniziert: Die Gemeinde Turtmann-Unterems werde derzeit nicht als potenzieller Standort weiterverfolgt. Ansonsten würde die Gemeinde in erster Priorität informiert. Wir hoffen, dass diese klare Aussage auch in Zukunft gelten wird.

Stichwort Asylzentrum. Da ein Teil des Flugplatzareals immer noch dem Bund gehört, kann dieser dort auch ohne Zustimmung der Gemeinde ein Zentrum errichten. Wie ist der Stand der Dinge?
Im Sachplan, den Bern Anfang Jahr herausgab, ist das Asylzentrum im Osten der südlichen Seite des Flugplatzes vorgesehen – also nicht auf dem Hauptflugplatz. Die Gemeinde hat dazu eine Stellungnahme verfasst, in der sie klar ihre Bedenken äussert.

Was für Bedenken sind das?
Im Sachplan ist die Rede von einem Asylzentrum für 500 Personen, in einer zweiten Variante dann immer noch für 250 Personen. Das Dorf Turtmann hat insgesamt rund 1000 Einwohner. Da stimmt doch die Verhältnismässigkeit nicht. Logisch, dass sich ein Grossteil der Bevölkerung Sorgen macht.

Was für Nutzungsmöglichkeiten sehen denn Sie auf dem Areal des ehemaligen Flugplatzes?
Wir sind beispielsweise im Moment daran, für einen Teil des Flugplatzareals eine Projektidee im Bereich Camping / Naherholungsgebiet zu entwickeln. Ich denke, im nächsten Frühjahr können wir konkretere Angaben machen zu dieser Projektidee.