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Ein Kompromiss ist besser

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Die Tarife des Autoverlads am Lötschberg sorgen im Wallis schon seit Jahren für Unmut. Und immer wieder setzen sich zahlreiche Walliser Politiker in Bundesbern für einen Gratisverlad ein. Dabei ist unter anderem zu hören: Der Verlad solle doch durch die Autobahnvignette abgegolten werden. Und so weiter und so fort… Immer wieder scheitern diese Vorstösse mangels Mehrheiten kläglich. Anschliessend folgt dann das grosse Jammern. Dass Politiker arbeiten und sich insbesondere Parlamentarier in Bern für die Interessen ihres jeweiligen Kantons einsetzen, ist absolut zu begrüssen. Dafür werden sie von den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern schliesslich auch gewählt und bezahlt. Doch: Wird immer am richtigen Ort gearbeitet? Oder anders gefragt: Ist der Weg, der gewählt wird, immer der richtige?

In Sachen Autoverladetarife hat der Autor dieser Zeilen seine Zweifel, ob diese Frage mit einem überzeugenden Ja beantwortet werden kann. So ist aus einer Medienmitteilung der BLS zu entnehmen, dass im Gegensatz zu anderen Strecken das Geschäftsfeld Autoverlad nicht subventioniert wird. Stellt sich nun also die Frage, warum dies auf politischer Ebene noch nicht geändert wurde? Warum wird immer und immer wieder Zeit und Energie in Vorstösse für einen Gratisverlad investiert, um dabei jedes Mal mehr oder weniger kläglich zu scheitern?

Es kommt noch besser: Der Verlad am Lötschberg ist der einzige der drei Walliser Verladestrecken, welcher nicht von der öffentlichen Hand subventioniert wird! Warum diese Ungleichbehandlung? Ob und wie ein Verkehrsangebot von der öffentlichen Hand subventioniert wird, hängt vom politischen Willen ab. Dieser ist offensichtlich beim Autoverlad am Lötschberg weder vom Bund noch vom Kanton vorhanden. Warum denn? Ein klassischer Schweizerischer Kompromiss wäre hier angebracht: Anstelle dass man sich immer wieder für den Gratisverlad einsetzt und dabei scheitert, ist es sinnvoller, sich für dessen Subventionierung einzusetzen. Damit wäre die Fahrt durch einen alten Tunnel mit holprigem Rollmaterial zwar immer noch nicht gratis, doch würden wir weit weniger bezahlen, als die mittlerweile fast 30 Franken. Lieber ein Kompromiss als gar nichts!

Peter Abgottspon

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