Ventil | Der Walliser Blog

Brave Jugend

Quelle: 1815.ch 13

Der Konsum von Suchtmitteln ist bei Jugendlichen auf dem Tiefstand – und zwar so tief wie seit 30 Jahren nicht mehr. Die heutigen Jungen sind auch in anderen Lebensbereichen sehr brav geworden. Zu brav? Haben sie etwa vor lauter Starren aufs Smartphone keine Zeit mehr für die «echte» Welt?

Was ist nur aus den klassischen Flegeljahren geworden, der Zeit des Sturm und Dranges? Nicht falsch verstehen: Dass der Konsum von Suchtmitteln abnimmt, ist durchaus zu begrüssen. Aber in anderen Bereichen verspielt sich die heutige Jugend möglicherweise ein Privileg, ohne sich dessen bewusst zu sein.

Denn so richtige Narrenfreiheit geniesst man doch nur als Teenie. Das hat auch Gölä irgendwann eingesehen: «I hätt no viu blöder ta...»

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Kommentare

  • Matt - 01

    Guten Tag zusammen
    Ich wage hier ein wenig kritisch die Aussage, dass sie bloss die einen ungesunden Suchtmittel gegen die anderen ausgetauscht haben. Klar bin ich froh, dass Jugendliche weniger Alkohol und Drogen konsumieren, allerdings frage ich mich ob der übermässige Konsum von Smartphone, Internet etc. sooooo viel besser ist.
    Meiner Meinung nach hat in den letzten Jahrzehnten die zwischenmenschliche Kommunikation deutlich abgenommen. Früher hat man sich noch in einer Beiz oder einem Lokal getroffen und zusammen geredet. Ist euch heutzutage denn nicht auch schon aufgefallen, wie mehrere Leute am Tisch sitzen und alle auf ihr Handy starren?!?!

    • Ventil - 00

      Kann ich mir gut vorstellen! Offline sein wird zu einem Privileg. Muss ich am nächsten gemütlichen Abend wohl auch mal in die Runde werfen...

    • Matt - 00

      Am Anfang eher skeptisch, besonders beim ersten Mal ;-)
      Sobald man sich allerdings daran gewöhnt hat, ist es ein leichtes. Schliesslich wird ja keiner "bevorteilt" und darf das Handy auf Mann/Frau behalten.
      Schlussendlich sind am Ende des Abends aber meistens alle froh um die kurze Zeit "offline". Man ist viel entspannter, da man sich nicht genötigt fühlt, alle paar Minuten draufzugucken ob jemand angerufen oder gewhatsappt hat :D

    • Ventil - 00

      Tolle Idee, Matt! Es gab Situationen, da hab ich mir das auch schon überlegt. Allerdings fühlen sich viele Menschen «nackt» ohne Smartphone und ich will ja nicht, dass meine Gäste sich unwohl fühlen ;-) wie reagieren deine Gäste so drauf?

    • Matt - 10

      @Maria Ich gebe dir vollkommen recht, wir Erwachsene haben es inzwischen auch stark verlernt, miteinander zu kommunizieren ohne die Technik. Vielfach ist es doch so, dass man bei einer kurzen Gesprächspause das Handy rausnimmt und danach, wenn überhaupt, sich nur noch halbherzig am Gespräch beteiligt. Leider werden wir nicht besoffen oder high von den Displays. So eine kleine Überdosis würde manchem vielleicht ein Lichtlein aufgehen lassen.
      @Ventil Du hast es erfasst. Warum sich draussen mit Leuten aus der Umgebung treffen, wenn man sich im Internet doch mit Leuten aus der ganzen Welt "treffen" kann. Diese sind ja sowieso viel interessanter als meine doofen Nachbarn, Schulkollegen, Verwandte, Freunde, ... (hier beliebige Gruppierung einfügen).

      Ich für meinen Teil hänge leider auch allzu oft an diesen Geräten dran, allerdings verzichte ich bewusst darauf, wenn ich mit Kollegen / Freunden beisammen sitze.
      Inzwischen habe ich auch angefangen, wenn ich Leute zu mir einlade, am Anfang des Abends alle Handys in eine Schachtel zu packen und am Ende darf man sich seines wieder rausnehmen.

    • Maria - 00

      @Matt! Du hast völlig recht. Aber, die Erwachsenen verhalten sich kaum anders. Immerhin wird mann/frau von Smartphone, Internet, Handy etc. nicht besoffen oder high.
      Nennen wir es beim Namen: Die Erwachsenen sind meistens auch keine Vorbilder.
      Die ganze Welt starrt doch auf die Displays!

    • Ventil - 00

      Guten Tag Matt! Eine sehr treffende Bemerkung, Stichwort: Internetsucht, Spielsucht, Handysucht...immerhin wäre der Konsum von Alkohol (meist) wenigstens noch ein sozialer, geselliger Akt, was man von den elektronischen Gerätchen nicht behaupten kann. Nein, Spass beiseite, aber einen wahren Kern hat es doch.
      Allgemein hat die Freizeitgestaltung wohl unter den neuesten technischen Errungenschaften gelitten. Warum sich draussen treffen, wenn man genauso gut über Chat miteinander kommunizieren kann?

  • Maria - 00

    @Ventil! Junge Menschen waren und sind immer Suchende. Die Jungen wollten schon immer ausprobieren. Jetzt haben sie beim Suchen offensichtlich gefunden, dass Suchtmittel nicht weiter helfen. Sie haben das grösste, schönste und klügste Osterei gefunden! :-)

    • Ventil - 00

      Da stimme ich dir zu, Maria! Es ist definitiv zu begrüssen, dass Jugendliche die Finger von Suchtmitteln lassen. Aber ob man als Jugendlicher schon die konservativen Werte der Vorgeneration übernehmen sollte? Oder vielleicht ist die Vorgeneration eben gerade nicht konservativ und dies ist die Rebellion der Jungen?

  • Maria - 00

    Guter Mittwoch!
    Wenn der Konsum von Suchtmitteln abnimmt ist anzunehmen, dass weniger öffentliches Gut zerstört, kaputt geschlagen wird. Darüber wären die ÖVS - und nicht nur die - sehr glücklich.
    @Dübi! Dein jugendlicher Blödsinn kannte das fremde Eigentum - bin mir sicher!
    @ Ventil! Unsere Jungen sind nicht zu brav - sie sind nur Suchende.

    • Ventil - 00

      Guter Mittwoch Maria! Hast Recht, es bleibt zu hoffen, dass da ein Zusammenhang besteht. Waren denn aber Jugendliche nicht immer Suchende?

  • Dübi - 10

    Ich freue mich zusammen mit den Jugendlichen...
    Noch mehr freue ich mich, dass die ewigen Kritiker an unserer Jugend gehörig was auf die Ohren gekriegt haben. Im Gegensatz zu Gölä darf ich behaupten, dass ich in meinen Jugendjahren gar nicht viel blöder hätte tun können. Ich hab den Blödsinn voll ausgeschöpft und das war herrlich gut so.

    • Ventil - 00

      Vor allem im Nachhinein, nicht wahr Dübi? Da hat man wenigstens nichts zu bereuen (jedenfalls wenn man nach dem Grundsatz geht, dass man immer nur diejenigen Dinge bereut, die man nicht getan hat ;-) ).

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