Ventil | Der Walliser Blog

Hausarrest!

Quelle: 1815.ch 12

Sicher wurdet ihr als Kinder und Jugendliche auch ab und zu mit Hausarrest bestraft oder musstet selbst hin und wieder den eigenen Nachwuchs dazu verdonnern. Wisst ihr wer nun auch Hausarrest bekommen hat? Oscar Pistorius!

Gerade mal zehn Monate seiner Strafe wegen Totschlags an seiner Freundin musste er im Gefängnis absitzen. Den Rest davon wird er in seiner eigenen Bleibe verbringen, darf dort Besuch empfangen und zum Arbeiten das Haus verlassen. Bedingungen für den Hausarrest: Es darf kein Alkohol konsumiert werden und die betreffende Person muss einer Arbeit nachgehen.

Sicher, der ganze Fall blieb bis zum Schluss dubios, Pistorius’ Schuld konnte nicht eindeutig nachgewiesen werden. Aber wenn wir die undurchsichtige Faktenlage hier mal beiseite lassen: Ist Hausarrest tatsächlich eine angemessene Bestrafung für einen Kriminellen? Hätte man ihn da nicht genauso gut ohne Abendessen ins Bett schicken können?

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Kommentare

  • Dübi - 30

    Im Zweifel für den Angeklagten, obwohl die Fakten zur Tat eindeutig sind...
    Die Nachbaren haben vor den verhängnisvollen Schüssen einen heftigen Wortwechsel (Streit) im Hause von Pistorius gehört.
    Kurze Zeit später hat Pistorius mehrmals durch die verschlossene WC Türe geschossen.
    Pistorius wusste seiner Aussage entsprechend genau, dass sich hinter dieser verschlossenen Türe ein Mensch, ein sogenannter Einbrecher befindet.
    Urteilsmindernd konnte für Pistorius nur der eine Aspekt geltend gemacht werden.
    Wusste Pistorius mit Sicherheit, dass sich hinter der WC Türe anstelle des vermuteten Einbrechers seine Frau verschanzt haben könnte?
    Im Zweifel eben für den Angeklagten und als Wiedergutmachung für den erlittenen Imageverlust, (Totschlag im Affekt "d.h. den Umständen entschuldbaren heftigen Gemütsbewegung" ist noch lange nicht vorsätzlicher Mord), gibt es obendrauf nur noch Hausarrest.
    Eine bittere Pille für die Eltern und Freunde der getöteten Frau, welche da geschluckt werden muss.

    • Ventil - 20

      Sehe ich auch so, Dübi. Ein Schlag ins Gesicht für die Hinterbliebenen...

    • Dübi - 30

      Ventil, entspricht nicht ganz den Tatsachen...
      Die Anklage hat auf Mord plädiert.
      Die Verteidigung hat auf Freispruch plädiert
      Das Urteil wurde auf Todschlag reduziert.
      Ein strafmilderndes Urteil infolge fehlender Beweislast der Anklage, welche die Mordabsicht des Angeklagten klar erhärtet hätte.
      Fakt ist:
      Die Anklage plädiert auf Mord, die Verteidigung plädiert auf Freispruch und das Richtergremium spricht in Absprache mit den Parteien den Hausarrest aus.
      Anklage wie Verteidigung haben ihr Gesicht gewahrt, doch dem Gesetz als auch dem Mordopfer wurde nicht genüge getan.

    • Ventil - 10

      Natürlich hast du Recht, Dübi, im Zweifel für den Angeklagten. Das hätte dann aber ein Freispruch sein müssen, nicht? Hausarrest hört sich ein wenig, wie du es ja auch antönst, nach einer billigen Zwischenlösung an...

  • Kaktus - 10

    Hausarrest bewirkt nicht viel, würde sagen gar nichts. Der Hausarrest wirkt im Moment der Aussage etwas scharf, danach hält das Haus mit eventuellen Mitbewohner diesen Arest nicht lange aus. Da gibt es unzählige Möglichkeiten sich dem Hausarrest zu entziehen, Bernhardinerblick, schluchzen, sich auf den Boden legen nichts essen, einfach auf Hundeelend schalten und man ist raus aus dem Häuschen. Das mit dem Pistorius kann ich nicht beurteilen, geschossen hat er ja, alles andere ist Butter aufs Brot geschmiert.

    • Ventil - 10

      Vielleicht war das ja auch eine Art Bestrafung? Der Lehrer, der sich am wenigsten engagiert oder die schlechtesten Klassendurchschnitte vorzuweisen hat, muss das Nachsitzen beaufsichtigen ;-)

    • Kaktus - 10

      Oh ja, in der Schule nach gesessen, dass ist mir auch einige Male passiert. Meine Güte war das eine trübe Stimmung. Wie konnte sich dieser Lehrer damals das nur antun. :))

    • Ventil - 10

      Stimmt, oft bestraft man sich damit auch selbst. Das ist so ähnlich wie beim Nachsitzen in der Schule. Irgendein armer Lehrer muss da ja am Mittwochnachmittag Aufsicht haben...

    • Kaktus - 10

      Meine Kinder hab ich nie Bestraft oder Hausarrest zugeteilt. Warum, weil der Hausarrest auch mir den Rest gab :) eher hab ich mit ihnen Tacheles gesprochen und das hat meistens geholfen.

    • Ventil - 10

      Ich hatte eher Taten, die der Nachwuchs so anstellt im Sinn, Kaktus, weil du den Hausarrest als sinnlose Bestrafung bezeichnet hast... Ignorieren ist sicher nicht die schlechteste Variante, wenn es sich um «kleinere Vergehen» handelt, vor allem, wenn die Betreffenden sowieso nicht mit sich reden lassen.

    • Kaktus - 10

      Jeder Bestrafte ist schon für seine eigeneTat bestraft. Jeder ist für sich selber verantwortlich. Nun es kommt schon darauf an was es für Taten sind. Frag mich mal nach schlechten Taten und ich nenne dir vielleicht das Urteil ;)
      Wenn mir jemand etwas schlechtes will oder meiner Familie, dass muss jetzt nicht unbedingt eine Greueltat sein, aber sagen wir mal so, üble Nachrede oder sonst ein Verhalten was einem zermürben soll. Solches Benehmen, wenn miteinander kein Dialog mehr zustande kommt bestrafe ich mit Stillschweigen, keinerlei Beachtung, aus die Maus.

    • Ventil - 10

      Damit könntest du Recht haben, Kaktus. Ich nehme an, du hast die Möglichkeiten, wie man sich dem Hausarrest entziehen kann am eigenen Leib erfahren. Was würdest du als «Bestrafung» vorschlagen?

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