Sitten
50 Monate Haft für zwei mutmassliche Millionenbetrüger gefordert
Zwei mutmassliche Millionenbetrüger stehen seit Montag vor dem Kreisgericht Sitten. Ihnen wird vorgeworfen, rund 50 Investoren um total 14 Millionen Franken erleichtert zu haben. Der Staatsanwalt fordert für beide Angeklagten eine Haftstrafe von je 50 Monaten.
Bei den Angeklagten handelt es sich um einen in Sitten wohnhaften Schweizer und einen in Spanien domizilierten Franzosen. Letzterer scheint den Betrug ausgeheckt zu haben, doch hat er im Gegensatz zum Schweizer keine Vorstrafen, wie der Staatsanwaltschaft sagte. Deshalb forderte er für beide Männer dieselbe Strafe.
Die beiden Angeklagten hatten eine Firma gegründet, welche Investitionen mit Renditen zwischen 14 und 20 Prozent versprach. Mehrere Kunden liessen sich davon überzeugen. Die Angeklagten waren zuerst in Frankreich tätig, verlegten den Geschäftssitz dann 1998 nach Sitten.
2007 gründeten sie eine neue Firma in London. Auslöser dafür war die Finanzmarktaufsicht FINMA: Diese machte die beiden Männer darauf aufmerksam, dass sie für das Verwalten von Kundenvermögen eine Bewilligung bräuchten. Über eine solche verfügten die beiden Männer jedoch nicht.
In der Folge setzten die beiden Angeklagten einen ungelernten jungen Mann als Strohmann ein - und führten ihre Betrügereien via London fort. Das neu eingehende Geld wurde dazu verwendet, die früher eingegangenen Beträge zurückzuzahlen.
2008 brach das Unternehmen wie ein Kartenhaus zusammen. Zurück blieben rund 50 Geschädigte und ein Loch von fast 14 Millionen Franken.
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