Nach Sommer 2013
Einzelne Schweizer Gletscher schrumpfen weniger stark
In den vergangenen Sommern haben die Gletscher in der Schweiz im Durchschnitt einen Meter an Dicke verloren. Im Sommer 2013 sollen die Gletscher nun so wenig Masse verloren haben, wie seit zehn Jahren nicht mehr.
Am Findelgletscher bei Zermatt sei so wenig Eis abgeschmolzen wie schon seit längerer Zeit nicht mehr, erklärt der Glaziologe Matthias Huss von der Universität Freiburg gegenüber «Schweiz am Sonntag». Es deute sogar alles darauf hin, dass der Gletscher leicht an Masse zugenommen habe. Diese positive Entwicklung sei auf einen schneereichen und langen Winter zurückzuführen, erklärt der Glaziologe weiter.
Diese Woche haben Glaziologe Matthias Huss und sein Team die Messungen am Findelgletscher (VS), Pizolgletscher (SG), Sankt Annafirn (UR) und Vadret dal Corvatsch (GR) sowie dem Glacier du Tsanfleuron (VS) und dem Glacier de la Plaine Morte (BE) abgeschlossen. Die noch nicht vollständig ausgewerteten Daten würden gemäss «Schweiz am Sonntag» auf eine verlangsamte Gletscherschmelze als noch in früheren Jahren hinweisen.
Das zeigen auch Messungen des Gletscherforschers Andreas Bauder von der ETH Zürich. «Es gibt Anzeichen für eine positive Bilanz vor allem im Nordtessin und im südlichen Wallis», wird Bauder zitiert, der den Silvrettagletscher (GR), Rhonegletscher (VS), Giétro (VS), Glacier de Corbassière (VS) und Allalingletscher (VS) sowie den Basodino (TI) untersucht hat.
Von einer Entspannung der Situation zu sprechen sei aber zu früh, sagt der Gletscherforscher. Es kämen immer wieder Jahre vor, in welchen sich einzelne Gletscher positiv entwickeln würden. Bis der allgemeine Schwundtrend aber abnehme, brauche es mehrere günstige Jahre hintereinander. Zudem würden grosse Gletscher um bis zu 50 Jahre verzögert reagieren.
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