Gewalt gegen Polizeibeamte
«Jeder Fall ist einer zu viel»
Polizeibeamte sehen sich ihn ihrem Arbeitsalltag oftmals physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt. Auch bei der Walliser Kantonspolizei kennt man die Problematik, doch ein Problem per se stellt Gewalt gegen Beamte noch nicht dar.
Polizisten werden gerade in Grossstädten immer öfter Opfer von Gewalt. Unlängst blockierten Unbekannte in der Stadt Bern eine Strasse mit Containern und zündeten diese an, um dann die herangeeilten Polizisten mit Flaschen und Steinen zu bewerfen. Traurige Bilanz: Vier verletzte Beamte. Medienberichte sprechen sogar von schematischem Vorgehen, das heisst, dass Polizisten absichtlich Fallen gestellt werden, um sie zu verprügeln.
«Man kennt sich oft persönlich»
Von ähnlichen Situationen im Oberwallis weiss der Polizeisprecher der Kapo Wallis, Markus Rieder, bisher nichts, wie er auf Anfrage von 1815.ch erklärt. «Bisher mussten unsere Beamten noch nicht mit solchen Schematas umgehen.»
Trotzdem verzeichnete die Kantonspolizei Wallis in diesem Jahr vergleichsweise mehr negative Verhaltensweisen von Zivilisten gegenüber Polizisten, wie Rieder weiter erklärt. «Gerade in ländlichen Gegenden ist die Problematik jedoch nicht so tiefgreifend, wie etwa in Städten.»
Hinzu komme, dass sich Zivilisten und Polizeibeamte gerade im Oberwallis oft persönlich kennen und dadurch die Hemmschwelle für unflätiges oder gewalttätiges Verhalten auf ein Minimum sinke. «Die Befürchtungen sind trotzdem da, dass auch in unserer Gegend eine ähnliche Entwicklung vonstatten gehen könnte.»
«Jeder Fall ist einer zu viel»
Gerade bei Verkehrskontrollen bekommen Beamte manchmal aggressive Töne zu spüren - vor allem wenn noch Alkohol im Spiel ist. So hat die Kantonspolizei Wallis gerade im Bereich der verbalen Attacken in diesem Jahr eine leichte Zunahme der Fälle registriert. «Hierbei handelte es sich um Beschimpfungen und Bedrohungen. Doch hier muss gesagt werden, dass dies halt auch ein Teil unseres Jobs ist, mit solchen Fällen umzugehen.»
Falls sich ein Beamter massiv bedroht fühlt, habe er die Möglichkeit eine Klage zu hinterlegen, so Rieder. «Einen Bussenkatalog für Beschimpfungen haben wir aber natürlich nicht!» Polizeiklagen gegen Zivilisten halten sich im Wallis jedoch in Grenzen; sprich: Sie bewegen sich im einstelligen Bereich. «Doch auch hier gilt: Jeder Fall ist einer zu viel.»
Bereits in der Ausbildung werden die Aspiranten in Psychologie - sprich im richtigen Umgang mit Zivilisten - geschult, um Konfliktherde entschärfen zu können, wie Rieder erklärt. «Ältere Agenten wissen natürlich aus Erfahrung, wie man sich in kritischen Situationen generell verhalten soll. Das kann etwa häusliche Gewalt sein: Hier ist die Möglichkeit gross, dass auch die eingreifenden Beamten attackiert werden.»
Motion von Freysinger
Dass die Gewalt gegen Beamte generell nicht zu tolerieren ist, sieht auch SVP-Staats- und Nationalrat Oskar Freysinger, wie er vor einer Woche in einem Leserbrief schrieb. «Es gilt, die Integrität der öffentlichen Funktionäre bei der Verrichtung ihrer Aufgaben gebührend zu schützen.»
Freysinger reichte deshalbt eine Woche zuvor eine Motion im Nationalrat mit dem Ziel ein, den Strafbestand der Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte zu überarbeiten. «Es ist an der Zeit, unsere Polizisten, Behörden und Mitglieder von Behörden umfassender zu schützen.»
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Kommentare
ebenfalls besorgt - ↑0↓0
Das Vergehen war dass er das Fahrrad nicht gestossen hat. Ein Kant.Polizist hat das gesehen. Folge: Ein halber Tag Verkehrskundeunterricht in der Stadt und 40.- Fr. Busse. Der Polizist war korrekt - aber nicht menschlich. Ein Gespräch mit dem Kinde hätte mehr gebracht als das allgemeines Unverständnis der Dorfbewohne für den Berufsstand der Polizei. Ein Beispiel von vielen ähnlichen Vorfällen.
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Natischer - ↑0↓0
Das sehe ich anders.Wer sich gesetzeskonform verhält hat von der Polizei nichts zu befürchten.Die Polizei kontrolliert,ob das Gesetz eingehalten wird.Und vergesst nicht:Gesetze werden geschaffen,weil fast niemand mehr einen gesunden Verstand besitzt.Unter anderem gehirnamputierte Raser Leute umfahren.Die fahren auch in der 30 Zone in Naters.Ein bischen mehr Respekt gegüber den Rittern in blau!
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Oberwalliser - ↑0↓0
Umkehrschluss: Wer sich nicht gesetzeskonform verhält, soll von der Polizei auch zur Rechenschaft gezogen werden. Dies gilt nicht nur für harmlose Übertretungen und nicht nur für Bürger. Bezüglich hirnamputierte Raser gebe ich Ihnen recht.
Visper - ↑0↓0
mal ganz ehrlich. hat schon mal jemand beim Visper Bahnhof bei rush hour einen Visper Gemeindepolizist gesehen ? Medien schreiben genug über die ganzen Vorfälle ...
hat eigentlich der Visper Polizeichef seine Dienstwaffe zurück ?
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Visper - ↑0↓0
Der mit der Waffe ist gut.
besorgter Bürger - ↑0↓0
Ach ja die arme Polizei, jeder ist sein Glückes Schmied. Jeder von Ihnen hat der Beruf selber ausgewählt und sollte sich seines Berufs bewusst sein. Von der anderen Seite wird hier natürlich nichts erwähnt. Es gibt hier Vorfälle wo unschuldige Walliser Bürger von der Polizei gepeinigt wurden und Opfer der zu hohen Macht der Polizei wurden. Die arme Polizei kann nur austeilen aber nicht einstecken.
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ebenfalls besorgt - ↑0↓0
Die Polizei, dein Freund und Helfer, das war einmal. Ich kenne Fälle da haben die Polizei zwar nach dem Gesetz aber gegen jede Vernunft gehandelt. Beispiel: An einem Dorfrand fährt ein 9-jähriger Knabe mit dem Fahrrad ohne Licht und Bremsen 15 Meter auf der Nebenstrasse um das Haus mit angebautem Stall um Das Fahrrad auf den Anhänger für die Entsorgung zu werfen. Er hätte es die 15m stossen müssen
Visper - ↑0↓0
Vielfach sind die Polizeibeamten selber schuld. Beispiel: Wenn man in der 20er Zone in Visp versteckt hinter Blumentrögen Radarfallen aufstellt, sich aber der Problematik der Asylanten rund um Visp nicht anzunehmen wagt, muss man sich nicht wundern, wenn sich die Bürger über die Polizei aufregen und teilweise gegen sie erheben.
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Visper - ↑0↓0
das kennt die Visper Gemeindepolizei ganz sicher nicht, von den vielen Visper - Beamten lässt sich sowieso niemand sehen ausser in civil beim Hockey...
Falls ja, dann höchstens hinter Radargeräten, wo es nur um Geld geht... (z.B. südlicher Ausgangs, wo die andere Seitenstrasse mit einem 2 Meter hohen Zaun für alle begrenzt ist ). leider die Wahrheit für die Visper Polizei...
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