«Club»
Lawinen - Unterschätzte Gefahr
Die Skiferien haben erst begonnen, die Lawinengefahr ist erheblich. Der weisse Tod hat schon über ein Dutzend Opfer gefordert. War Leichtsinn oder Pech im Spiel? Im «Club» diskutiert Karin Frei mit ihren Gästen über den unlösbaren Konflikt zwischen Naturgewalt, Abenteuerlust und Risiken.
Schneelawinen begraben alle Jahre wieder Menschen unter sich. Besserwisser und Kritiker haben schnell Erklärungen zur Hand. Sie richten und verurteilen, bevor genaue Analysen vorliegen. Unwissen und Unvernunft, Egoismus und Verantwortungslosigkeit werden den Opfern unterstellt.
Doch so verschieden die Motive der Abenteuerlustigen, so verschieden sind auch die Ursachen der Dramen. Wer markierte Pisten verlässt, kann sich und andere in Gefahr bringen, auch wenn in den meisten Fällen nichts passiert. Wer an geführten Skitouren teilnimmt, verlässt sich auf die Lagebeurteilung der Profis, obwohl auch diesen Fehler unterlaufen können.
Selbst eingefleischte Experten sagen, ein Restrisiko fahre im Gebirge immer mit, absolute Sicherheit gebe es nicht. Immer bessere Technik und Kommunikation haben die prozentuale Zahl der Todesfälle zwar massiv reduziert. Airbags und Suchgeräte können jedoch auch den gegenteiligen Effekt haben, indem sie falsche Sicherheit suggerieren und zu Leichtsinn verleiten.
Aber auch Skiorte werben mit zwielichtigen Motiven: Atemberaubende Akrobatikszenen blenden die Gefahren aus und bedienen den Hunger nach dem kribbelnden Erlebnis. Die Lawinengefahr bleibt indes gerade jetzt, da in vielen Kantonen die Sportferien beginnen, erheblich. Welche Risiken gehen Menschen für Kick und Abenteuer ein? Darf Freiheit grenzenlos sein?
Unter der Leitung von Karin Frei diskutieren: Werner Munter, Bergführer, Nivologe, «Lawinenpapst»; Natascha Knecht, Alpinistin, Alpinjournalistin und Buchautorin; Thomas Aellig, Rettungschef Adelboden und Ueli Mosimann, Bergführer, Tourenleiter, Ausbildner Fachgruppe Sicherheit im Bergsport SAC.
Ausstrahlungsdatum: Dienstag, 10. Februar, 22.25 Uhr, SRF 1
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