Klatsch und Tratsch zur fünften Jahreszeit
Närrische Fasnachtsgeschichten
Bald wird es wieder närrisch im Oberwallis: Die Fasnachtszeit steht vor der Tür. Einen bissigen Vorgeschmack auf das kommende «Maschgi»-Treiben liefern die bereits erschienen Fasnachtszeitungen. Wir haben einen Blick in die Briglina-Zeitung «Rätscha» und den Spitalstädter «Martinifalz» geworfen. Ein paar Auszüge.
Alle Geschichten der «Rätscha» seien frei erfunden, erstunken und erlogen, erklären Drachentöter, Türken und Bäjini, die drei Fasnachtsgesellschaften zwischen dem malerischen Simplon und der pittoresken Belalp. «Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und realen Handlungen wären zufällig und würden zutiefst bedauert.» Beim Lesen lassen sich dann einige frappante Ähnlichkeiten mit realen Begebenheiten aber nicht von der Hand weisen. So zum Beispiel zu eindrücklichen Bauprojekten in der Region ...
Die Rede ist etwa von einem neuen Obergommer Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde. Stolze 250'000 Franken soll ein Kehrichthaus in Ulrichen gekostet und damit den bisherigen Weltrekord klar überboten haben. Das Vorzeigeobjekt entspreche sogar den strengen FIFA-Normen und werde am Seppitag im März durch den FIFA-Präsidenten höchstpersönlich eingeweiht. Andere Gommer Gemeinden sollen inzwischen ebenfalls Interesse an ähnlichen Installationen signalisiert haben. Überhaupt scheint der Obergommer Wunschzettel mit Windrädern, unzähligen Kraftwerken und einem neuen Werkhof in Obergesteln ziemlich lang zu sein.
Himmelhohe Bäume und Terrassen
In Naters ist neben dem bereits rostenden Pfarrgarten etwa das Bachbett des Kelchbachs ein Thema für sich. Wegen fehlender Strömung wachsen immer mehr Sträucher und mittlerweile sogar Bäume in den Himmel. Eine geplante Aktion der Jungwacht Naters könnte aber bald schon Abhilfe schaffen: Die Bäume sollen als Weihnachtsbäume abgeholzt und an Familien verteilt werden. Grosszügig werde die Gemeinde Naters jeweils eine Lichterkette dazu offerieren.
Auch in Brig, heisst es weiter, wird gleichzeitig kräftig in neue Bäume investiert. Für «sehr viele Millionen» sollen beim Sältinaplatz sechs Bäume gepflanzt werden. Damit habe die Gemeinde beim Thema Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein die Nase vorn. Aber nicht nur der Sältinaplatz wird als architektonische Meisterleistung gelobt: Auch die Architekten einer Gartenterrasse beim SBB-Bahnhof erhalten vom «Rätscha»-Team 10 Punkte. Unklar sei indes die Rollstuhl- und Kinderwagen-Tauglichkeit beim Besteigen der Terrassenfläche.
Frosch- und Spitalgeschichten
Der «Martinifalz» der Visper Martinizunft berichtet seinerseits unter anderem über das Problem von Überlastungen bei der örtlichen ARA in Wiler. Es stelle sich die berechtigte Geschmacksfrage, was im Lötschental alles produziert werde, dass schliesslich sogar der Kanton eingreifen müsse. Während gleich um die Ecke in Ferden dem Vizepräsident seine Rolle als Amphibienretter, wie die Presse ihn darstellte, abgestritten wird. Die gesammelten Frösche seien in Tat und Wahrheit als Erweiterung der Speisekarte gedacht gewesen. Auch in Turtmann spielen Amphibien eine närrische Rolle. Der neue Kunstwerk-Kreisel mit eisernem Vorhang verwirre nicht nur die Metallfrösche auf dem Rondell, heisst es.
Die Redaktion des Visper Fasnachtsblatts bietet auch gleich mehrere Umnutzungsmöglichkeiten für den leeren Visper Spital. Vorgeschlagen werden etwa ein Haus der Religionen als Jodernheim-Ersatz, eine Parteizentrale der CSPO 60+ oder eine Vermietung an den Staat. Eine Notfallstation für die Staatsräte sei ja bereits vorhanden, während psychiatrische Fälle ab sofort ins Occasionsspital nach Brig verlegt werden können. Es sei von der Natur her sowieso vorprogrammiert, dass die Patienten aus der Briger Überschwemmungszone bald wieder nach Visp evakuiert werden müssen.
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Kommentare
Ike - ↑0↓1
Sich selber und den Fasnacht Kommerz der seit Jahren massiv auch hier im Wallis zunimmt thematisiert man wie immer nicht... Noch kurz zur Zeitung: Ob in diversen Einkaufszentern hier im Oberwallis oder Zuhause, man wird massiv von OS Schüler und innen belästigt... Ein Nein - Danke sollte man halt einfach zur Kenntnis nehmen...
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