Nach Intervention von Oberwalliser Grossräten
Streicht der Kanton Wallis das geplante Luchsmonitoring?
Wird das Intensivmonitoring mittels Fotofallen von Luchsen in den Walliser Südtälern vom kommenden Frühjahr vorerst gestrichen? «Könnte sein», sagt Peter Scheibler von der Walliser Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere.
In der Dezembersession stimmte der Walliser Grosse Rat gegen den Willen von Staatsrat Jacques Melly der «sofortigen Aufhebung des Wolfsmonitorings im Kanton Wallis unter gleichzeitiger Streichung der kantonalen Beiträge ab dem Budget 2015 für diese Aufgabe» zu. Der Vorschlag stammt von den CVP-Grossräten Beat Rieder, Philipp Matthias Bregy und Manfred Schmid.
«Ungesunde Entwicklung»
«Wir wollen, dass die Kantonsfinanzen nicht mehr durch Wolfs- und Luchsmonitorings belastet werden», begründet Manfred Schmid den Vorstoss auf Anfrage des «Walliser Boten». «Die Wildhüter, die bei den Monitorings mit der Platzierung von Fotofallen und deren Auswertung involviert sind, sollen sich ihren eigentlichen Aufgaben widmen. Der Bund soll diese Intensiv-Monitorings auf eigene Kosten mit eigenem Personal durchführen.»
Schmid befürchtet zudem, dass bei einer weiteren Aufblähung der Intensiv-Controllings von Grossraubtieren wie Luchs und Wolf mittelfristig im Kanton neue Stellen geschaffen werden müssen. «Es sind Entwicklungen bei den Überwachungen von Wildbeständen - und hier sind nicht nur die Grossraubtiere gemeint - im Gange, die ein ungesundes Ausmass annehmen. Hier wollen wir einen Riegel schieben.»
Weiter führt Schmid ins Feld, dass die Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere seit Jahren defizitär funktioniere. Deshalb auch gehe es nicht an, dass sich Angestellte der Dienststelle tagelang wie etwa beim anstehenden Luchsmonitoring in den Walliser Südtälern solchen Arbeiten widmen, um die Daten an den Bund zu übermitteln. «Die finanzielle Entschädigung des Kantons an den Kosten des Kantons war in den vergangenen Jahren sehr dürftig und deckt diese Kosten keineswegs ab.»
Jagdabteilung in der Pflicht
Im Februar soll in den Walliser Südtälern mittels Fotofallen nach 2014 ein zweites Intensiv-Monitoring der Luchsbestände stattfinden und damit wie bereits angekündigt das 2014 begonnene Monitoring abgeschlossen werden. Die Annahme des Vorschlags durch den Walliser Grossen Rat zeigt nun jedoch erste Auswirkungen. «Aufgrund des Entscheids des Walliser Parlaments gehen wir derzeit davon aus, dass wir das Luchsmonitoring in den Monaten Februar und März 2015 nicht durchführen können», sagt Peter Scheibler.
«Intensiv-Monitorings mit Fotofallen bedeuten einen konkreten Arbeitsaufwand mit entsprechend ausweisbarem Kostenaufwand für die Dienststelle.» Dies will der Vorstoss der CVP-Grossräte jedoch unterbinden. Das Departement wird deshalb vorerst die erforderlichen Abklärungen mit den zuständigen Kommissionen des Grossen Rates vornehmen.
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Kommentare
lama - ↑0↓2
Wir brauchen diese unnützen Geldfressenden und Nutztierfressenden Untiere nicht ,das Geld könnte für nützlichere Dinge gebraucht werden.
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Pragmatiker - ↑0↓0
Wieder einmal eine Kurzschlussreaktion unserer "Götter" in Sitten. Die Engstirnigkeit gibt einem zu denken. Da scheut man sich also nicht vor immensen Kosten für die Ansiedlung der Tiere, kümmert sich aber nicht, was mit den Tieren danach geschieht. Nachhaltigkeit sieht anders aus. Werden demnächst auch Autobahnreparaturen gestrichen, weil eine fertige Autobahn schon steht? ...oh, Moment...
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Gwäsji - ↑0↓2
Kein Wolf und kein Luchs = Massive Kosteneinspahrungen.
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