Jagd
Walliser Jäger sollen 1800 Hirsche schiessen
Am Montag beginnt im Wallis die Patentjagd. Nebst Hirschen, Gämsen, Rehen, Wildschweinen und Hasen werden im Wallis erstmals Rehkitze gejagt.
Rund 2400 Jäger und 100 Jägerinnen begeben sich am kommenden Montag im Wallis auf die Pirsch. Allein im Oberwallis sind an die tausend Jagdpatente gelöst worden.
Fokus auf der Hirschjagd
«Die Bestände der Hirsche müssen im Wallis in einigen Regionen reduziert oder zumindest stabilisiert werden», sagt der Walliser Jagdchef Peter Scheibler. «Um dieses Ziel zu erreichen, müssen etwa 1800 Hirsche während der Jagd geschossen werden.» Dieser Abschussrate liegen die Wildzählungen vom Frühjahr zugrunde. Um den Bestand zumindest konstant zu halten, müssen etwa 30 Prozent der Tiere geschossen werden, so hoch nämlich ist der jährliche Zuwachs einer Hirschpopulation.
Schwerpunkte der diesjährigen Hirschjagd sind laut Scheibler die Gebiete Östlich Raron / Goms. Daneben wiesen auch das Val d’Hérens sowie das Val d’Anniviers hohe Bestände aus. Dazu kommt im Unterwallis das Entremont. Werden die Abschusszahlen nicht erreicht, müsste allenfalls eine Sonderjagd im Winter punktuell für die nötige Regulierung sorgen.
Keine Abschussplanung bei Gämse und Reh
«Beim den Gämsen und Rehen gibt es keine eigentliche Abschussplanung, da diese Tiere auch bei einer Überpopulation weniger Wildschäden anrichten.» Scheibler rechnet aufgrund der Zahlen der letzten Jahre mit rund 2800 erlegten Gämsen, sofern während der Hochjagd gutes Wetter vorherrscht. Beim Reh geht Scheibler von rund 1500 Tieren aus, die bis zum Ende der Jagd erlegt werden.
Versuchsweise Spezialjagd auf Rehkitze
Neu an der diesjährigen Jagd im Wallis ist ein zusätzlicher Tag am dritten Donnerstag der Niederjagd, an dem die Jägerschaft ausschliesslich Rehkitze jagen darf. «Dazu haben wir eine Zone ausgeschieden, die sich von Stalden der Talseite entlang bis in Unterwallis hinzieht, wo sich grosse Obst- und Gemüseplantagen befinden.»
In diesem Gebiet herrsche eine grosse Bestandesdichte an Rehen mit wenig Jagddruck. Deshalb kommt es zu dort zu übermässig hohen Wildschäden und häufig auch zu Verkehrsunfällen.
«Die Erfahrungen werden zeigen, ob in welcher Form diese Rehkitzjagd in Zukunft im Wallis weiterentwickelt wird», sagt Scheibler. Der Kanton Wallis betritt bei der Bejagung von jungen Rehen im Übrigen kein Neuland, diese werden in etlichen Schweizer Kanton schon seit Langem zur Jagd frei gegeben.
Winterjagd auf Wildschweine
Der Walliser Jagdchef geht aufgrund der vorliegenden Zahlen davon aus, dass auch in diesem Jahr zusätzlich zur Hoch- und Niederjagd eine Winterjagd auf das Wildschwein durchgeführt wird. «Während der letztjährigen Jagdsaison wurden während der Hoch- und Niederjagd von den gesamthaft 151 getöteten Wildschweinen lediglich 40 während der ordentlichen Jagd geschossen.» Oberwalliser Jägern lief in dieser Zeit gar nur ein einziges Wildschwein vor die Flinte.
Keine Abschüsse am Sonntag
Die Hochjagd beginnt am kommenden Montagmorgen und dauert zwei Wochen. An den Sonntagen wird im Gegensatz zum Kanton Graubünden nicht gejagt. «Während dieser Zeit haben die Jäger vor allem Grosswildarten wie Hirsche, Rehe und Gämsen im Visier», weiss der Walliser Jagdchef Peter Scheibler. Abschüsse von Wildschweinen, die während der Hochjagd ebenfalls bejagt werden dürfen, seien eher selten.
Zu Beginn der anschliessenden Niederjagd am 1. Oktober ist der Rehbock an je zwei Tagen pro Woche, jeweils Dienstag und Samstag, zum Abschuss frei. Zusätzlich kann auch Jagd auf Hasen und teilweise auch Federwild gemacht werden. Die Niederjagd zieht sich bis Ende November hin, in deren Verlauf dann Füchse, Dachse und Marder abgeschossen werden dürfen.
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