Beobachtung mitten im Dorf
Wolf beim Dorf Turtmann fotografiert?
Am Dienstag ist östlich von Turtmann in der Talebene vermutlich ein Wolf beobachtet und fotografiert worden. Zuvor ist das Tier von einem Autofahrer auf der Kantonsstrasse mitten in Turtmann beobachtet worden.
Das Tier wurde am Dienstagmorgen kurz nach sieben Uhr östlich von Turtmann von einem Passanten auf dem Rollfeld des ehemaligen Militärflugplatzes südlich der Kantonsstrasse beobachtet und fotografiert. Der Augenzeuge konnte sich dem Tier mit dem Auto bis auf 50 Meter nähern und fotografierte es mit seinem Handy aus dem fahrenden Auto heraus.
Zuvor hat ein Augenzeuge kurz vor sechs Uhr morgens das Tier auf der Kantonsstrasse auf der Höhe der Bäckerei in Turtmann gesehen. «Der Wolf stand fünf Meter vor meinen Wagen, ehe ihn ein nahender Lastwagen verscheuchte», versichert der Beobachter aus Turtmann seine Beobachtung gegenüber 1815.ch.
Thomas Imboden, der zuständige Wildhüter der Region, geht aufgrund der Fotografie davon aus, dass es sich bei dem Tier mit grosser Wahrscheinlichkeit um einen Wolf handelt. «Wir haben die Nutztierhalter im Bezirk Leuk in der Zwischenzeit über die mögliche Präsenz eines Wolfes informiert.» Den besten Schutz vor einem Angriff bieten laut Imboden Elektrozäune bis in Bodennähe.
In der Region Turtmann wurden bei der Wildhut zudem zwei verletzte Schafe gemeldet. Diese weideten in einer Flexinet-Umzäunung zwischen Ober- und Unterems. Allerdings stand die Umzäunung nicht unter Strom. «DNA-Proben sollen nun Aufschluss darüber geben, ob die Verletzungen von einem Wolf stammen», erklärt Imboden.
Sollte sich bei Turtmann tatsächlich ein Wolf aufhalten, könnte es sich um M38 handeln, der im September in Leukerbad Schafe gerissen hat. M38 ist ein Jungwolf aus dem letztjährigen Wurf der Wolfsfamilie im bündnerischen Calanda.
Das Grossraubtier M38 wurde im Frühsommer 2013 im Goms nachgewiesen, kehrte später allerdings in den Graubünden zurück. Dort wurde es von einem Auto angefahren und für tot geglaubt, bevor es im September überraschenderweise in Leukerbad wieder nachgewiesen werden konnte.
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