Snowboard: WM 2015
Olympiasiegerin Kummer ohne WM-Akzent
Die Schweizer Alpin-Equipe verpasst an der Snowboard-WM erstmals seit 1999 einen Medaillengewinn. Am nächsten kam Julie Zogg (4.) dem Podium. Alle übrigen hingegen scheiterten früh - auch die Olympiasiegerin Patrizia Kummer.
Einzig Zogg stiess in den engsten Kreis der Medaillenkandidatinnen vor. Im Halbfinal scheiterte sie erst nach einem späten Fahrfehler an der nachmaligen österreichischen FIS-Championne Claudia Riegler (41). Im Race um Bronze unterlag die fünffache Junioren-Weltmeisterin der japanischen Olympia-Finalistin Tomoka Takeuchi.
Im Männer-Wettbewerb sorgte der PSL-Finalist Andrej Soboljew für den Coup des Tages. Der eigentliche Aufsteiger der Saison verlängerte die Alpin-Dominanz der Russen: Dem olympischen Double von Vic Wild folgte nun im Alpinbereich die erste WM-Goldmedaille.
Kummers schwache Bilanz
24 Stunden nach ihrem Out in der 1. Runde vergab Patrizia Kummer auch die zweite Option auf ein besseres WM-Ergebnis. Die Olympiasiegerin schaltete in der Runde der Top 16 zunächst zwar die Titelhalterin Isabella Laböck aus, wurde dann aber im Viertelfinal ihrerseits gestoppt - von der Russin Alena Sawarsina.
Zum zweiten Mal in Folge fand die Walliserin gegen eine Vertreterin der aufstrebenden russischen Snowboard-Equipe kein Mittel. Mit einem derart geringen Output war nach den vorzüglichen Auftritten in Russland und an den letzten Titelkämpfen vor zwei Jahren nicht zu rechnen gewesen.
Kummer relativierte die Niederlage in einer ersten TV-Analyse: «Das kann passieren.» Im Gegensatz zum ersten Renntag habe sie sich wenig vorzuwerfen: «Ich habe keinen Fehler begangen.» Am Tiefpunkt richtete die dreifache Weltcup-Gesamtsiegerin ihren Blick nach vorne: «Beim nächsten Mal packe ich es.»
Teamleader ohne Output
Für Nevin Galmarini endete am Tag nach dem Out in der Qualifikation auch der zweite WM-Einsatz mit einer Enttäuschung. Der Olympia-Zweite scheiterte auch im PGS früh. Im Achtelfinal-Duell mit dem neuen russischen Weltmeister Andrej Soboljew handelte sich der Ostschweizer ein Handicap von 0,53 Sekunden ein.
Elf Monate nach seinem olympischen Highlight leistete sich der ambitionierte Schweizer Teamleader gegen den Top-Rider der WM zu viele Fehler und dosierte das Risiko oft im falschen Moment. «Es geht nicht immer auf», kommentierte Galmarini seinen vorzeitigen Abgang und sprach von einem «engen Rennen».
Das unbefriedigende Ergebnis müsse er akzeptieren, so Galmarini. Sein Teamkollege Kaspar Flütsch (31.) brillierte ebenfalls nicht sonderlich. Der Slalom-Achtelfinalist verschwand im untersten Tableau der Rangliste.
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