Atomstreit - Iran | Fortschritte ohne Durchbruch im Atomstreit
IAEA-Chef dämpft Hoffnung auf Durchbruch bei Iran-Verhandlungen
Unklare Signale im Atom-Streit: Der Iran und die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) haben nach Teheraner Angaben Fortschritte bei Verhandlungen strittiger Themen erzielt. IAEA-Chef Yukiya Amano zufolge steht ein Durchbruch hingegen noch aus.
Amano hatte am Donnerstag in Teheran mit dem iranischen Präsidenten Hassan Ruhani über die heiklen Themen der Inspektionen von Militäranlagen und der Untersuchung angeblicher früherer Atomwaffenprogramme gesprochen.
"Ich glaube, beide Seiten haben nun ein besseres Verständnis, wie es vorwärtsgehen könnte, aber wir haben noch mehr Arbeit vor uns", sagte Amano am Freitag.
Aus Teheran hiess es, der Iran und die IAEA hätten eine Verständigung über die lange strittige Inspektion von Militäranlagen erreicht. Nun wollten Experten beider Seiten einen Zeitrahmen für die Überprüfungen festlegen, sagte der Sprecher der iranischen Atomorganisation AEOI, Behrus Kamalwandi, der iranischen Nachrichtenagentur ISNA. Wie weitreichend die Übereinkunft tatsächlich ist, blieb aber unklar.
Frist läuft bald aus
Bei den seit Jahren laufenden Verhandlungen der 5+1-Gruppe (USA, Russland, China, Grossbritannien, Frankreich und Deutschland) über das iranische Atomprogramm läuft eine - verlängerte - Frist für eine Einigung am Dienstag aus.
Die Verhandlungen finden hinter verschlossenen Türen statt. Die meisten Aussenminister der 5+1-Gruppe wollen am Sonntag wieder zum Verhandlungsort in Wien zurückkehren.
Die IAEA wird eine entscheidende Rolle bei der Überwachung eines Abkommens spielen. Als eine der weiteren letzten Hürden gilt die Frage, wie schnell und umfassend die Sanktionen gegen den Iran aufgehoben werden.
Der Atom-Streit schwelt seit 2002. Strittig waren bislang unter anderem die Inspektion von Militäranlagen und die Prüfung von Berichten über Atomwaffenprojekte.
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Kommentare
B. Kerzenmacher - ↑0↓0
Dem Iran geht es um die geostrategische Vormachtstellung.
Ebenfalls bekannt ist, dass Iran mit Osmanen, Türken und arabischen Nachfolgestaaten nicht erst seit gestern, unabhängig davon ob Iran von einem Shah oder einem Ajatollah regiert wird, um diese Vormachtstellung konkurriert.
Genauso bekannt ist, dass die Araber jeden Zuwachs an politischer Statur Irans als Verlust eigenen Einflusses begreifen.
Vermutlich wird jetzt bald auch KSA eine atomare Option in Erwägung ziehen.
Der einzig positive, wenn auch von den westlichen Akteuren vermutlich nicht beabsichtigte Aspekt ist, eine Annäherung einiger arabischer Staaten an Israel.
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