Tourismus | Österreichs verzeichnet Rekordwinter
In Österreich bricht die Wintersaison 2015/16 alle Rekorde
Ungeachtet des warmen Wetters und des Schneemangels hat das Wintertourismus-Halbjahr vom letzten November bis April in Österreich alle Rekorde gebrochen. Während die Schweizer Tourismusanbieter im Tal der Tränen stecken, erklommen die Österreicher neue Höhen.
Die Zahl der Übernachtungen in Österreich kletterte um 4 Prozent auf 68,53 Millionen. Damit wurde der bisherige Höchststand von 65,85 Millionen vom Winter 2014/15 überboten. Bei ausländischen Touristen war der Anstieg stärker als bei inländischen.
Besonders beliebt, vor allem bei ausländischen Gästen, war Tirol, auf das mit 26,75 Millionen Logiernächten allein über ein Drittel der Gesamtzahl entfiel. Salzburg verzeichnete 15,12 Millionen, Wien - an dritter Stelle - 6,27 Millionen.
Die Bundeshauptstadt und Salzburg verbuchten mit jeweils 5,1 Prozent zudem den stärksten Zuwachs an Logiernächten, gefolgt vom Burgenland mit 5,0 Prozent. Schlusslichter beim Übernachtungsplus waren Niederösterreich und Oberösterreich mit 1,9 und 2,5 Prozent. Das zeigen die vorläufigen Daten von Statistik Austria, die das Amt am Mittwoch vorlegte.
Auch die Gästeankünfte in Österreich stiegen im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 4,9 Prozent auf 18,36 Millionen. Davon entfielen mit 5,8 Millionen ein Viertel auf Tirol, fast ein Fünftel (3,58 Millionen) auf Salzburg und 2,36 Millionen auf Wien.
Das stärkste Plus bei den Gästeankünften verzeichnete das Burgenland mit 8,0 Prozent, gefolgt von der Steiermark mit 6,2 Prozent und Salzburg mit 5,5 Prozent. Am schwächsten legten die Ankünfte in Niederösterreich mit 3,1 und in Kärnten mit 3,7 Prozent zu.
Rund 630'000 Touristen aus der Schweiz
Von den Gästeankünften wurden 15,99 Millionen (+4,7 Prozent) in gewerblichen Beherbergungsbetrieben registriert. Gemessen an den Übernachtungen entfielen 55,56 Millionen (+3,7 Prozent) auf die gewerblichen Beherbergungsbetriebe, wie beispielsweise Hotels.
Von den Feriengästen im Winterhalbjahr kamen 12,90 Millionen (+5,2 Prozent) aus dem Ausland, gegenüber 5,47 Millionen (+4,3 Prozent) aus Österreich selbst. Jeder zweite Auslandsgast - insgesamt 6,01 Millionen - kam aus Deutschland (+4,5 Prozent), gefolgt von 1,06 Millionen aus den Niederlanden (+8,7 Prozent).
Aus der Schweiz und Liechtenstein kamen rund 628'400 Touristen (+5,3 Prozent) nach Österreich, aus dem Vereinigten Königreich 500'600 (+9,4 Prozent) und aus Italien 492'500 (+5,8 Prozent).
Der österreichische Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner sieht in den Rekorden des letzten Winters "ein positives Signal für das Tourismusland Österreich", das trotz gesamtwirtschaftlich schwierigen Umfelds die "Stärke und Wettbewerbsfähigkeit" der heimischen Tourismusbetriebe zeige.
Dagegen monierte die österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) am Mittwoch, dass "die Übernachtungsrekorde nicht die wirtschaftliche Situation in den Betrieben" wiedergeben würden. Trotz steigender Logiernächtezahlen sinke die Wertschöpfung in der Hotellerie, wegen hoher Lohnnebenkosten, steigender Steuern und Abgaben sowie generell einer Überregulierung.
In der Schweiz ein Minus von 6 bis 10 Prozent
In der Schweiz verzeichnete die Hotellerie allein im Januar eine Abnahme der Logiernächte um 6,8 Prozent. Dabei nahmen die Übernachtungen ausländischer Gäste um 8,4 Prozent ab, die der inländischen Gäste gingen um 5,2 Prozent zurück.
Und eine nicht repräsentative Umfrage der Nachrichtenagentur sda bei den Winterferienorten kurz vor Ostern ergab für die gesamte Wintersaison ein Minus gegenüber dem Vorjahr von 6 bis 10 Prozent. Das Bundesamt für Statistik wird die offiziellen Zahlen für die Wintersaison 2015/16 in der Schweiz am 7. Juni publizieren.
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Kommentare
Basti - ↑0↓0
Unser Unvermögen ist Öserreichs Trumpfkarte.
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Thomas Abgottspon - ↑9↓1
Sehr wohl stellt die Wechselkurssituation eine grosse Herausforderung dar. Die uns selbst gestellten Hindernisse wiegen jedoch viel schwerer: Ein Baureglement, welches wettbewerbsfähige Hotel- und Restaurationsbetriebe innerhalb und ausserhalb der Bauzonen nicht zulässt, eine verfehlte Subventionspolitik des Verkehrs führt zu massiven Einschränkungen des Individualverkehrs, aus der mangelnden Bereitschaft der verschiedenen Leistungsträger zur vermehrten Zusammenarbeit, resultieren marktfremde Angebote oder auch keine etc. Das alles schadet dem Tourismus heute sehr. Was aber noch viel mehr schadet, ist die fehlende Zivilcourage vieler Verantwortungsträger, (in Wirtschaft, Politik und Verbänden) welche es scheuen, über Ihren Tellerrand hinaus prononciert ihre Lösungsvorschläge zu skizzieren und anstelle davon lieber Ende Monat Lohn oder Sitzungsgelder kassieren! - Schade das (Ober)Wallis hätte phantastische Voraussetzungen, - wir schaffen es wahrscheinlich jedoch nicht!
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tino - ↑26↓5
Ich Gratuliere unserm Nachbarn Oesterreich, schon nur der Freundlichkeit wegen...
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