Schach | Schweizer Schachmeisterschaften in Leukerbad
Walliser mit Heimvorteil
Zum fünften Mal nach 1992, 2002, 2007 und 2011 finden ab dem kommenden Donnerstag im Schulzentrum in Leukerbad die Schweizer Schachmeisterschaften statt. Erwartet werden über 300 Spielerinnen und Spieler, die in vier Kategorien spielen. Auch Oberwalliser nehmen am Turnier teil.
«Die Titelkämpfe in Bergregionen – in den vergangenen zehn Jahren wurden sie fünf Mal im Wallis ausgetragen – erfreuen sich in der Schachszene deshalb besonderer Beliebtheit, weil insbesondere die Amateure das königliche Spiel optimal mit attraktiven Freizeitaktivitäten verbinden können», schreiben die Organisatoren in einer Medienmitteilung zum Anlass. Hinzu komme, dass zusätzlich zu den über 300 Spielern mit 100 bis 150 Begleitpersonen zu rechnen ist, so dass dieser grösste vom Schweizerischen Schachbund (SSB) organisierte neuntägige Anlass für den Veranstaltungsort auch wirtschaftlich interessant sei.
Für die Spitzenspieler stehen jedoch in Leukerbad weniger Wandern und Thermalbaden im Vordergrund, sondern der Kampf um die vier Schweizer-Meister-Titel. So versucht etwa Grossmeister Yannick Pelletier, seinen Titel zu verteidigen. Der im französischen Montpellier lebende fünffache Schweizer Meister (1995, 2000, 2002, 2010, 2014) bestreitet erstmals in seiner Karriere das als neunrundiges Open mit internationaler Beteiligung ausgetragene Nationalturnier - bisher hatte er aus prinzipiellen Gründen stets nur das geschlossene Herren-Titelturnier bestritten.
Stark besetztes Nationalturnier
Im mit 15 Grossmeistern und 16 Internationalen Meistern überaus stark besetzten Nationalturnier ist Yannick Pelletier als Startnummer 7 der zweitstärkste Schweizer. Nummer 1 und damit Topfavorit auf den Titel ist GM Vadim Milov. Der 43-jährige Bieler will die Scharte der letztjährigen SEM in Bern auswetzen, als er hinter Yannick Pelletier und dem in Leukerbad fehlenden IM Roland Lötscher mit der Bronzemedaille Vorlieb nehmen musste.
Klare Favoritin auf die Goldmedaille bei den Damen, deren Titel im Nationalturnier vergeben wird, ist die russisch-schweizerische Doppelbürgerin GM Alexandra Kosteniuk (31). Die Ex-Weltmeisterin hatte 2013 erstmals in der Schweizer Schachgeschichte den Titel bei den Herren geholt und ist in Leukerbad die Nummer 3 der Schweizer hinter Vadim Milov und Yannick Pelletier. Unter diesen Vorzeichen dürfte es WIM Gundula Heinatz (Thun) schwer haben, ihren Titel zu verteidigen.
Walliser mit Heimvorteil
Unter den rund 300 Teilnehmern hat es auch mehrere Walliser, die den Heimvorteil zu nutzen versuchen. So halten im Nationalturnier Frank Salzgeber (Brig/Nummer 42 der Startrangliste) und der gleichzeitig als OK-Präsident amtierende Eddy Beney (Siders/Nr. 61) die einheimischen Fahnen hoch. Im Hauptturnier II befinden sich mit Alex Günsberg (Lens/Nr. 1), Fabio Paolini (Glis/Nr. 3), Anton Fux (Glis/Nr. 5) und Claude Zuber (Brig/Nr. 7) gleich vier Walliser in den Top Ten der Startrangliste.
Gespielt wird in Leukerbad im Schulzentrum jeweils ab 13 Uhr (Ausnahme letzte Runde am 17. Juli: 9 Uhr). Für alle vier Turniere kann man sich vor Ort bis eine Stunde vor Spielbeginn anmelden. Der Start des neunrundigen Nationalturniers erfolgt am Donnerstag. Das Hauptturnier II und III sowie das Senioren-Titelturnier (je sieben Runden) beginnen am Samstag. Zuschauer seien bei freiem Eintritt jederzeit herzlich willkommen.
pd / pmo
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