Energie | Strom auf dem Prüfstand
Bundesrat muss Erdverlegung von Stromleitung im Wallis prüfen
Der Bundesrat wird beauftragt zu prüfen, ob der Bau einer unterirdischen Leitung auf dem gesamten Trassee zwischen Chamoson und Ulrichen im Kanton Wallis in die Planung des Schweizer Stromnetzes aufgenommen werden kann. Der Nationalrat überwies am Donnerstag ein Postulat von Mathias Reynard (SP/VS) mit 127 zu 60 Stimmen.
Die Swissgrid plant momentan den Bau einer Hochspannungsleitung zwischen Chamoson und Ulrichen im Wallis. Das aktuelle, 2010 eingereichte Projekt sehe den Bau einer Freileitung zwischen Chamoson und Chippis vor. Eine Freileitung habe jedoch zahlreiche negative Auswirkungen, argumentierte Reynard.
Sie stelle ein Gesundheitsrisiko für die Anwohnerinnen und Anwohner entlang der Leitung dar, habe Lärmbelastung, grosse Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes und der Umwelt zur Folge sowie unmittelbare Auswirkung auf den Tourismus oder Wertverlust der Grundstücke.
Der Bundesrat beantragte die Ablehnung des Postulates. Bei den Entscheiden werde jeweils jener Variante der Vorzug gegeben, welche die geringsten negativen Auswirkungen mit sich bringe, argumentierte er. Der Bundesrat erachte eine neuerliche Überprüfung dieser Frage in den obengenannten Vorhaben weder als notwendig noch als sinnvoll.
Die Übertragungsleitung Chamoson-Ulrichen sei seit Jahren ein Politikum, sagte Energieministerin Doris Leuthard, aber Gegenstand eines normalen Prozesses. Es gehe nicht an, mit politischen Mitteln in laufende Verfahren einzugreifen.
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