Infrastruktur | Gemeinde Leuk nutzt leer stehendes Schulhaus in Erschmatt um
Schulhaus wird zum Restaurant
Im Bergdorf Erschmatt in den Leuker Sonnenbergen soll schon bald wieder ein Restaurant aufgehen. Gleichzeitig soll eine Anlaufstelle für touristische Infos für Angebote in der Region eingerichtet werden.
Drei Millionen Franken an «Fusionsgeld» erhielten die Gemeinden Leuk-Susten und Erschmatt vom Kanton im Gefolge ihres Zusammenschlusses am 1. Januar 2013 zugesprochen. «Eine Million soll für ein nachhaltiges Projekt in Erschmatt eingesetzt werden», erklärt Roberto Schmidt, Gemeindepräsident von Leuk. «Das Geld hätte bereits 2014 eingesetzt werden sollen, allerdings war man sich lange unschlüssig, wohin das Geld fliessen sollte.»
Jetzt liegt ein Baugesuch der Gemeinde Leuk für eine teilweise Umnutzung des Schulhauses in Erschmatt mit Restaurant und Tourismusbüro auf. Finanziert wird das Projekt mit dem «Fusionsgeld» des Kantons. «Die Schüler von Erschmatt besuchen seit einigen Jahren die Primarschule in Guttet-Feschel, wo auch die Schüler von Albinen den Unterricht besuchen. Seither suchte die Gemeinde alternative Nutzungsmöglichkeiten für das Schulhaus», so Schmidt.
Einerseits soll im Schulgebäude eine Anlaufstelle für Projekte wie etwa den Sortengarten Erschmatt oder die Backstube realisiert werden. «Zu diesem Zweck wird ein Teil des Schulhauses in ein Infozentrum umgebaut, wo sich Interessierte treffen und Infos abholen können», erklärt Schmidt das Projekt.
«Restaurant wichtig für ein Dorf»
Gleichzeitig will die Gemeinde einige Räume im Gebäude zusammenlegen und in ein Restaurant mit Sonnenterrasse umbauen. «Seit der Fusion 2013 ist das einzige Restaurant im Dorf zugegangen. Das ist bedauernswert, denn es ist wichtig für ein Dorf, über ein Restaurant zur verfügen.» Sowohl das Infozentrum und das Restaurant sollen behindertengerecht umgesetzt werden.
Die Turnhalle soll bestehen bleiben und für Vereine und Anlässe weiterhin zur Verfügung stehen. «Vergrössert wird das Foyer zwischen den Eingangsbereichen zum Restaurant und zur Turnhalle. Dieses kann zukünftig für Apéros, Hochzeiten und andere Gesellschaftsanlässe genutzt werden. Das soll dem zukünftigen Pächter des Restaurants neben dem Tagesgeschäft ein zusätzliches finanzielles Standbein ermöglichen.»
Stiftung Roggen nicht Teil des Projekts
Nicht umgesetzt wird vorläufig das ursprüngliche angedachte Projekt zur Integrierung einer Backstube mit Kompetenzzentrums der Stiftung Roggen. «Sie wird zu einem späteren Zeitpunkt, vermutlich bereits im Herbst 2015, ein eigenes Projekt vorlegen und zu diesem Zweck Teilbereiche des Schulhauses mieten.»
Laut Schmidt wird mit Gesamtkosten von etwa 1,5 Millionen Franken als Obergrenze gerechnet. «Im Betrag inbegriffen ist auch der vor Kurzem vom Gemeinderat beschlossene Kauf der Parkplätze vor dem Schulgebäude. Diese wurden vom Kanton für 100'000 Franken übernommen und stehen zukünftigen Besuchern des Restaurants und des Infozentrums zur Verfügung.» Schmidt rechnet damit, dass die neuen Angebote in Erschmatt noch vor Beginn der Sommersaison 2016 ihrer Zweckbestimmung übergeben werden können.
zen
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Kommentare
tom - ↑4↓1
Als gelegentlicher Tourist freue ich mich auf das Restaurant. Betreffend dem Sortengarten ( subventionierter, ungepflegter Schrottgarten) sollten keine Gelder mehr fliessen.
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