Heli-Rettungseinsätze | Kritik am Berechnungsverfahren
Preisüberwacher erachtet neue Tarife als zu hoch
Preisüberwacher Stefan Meierhans schätzt die Erhöhung der Tarife der Air Zermatt und Air Glacier für Heil-Rettungseinsätze als zu hoch ein. Er fordert von der Walliser Regierung die Tarife im Rettungswesen baldmöglichst auf der Basis von effektiven Kosten zu bestimmen.
Aufgrund der gescheiterten Tarifverhandlungen zwischen der Tarifsuisse AG und der Kantonalen Walliser Rettungsorganisation (KWRO) musste der Walliser Staatsrat die Helitarife neu festsetzen. «Im Rahmen dieses Prozesses wurde der Preisüberwacher angehört. Die vom Kanton zur Beurteilung vorgelegten Tarife von Fr. 83.25 (einmotoriger Heli) und Fr. 108.05 (zweimotoriger Heli) pro Flugminute wurden vom Preisüberwacher als zu hoch beurteilt. Insbesondere der Preisanstieg für zweimotorige Helis von rund 24 Prozent scheint unangemessen, zumal der bisher gültige Tarif von Fr. 87.20 im Rahmen einer Analyse der Preisüberwachung zu den gleichlautenden REGA-Tarifen aus dem Jahr 2008 als rund 30% zu hoch eingestuft wurde», schreibt Preisüberwacher Stefan Meierhans in einer Mitteilung vom Dienstag.
Zudem seien die vorgeschlagenen Tarife ohne effektiven Kostenbezug hergeleitet und stattdessen auf Basis von Normgrössen berechnet. «Da ein effektiver Kostenbezug zur Überprüfung der vom Kanton vorgelegten Tarife fehlte, rechnete die Preisüberwachung auf Basis der ursprünglichen, seit 2003 gültigen Tarife die Teuerung von 2003 bis 2014 ein, um die Tarife beurteilen zu können. Darauf basierend empfahl der Preisüberwacher, die Preise bei Fr. 81.60 (einmotoriger Heli) und Fr. 92.75 (zweimotoriger Heli) pro Flugminute festzusetzen, was in der Grössenordnung der beantragten Tarife von Tarifsuisse liegt», so Meierhans.
Der Preisüberwacher fordert die Kantonsbehörden auf, die Tarife im Rettungswesen baldmöglichst auf Basis von effektiven Kostendaten zu bestimmen.
pd / zen
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar