Ringkuhkampf | Martina Schild: «’Lava’ ist gut in Form»
«Frégate», «Lava» und «Rubis» kämpfen als Top-Favoritinnen
Am Sonntag steigt in Aproz das Nationale Finale der stärksten Eringerkühe. Bei den Züchtern steigt das Stechfieber schon Tage zuvor an.
Schafft «Frégate», die Reine de Reines der letzten beiden Jahre, ihren Titel zum zweiten Mal in Folge zu verteidigen? «Wenn sie wirklich kämpfen will, kann sie was erreichen, davon bin ich felsenfest überzeugt. Aber am Nationalen kann alles passieren. Die Konkurrenz ist enorm», sagte Patrick Perroud aus dem waadtländischen Oulens-sur-Esch vor wenigen Tagen gegenüber dem «Walliser Boten». Ohne zu verschweigen, dass die 640 Kilogramm schwere «Frégate» unter starker Arthrose leidet. Aber das tat sie schon im Vorfeld der Titelverteidigung im vergangenen Jahr. Im Ring belehrte sie alle Zweifler eines Besseren und verteidigte die Krone ohne Wenn und Aber.
Constantin glaubt an «Frégate»
Der Salgescher Eringerzüchter Bernard Constantin, der «Frégate» aufzog und kurz vor ihrem ersten Sieg vor drei Jahren an Perroud verkaufte, zählt sie auf jeden Fall zu den Favoritinnen. «Wenn die Grindelwaldnerin ‚Lava’ am Sonntag Lust hat zu stechen, gehört sie neben ‚Rubis’ von Jean Moulin zu den härtesten Gegnerinnen der Titelverteidigerin.» Mit «Bellatola», einer Verwandten von «Frégate» führt er am Sonntag selbst eine starke Erstmelke in den Ring. «Ich habe alles getan, dass sie fit ist, nun ist sie an der Reihe...»
Sepp Karlen, der mit «Schakira» 2011 die Königin stellte, tippt ohne Zögern auf «Rubis». «Eine starke Alp-Kuh, die bislang nur einen Kampf verlor.» Viktor Gsponer, der mit «Cobra» im Jahr darauf die Krone holte, traut allen Kategoriensiegerinnen der Qualifikationmätche den Sieg zu. «Die Tiere sind allesamt stark. Dennoch sehe ich ‚Lava’ in der Favoritenrolle. Ein Blick in die Vergangenheit mit ihren Siegen am Nationalen bei den Rindern und im Jahr darauf bei den Erstmelken und jüngst in Raron macht sie klar zur Sieganwärterin. Aber natürlich muss man auch ‚Rubis’ und ‚Frégate’ auf der Rechnung haben.»
Fabienne Williner aus Visp, aus deren Eringerzucht immer wieder starke Ringkühe hervorgehen, hat die Kampfkuh aus Grindelwald in Raron ebenfalls überzeugt. «Der Leistungsausweis von ‚Lava’ macht sie ganz klar zu einer Siegesanwärterin. Aber die Kämpfe im Ring können ganz anders verlaufen als erwartet. So kann eine vermeintlich starke Kuh bereits in der morgendlichen Qualifikation scheitern, wenn sie dort einen Schwung verliert und die Lust aufs Stechen verliert.» Williner wird am Sonntag selbst mit einer Siegeskuh vertreten sein. Ihre Erstmelke «Venga» setzte sich jüngst im Goler nach langem Kampf gegen eine ebenso starke Kuh von Toni Imboden als Kategoriensiegerin durch.
Was sagen die Favoriten-Besitzer?
Jean Moulin aus Vollèges, in dessen Besitz sich die starke, sechsjährige «Rubis» befindet, ist zuversichtlich für Aproz. «Am Stechfest in Chermignon hat ‚Rubis’ sehr gut gekämpft. Sie hat gute Chancen auf den Titel, aber sie hat gefährliche Gegnerinnen wie ‚Lava’ und natürlich die amtierende ‚Frégate’. Dabei hat sie vielleicht den kleinen Nachteil, dass sie als Alp-Kuh viele Kämpfe hinter sich hat, während etwa ‚Frégate’ einen ruhigen Sommer auf einer Weide verbringen konnte.»
Die Grindelwaldnerin «Lava» im Besitz von Martina Schild und Claudio Borra befindet sich bereits seit Mittwoch im Wallis, um sich bis Sonntag vom Transport nach Lalden, wo der Staldenriedner einen Stall besitzt, zu erholen. «’Lava’ ist gut in Form», sagt die ehemalige Skirennfahrerin. «Entscheidend am Sonntag wird auch sein, auf welche Gegnerinnen ‚Lava’ in den Vorkämpfen trifft. Sie kann den Titel sicher gewinnen, dazu muss aber auch alles stimmen an diesem Tag.» Und natürlich sieht auch Schild in der energischen «Rubis» eine starke Gegnerin. «’Rubis’ ist enorm stark. Wir haben sie schon seit geraumer Zeit auf der Rechnung.»
zen
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Kommentare
Bernsteiner, Hans - ↑4↓2
Ein fantastisches Tier. Lava ist für mich der TOP-Favorit, da super in Form. Claudio kann sehr Stolz auf Lava sein, und sich in Punkto Fitness so einiges abschauen,
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