Gegen Franken-Stärke | Lonza-Chef kündigt «punktuelle Massnahmen» an
Keine Lohnkürzungen
Der Feinchemikalienhersteller und Pharmazulieferer Lonza will gemäss Konzernchef Richard Ridinger im zweiten Quartal «punktuelle Massnahmen» beschliessen, um den Folgen der Frankenstärke zu begegnen. Lonza werde aber keine Lohnkürzungen vornehmen.
«Wir wägen hier zwischen finanziellen Aspekten und der Motivation der Mitarbeiter ab», sagte Ridinger in einem Interview mit der Zeitung «Finanz und Wirtschaft» vom Mittwoch.
Insgesamt sei er zuversichtlich, dass Lonza auch dank einer besonnenen Reaktion «intelligente Lösungen zur Bewältigung des starken Franken» finden werde, sagte Ridinger. Eine stärkere Expansion von Lonza im Ausland statt in der Schweiz lehnte er ab. In der Schweiz bekomme Lonza derzeit noch die benötigten Mitarbeiter.
«Ausserdem schätze ich die hohe Loyalität unserer Angestellten. Auch die Produktivität ist hoch. Solche Werte will ich nicht aufs Spiel setzen», sagte Ridinger. Allerdings müsse sich auch der Standort Visp weiterentwickeln.
Am stärksten betroffen von der Euro-Schwäche sei das Geschäft mit Wirkstoffen und Chemikalien, die in der Landwirtschaft eingesetzt würden. Ein Grossteil davon werde in Visp produziert und im Euro-Raum verkauft. «Allerdings sind wir in der Sparte in den letzten drei Jahren stetig im zweistelligen Prozentbereich gewachsen und werden wohl auch dieses Jahr zulegen», sagte Ridinger.
Ausblick für 2015 steht noch aus
Lonza hatte seine Jahreszahlen 2014 am 21. Januar präsentiert - nur wenige Tage nach der Aufhebung der Euro-Mindestgrenze durch die Schweizerische Nationalbank (SNB). Entsprechend vertröstete das Unternehmen die Investoren für den Ausblick für 2015 auf einen späteren Zeitpunkt, da die Volatilität in den Finanzmärkten noch andauere.
Man sei aber zuversichtlich, Umsatz und Gewinn auch im Jahr 2015 zu steigern, hiess es seinerzeit. Wann die genaueren Zielangaben für 2015 gemacht werden, sei derzeit weiterhin offen, erklärte Lonza-Sprecher Dominik Werner auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Den mittelfristigen Ausblick bis 2018 werde Lonza wie versprochen am 28. April abgeben.
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar