Tourismus | Gstaad antwortet humorvoll auf Saaser Werbeaktion
Mit einer Kuh gegen die Massen

«Tessa» mags lieber gemütlich.
Foto: zvg
Während Saas Fee mit einer Abo-Aktion ihre Skipisten im Winter füllen wollen, ist dies für die Bergbahnen in Gstaad kein Thema. Trotzdem stiegen sie mit einer eigenen Kampagne gleich mit auf.
Der Wintersport Tourismus ist ein hart umkämpfter Markt. Immer mehr lassen sich die Verantwortlichen der verschiedenen Regionen einfallen, um Gäste auf die Piste zu locken. Während ein Walliser Gebiet in den letzten Jahren auf schöne Frauen und nackte Popos setzte, legen andere mehr Wert auf Panoramen und Familienangebote.
Es scheint klar zu sein, wer dieses Jahr die gelungenste Aktion lanciert hat. Saas-Fee betreibt aktuell eine riesen Kampagne, wie man es in den letzten Tagen vermehrt in den Medien lesen konnte. «Die Aktion ist gelungen und innovativ, da mussten wir einfach mitaufspringen», so Matthias In-Albon, Geschäftsführer der Bergbahnen Gstaad.
«Haben eine exklusivere Klientel»
Mit «Tessa», einer waschechten Gstaaderin, haben sich die Bergbahnen zwei Wochen früher als geplant zu Wort gemeldet: «Lieber ein paar Franken mehr und 100'000 weniger auf der Piste.» So der Slogan auf dem Inserat. «Tessa» steht dabei vor der menschenleeren Landschaft und weissen Bergen von Gstaad. Wer nun eine Schlammschlacht erwartet liegt falsch. «Diese Werbung ist innert zwei Stunden entworfen und umgesetzt worden. Wir haben sie einmal in einer Zeitung drucken lassen und wollen es auch dabei belassen», so In-Albon.
Der ehemalige Stellvertretende Geschäftsführer von Saas-Fee hegt keinen Groll gegen die Aktion der Bergbahnen im Gletscherdorf. «Die Kampagne von Saas-Fee ist gelungen. Allerdings setzen wir im Saanenland nicht auf die grossen Massen und die günstigen Preise. Wir haben eine andere beziehungsweise exklusivere Klientel. Wenn wir in Gstaad etwas Ähnliches machen würden könnten uns das unsere Gäste und Aktionäre wahrscheinlich übel nehmen.»
Lob und Tadel
Zum Vergleich: Im Vorverkauf der Bergbahnen Destination Gstaad, der immer nur im Oktober stattfindet, werden jährlich zwischen 7'000 und 9'000 Abos verkauft. Das ist weit weg von 100’000.
Reaktionen auf «Tessas» Aussage liessen nicht lange auf sich warten. «Ich bekam einige SMS, allerdings meist nur mit positiven Bemerkungen, sogar Saaser fanden unsere Antwort lustig. Nur zwei rügten die Aktion als überflüssig und fragten mich, ob das wirklich nötig gewesen sei.»
Für In-Albon gibt es trotzdem Bedenken: «Wenn die Aktion zustande kommt, frage ich mich, was Saas-Fee ihren Kunden nächste Saison bieten will. Deren Nachhaltigkeit bezweifle ich.»
noa
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Kommentare
Tom - ↑23↓9
Cool... also wenn ich auslesen darf, dann lieber viel weniger Leute. Denn Geiz ist nicht geil.
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Jm - ↑2↓2
De chum doch zisch ufi Belalp. Weniger umprang bis verüs und dank neuer Beschnieiegsüsbau uber 40% de Piste beschniebar. Und angebli heigis im Januar nu ganz h8bsvhi Häxe ufer Belalp :-P