Energie | Halbstundentakt führt zu zusätzlichem Leistungsbedarf
Unterwerk Ulrichen stellt Stromversorgung der MGB sicher
Nach anderthalb Jahren Bautätigkeit kann das Unterwerk in Ulrichen wie geplant Ende 2016 ans Netz gehen. Der neue Einspeisepunkt ist ein wichtiges Element bei der Sicherung der Stromversorgung für den Betrieb der Matterhorn Gotthard Bahn. Auch am Bahnhof Ulrichen wird derzeit gebaut.
Die Anlage in Ulrichen ist mit einem 132/11 Kilovolt-Transformator und einer Leistung von zehn Megavoltampere ausgestattet. Mit den zusätzlichen Kapazitäten im oberen Goms will die Matterhorn Gotthard Bahn langfristig sowohl Normalbetrieb als auch die Beherrschung von ausserordentlichen Netzbelastungen sicherstellen.
Bislang wurde der rund 65 Kilometer lange Streckenabschnitt zwischen Brig und Andermatt durch das SBB-Kraftwerk Massaboden und das Unterwerk Andermatt mit Fahrstrom versorgt. 35 Jahre nach der Inbetriebnahme des letzten Einspeisepunktes kommt mit Ulrichen jetzt das dritte MGBahn-eigene Unterwerk ans Netz. Damit ist eine durchgehend zuverlässige Stromversorgung auch während der Hochsaison gewährleistet.
Insbesondere die Einführung des Halbstundentaktes zwischen Zermatt und Fiesch führt an Spitzentagen zu zusätzlichem Leistungsbedarf. Das Unterwerk Ulrichen ist über 132 Kilovolt-Leitungen, welche über den Nufenenpass führen, an die Schaltstation Airolo angeschlossen. Im Unterwerk wird die Spannung von 132 auf elf Kilovolt hinuntertransformiert und in die Bahnoberleitung der MGBahn eingespiesen. Mit 12,7 Millionen Franken konnte das Projekt im vorgesehenen Kostenrahmen realisiert werden.
Das neue Unterwerk ist eines von Dreien, die von der Arbeitsgemeinschaft Brig-Luins-Ulrichen realisiert werden. Unter der Federführung der ABB für die Gesamtplanung und der Theler AG aus Raron für die Bauausführung entstehen neben der MGBahn-Anlage noch zwei weitere für die SBB in Brig und Luins bei Nyon.
Darüber hinaus finden am Bahnhof Ulrichen derzeit umfangreiche Sanierungsarbeiten statt. Für die fristgerechte Umsetzung von barrierefreien Zugängen im Zuge des Behindertengleichstellungsgesetzes werden unter anderem das bestehende Perron erhöht und ein zweites neu gebaut. Zudem werden die Fahrleitung und die Gleisanlagen erneuert sowie ein neues Wartehäuschen errichtet. Geplant ist, die Bautätigkeiten bis Ende 2017 abzuschliessen.
pd/map
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