Oberwallis | Immer mehr vermisste Katzen
«Richtig beängstigend und auffallend»
Im Oberwallis werden in der letzten Zeit immer mehr Katzen vermisst. Eine «beängstigende Entwicklung» findet man beim Tierschutz Oberwallis.
«Vermisst. Bitte ruft an, wenn ihr sie gesehen habt», «Vermisse meine geliebte Katze immer noch» oder «ischi Chatz wird vermisst» - die Nachrichten auf einer Gruppenseite von Facebook lassen aufhorchen: Allein im Monat Juli wurden in der Gruppe «Vermisste -gefundene Tiere Oberwallis» acht Katzen als vermisst gemeldet.
Auch 1815.ch-Leser geben sich gegenüber der Redaktion besorgt. Ihr sei aufgefallen, dass in letzter Zeit sehr viele Katzen plötzlich und unerwartet verschwinden und nicht mehr auftauchen, schreibt eine Lesern. «Dies macht mich etwas stutzig und ich frage mich, ob dabei ein «Verbrechen» dahintersteckt.» Und eine andere Leserin schreibt, dass es mittlerweile richtig auffalle, wie viele Katzen bisher verschwunden seien. «Das wird richtig merkwürdig.»
«Schwierig zu sagen»
«Es ist tatsächlich beängstigend und auch auffallend, wie viele Tiere als vermisst gemeldet werden», bestätigt Uschi Werlen vom Oberwalliser Tierschutz. «Weshalb die Katzen verschwinden, ist schwierig zu sagen. Doch an Zufall mag ich hier nicht glauben.» Werlen hat zwar Vermutungen, weshalb die Katzen plötzlich verschwinden, doch beweisen kann sie ihre Theorien nicht. Weshalb jedoch so viele Meldungen über verschwundene Tiere aufgeschaltet werden, liegt unter anderem an der raschen Verbreitung auf Social-Media-Plattformen. «Dadurch geht vieles noch schneller und man bekommt vieles eher mit. Der Oberwalliser Tierschutz hatte vor fünf Jahren auch noch keine eigene Webseite. Früher hatten wir einfach keine Möglichkeit, so rasch Suchmeldungen zu verbreiten.»
Dass die Katzen vor allem in den Sommermonaten verschwinden, kann die Tierschützerin nicht bestätigen: «Die Tiere verschwinden auch im Winter oft, sie verlassen jedoch vielleich weniger oft das Haus wegen der Kälte.» Dass Katzen verschwinden, liege in wenigen Fällen daran, dass man die Tiere nach einem Umzug etwa, zu früh aus dem Haus gelassen habe und das Tier die Orientierung verliert; oder zurück zum alten Wohnort läuft.
Nur in wenigen Fällen Happy-End
Traurig für Werlen ist, dass die Besitzer ihre vierbeinigen Lieblinge nur in wenigen Fällen wieder finden. Die Katzenbesitzerin plädiert dafür, dass die Halter auch Katzen chippen lassen. Der Chip, welcher die Grösse eines Reiskorns hat, wird dem Tier mittels einer speziellen Spritze auf der linken Halsseite unter die Haut injiziert.
«Wenn bei uns Katzen vorbeigebracht werden, lassen wir diese sofort vom Tierarzt untersuchen - dieser prüft natürlich auch, ob das Tier einen Chip hat. Wir möchten nämlich alle Katzen ihren Besitzern zurückbringen. Denn wir haben genügend herrenlose Tiere, bei denen dies leider nicht möglich ist.» Werlen weiss, dass ein Chip keine Lebensversicherung ist, denn: «Immer noch werden Katzen oft angefahren.» Da man bei der Kadaversammelstellen kein Lesegerät hat, um einen Chip bei den toten Katzen zu prüfen, erfahren die Besitzer somit auch nichts über das endgültige Schicksal ihres Tieres.
Kein Anstieg
Bisher habe man jedoch keinen Anstieg an Katzenkadavern feststellen können, erklärt man beim Schlachthaus Gamsen, wo auch tote Kleintiere deponiert werden können. Zahlen gibt es nicht, auch werden keine Prüfungen mit einem Lesegerät gemacht.
Der Grund auf den Verzicht liegt am Kostenfaktor, sprich beim Mangel an Personal: Mindestens ein Mitarbeiter des Schlachthauses müsste ständig vor Ort sein um die toten Tierkörper in Empfang zu nehmen. In den meisten Fällen werfen Bürger die toten Katzen in den dafür zuständigen Container, deshalb werden Kleintiere auch nicht in einer Statistik oder ähnlichem erfasst, Grossvieh wie Rinder, Kühe und Schafe hingegen schon.
In der grössten Datenbank der Schweiz - der Schweizerischen Tiermeldezentrale (STMZ) - werden jährlich mehr als 18'000 Meldungen aufgeschaltet. Die Schweizerische Tiermeldezentrale (STMZ) wurde im Jahre 2001 gegründet, mit dem Ziel, eine schweizweit einheitliche Meldestelle zu schaffen. In diesem Unterfangen wurden sie vom Schweizerischen Tierschutz STS, der Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte GST und der Organisation ANIS (Animal Identity Service) unterstützt.
Die einzigartige, national geführte Datenbank, die sehr einfachen und schnellen Such- und Abgleichmöglichkeiten, die durchgehende Erreichbarkeit über ein 24h Telefon, die enge Zusammenarbeit mit allen Betroffenen, die aktive Unterstützung der Suche von unzähligen freiwilligen Helfern und die automatische Abwicklung der gesetzlichen Meldepflicht (ZGB 720a) ermöglichen eine deutliche Vereinfachung für alle Beteiligten: für Finder, Besitzer und für die Behörden. Weitere Informationen finden Sie hier.
rul
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Kommentare
Therese k - ↑10↓0
Wenn ich die Kommentare lese verwundert mich gar nix mehr.
Meine Katzen kommen auf Zuruf. Das ist antrainierbar wie bei einem Hund oder
viele Katzen gehen mit spazieren.
Katzen sind Heiler seit Jahrtausenden und fūr viele Menschen wunderbare schnurrende Therapeuten.
Das ganze ins Låcherliche zu ziehen keine lõsung.
Der Wolf ist ein schwieriges Thema das wissen wir alle.
Tatsache ist das vermehrt Tiere vermisst werden.
Oder oft auch vergiftet werden...kein Tier verdient das.
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Boris Smutov - ↑10↓37
Katzen sollten nicht unbeaufsichtigt sein. Wer seine Katze auf meinem Grund streunen lässt, sieht sie nicht wieder.
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Marianne - ↑6↓1
Was gibt Ihnen das Recht, eine Katze "verschwinden" zu lassen? Was haben Sie gegen Katzen? Haben Ihnen die Katzen etwas zu Leide getan? Ich finde Ihren Kommentar furchtbar und er zeigt, dass Sie keine Ahnung von diesen Tieren haben. Eine Katze kann man nicht anbinden. Wegen Menschen wie Ihnen lasse ich meine Katzen nicht mehr ins Freie! So können sie wenigstens nicht vergiftet oder was auch immer werden.
Markus - ↑7↓3
Was viele Katzenliebhaber nicht gerne hören: Katzen sind sehr egoistisch und nicht sehr Loyal. Mir tun viele Katzen leid die oft langweilig Zuhause in den 4 Wänden rumhocken müssen.
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Dani - ↑8↓25
Also langsam aber stetig entwickelt sich 1815 zur Konkurrenz zur Zeitschrift Tierwelt... Es muss echt langweilig sein bei uns im VS. Einmal pro Tag seit Jahren das Thema Schafe.... jetzt Katzen .... Mit was für Artikel überrascht ihr uns als nächstes?
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Whtrx - ↑4↓0
Ich stimme für ein Portrait von Ihnen, das wäre lustig.
Kater Carlo - ↑21↓5
Ich suche auch schon lange eine Katze!
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Hans Uri - ↑13↓23
Ja die Katzen sind wohl zu wenig beaufsichtigt worden.
Einfach verantwortungslos sowas.
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Klara Zenruffinen - ↑17↓19
Vielleicht ein neues Restaurant seine Türen aufgemacht?
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Romi - ↑4↓2
Ich glaube dem Wolf ist es egal ob Schaf oder Katzenfleisch frisst! Hoffe nicht aber wenns so wäre müssten die Katzen leider auch eingesperrt werden!!
Lukas Jäger - ↑26↓7
In diesem Frühjahr habe ich auf meinem Hof 4 erwachsene Katzen verloren. Ich denke an den Wolf, weil ich bisher keine Verluste durch (andere) einheimische Raubtiere hatte. Ab Herbst werde ich einen Schutzhund auf dem Hof haben und genügend Munition!
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Lina - ↑31↓15
versuchen Sie es doch mal mit einem Hütehund,so wie es von den Schäfern verlangt wird.
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Romi - ↑29↓17
Könnte auch ein Wolf sein der die Katzen frisst!
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Visper - ↑11↓6
Wirklich kommisch bei uns im Block wird auch ein Kater vermisst
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Sandra - ↑12↓1
So wie einige das hier sehen, wird das bei euch im Block wohl auch der Wolf gewesen sein.. diese Wolfsparanoia wird langsam ein wenig lächerlich.. ich glaube bevor ein Wolf eine Katze frisst, wird der hier kommentierende Boris Smutov für seinen Kommentar zur Rechenschaft gezogen.