Wallis | Angaben zur Flüchtlingssituation präzisiert
«Es handelte sich um mehrere Kontrollen»
Aufgrund der zunehmenden Zahl der Flüchtlinge, die durch das Nachbarland Italien in die Schweiz gelangen, bat der Staatsrat den Bundesrat um Verstärkung der Grenzkontrollmassnahmen. Im Interesse einer transparenten Kommunikation präzisiert der Kanton Wallis heute die veröffentlichten Zahlen zu den aufgegriffenen Flüchtlingen.
In den letzten zwei Monaten hat das Grenzwachtkommando in Zusammenarbeit mit der Walliser Kantonspolizei die Kontrollen in der Region Brig-Simplon verschärft.
In einer Medienmitteilung vom Walliser Staatsrat wurde festgehalten, dass während einer ersten systematischen Kontrolle eines die Schweiz durchquerenden Nachtzugs 189 Flüchtlinge aufgegriffen und zurück nach Italien geschickt wurden. Bei einer zweiten Kontrolle ein paar Tage später seien 496 Flüchtlinge im selben Zug entdeckt worden.
Das Departement für Bildung und Sicherheit bestätigt diese Zahlen. Die Kontrollen fanden jedoch nicht nur in zwei Zügen statt, sondern es handelte sich um mehrere Kontrollen, die im Mai und Juni auf dem gleichen Streckenabschnitt durchgeführt worden waren.
Für den Kanton Wallis bleibe die Situation besorgniserregend, so die Staatskanzlei am Donnerstag in einer Medienmitteilung. Aus diesem Grund wandte sich der Kanton an den Bundesrat mit der Bitte, die Kontrollmassnahmen des Bundes auf den Achsen des Simplon und des Grossen Sankt Bernhard, sowohl für den Strassen- als auch für den Schienenverkehr zu verstärken.
Kontrolle der Einwanderer im Wallis
Als Ergänzung präzisiert die Kantonspolizei die verschiedenen Aspekte in Zusammenhang mit der Kontrolle der Einwanderer. Die Kontrollen werden in Zusammenarbeit mit dem Grenzwachtkorps durchgeführt und betreffen hauptsächlich den Zug «Thello EN 220», der von Italien nach Paris fährt. Die Kontrolle der Passagiere erfolgt in Brig. Dies ist der einzige geplante Halt auf Walliser Kantonsgebiet.
Während dem Halt in Brig werden Einwanderer ohne gültige Reisedokumente oder Personen, welche die gültigen Aufnahmebedingungen nicht erfüllen, gemäss den geltenden Vereinbarungen und dem vereinfachten Verfahren, nach Italien zurückgewiesen.
Die anderen Zugspassagiere wie Asylanten können ihre Reise in Richtung Vallorbe und Frankreich fortsetzen. Während diesem Halt in Brig stellt das Grenzwachtkorps und die Kantonspolizei Wallis sicher, dass illegale Einwanderer den Zug nicht verlassen und sich unerlaubt in der Schweiz aufhalten.
pd/map
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