Nach Nein im Grossen Rat | Happige Kommentare im Netz

Änderung beim Einschulalter abgelehnt – Eltern frustriert

Das Einschulalter bleibt ein Reizthema.
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Das Einschulalter bleibt ein Reizthema.
Foto: Günter Havlena/pixelio.de

Quelle: RZ 5

Der Grosse Rat hat sich dagegen ausgesprochen, dass die Eltern entscheiden sollen, ob ihr Kind mit vier Jahren eingeschult wird. Viele Eltern sind enttäuscht.

Eine recht bemerkenswerte Kehrtwende vollzog der Grosse Rat in der vergangenen Woche. Hatte sich das Parlament im September noch dafür ausgesprochen, den Eltern die Entscheidung zu überlassen, ob ihre Kinder mit vier Jahren eingeschult werden sollen, kippte das Parlament mit 66 gegen 52 Stimmen bei drei Enthaltungen diesen Entscheid vor einer Woche wieder. Dies gegen die Ansicht der Regierung, die die entsprechende Änderung des Primarschulgesetzes zu Annahme empfohlen hatte. Konkret heisst das, dass eine spätere Einschulung der Kinder in Zukunft nur nach Zustimmung seitens der Schuldirektion und des Schulinspektors möglich ist.

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Das Wendemanöver des Grossen Rates in Sachen Einschulung führte vor allem in den sozialen Medien zu einer regelrechten Flut von Kommentaren. Die Reaktionen reichten von enttäuscht über frustriert bis hin zu unverhohlenem Zorn. In der Facebook-Gruppe «Freiwilliges Einschulen mit vier Jahren Wallis» schrieb eine Nutzerin beispielsweise: «Was für eine Mafia.» Eine andere Nutzerin legte nach und prophezeite: «Da werden die Kinderpsychologen in nächster Zeit viel Arbeit haben.» Eine andere Kommentatorin gab sich auf Facebook derweil kämpferisch. «Ich werde mich mit Händen und Füssen dagegen wehren, dass mein Kind (vom Juni) im August eingeschult wird.» Andere Eltern unterstellen den Politikern ganz grundsätzlich, sich um die Bedürfnisse von Eltern und Kindern zu foutieren. «Es wird immer über die Köpfe hinweg entschieden und von der Praxis keinen blassen Schimmer...pfui.»

Martin Meul

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Kommentare

  • lynx - 113

    Für mich zählt die Einschätzung der Eltern.
    Geht dementsprechend Wählen: Jede Stimme zählt…
    Für mich kommen die C-Parteien hier im Wallis nicht mehr in Frage. Weshalb ??? Sie ändern ihre Meinung sehr kurzfristig, je nach Stimmung in der Bevölkerung (wie die Fahne weht) und haben keine eigene Linie, bis auf einige wenige Persönlichkeiten, welche eine Linie hinein bringen könnten, ich hoffe es?????. Doch davor fürchtet man sich.
    Wir sehen es ja jetzt wieder mit dem "neuen Einschulungsrgelement/-gesetz. Vergangenes Jahr stimmten die C-Parteien im "Grossen Rat" noch mehrheitlich dafür, heute dagegen?????
    Ich möchte einfach die kurzfristige Sichtweise unseres Parlaments ins Visier nehmen.(Polit- und Wirtschaftsfilz hier im Wallis/unsere Steuergelder à Fonds perdu für die Bergbahnunternehmen – sie schaufeln sich gerne unsere Steuergelder selber zu?????).
    In das gleiche Horn lässt sich blasen, dass unser "Grossrat“ bei sich selber keine Sparmassnahmen einführt (Sitzungsgelderreduktion/Entschädigungen etc.), doch von uns Bürgern verlangt man noch mehr..????
    Der Wirtschafts- und Politmafia hier im ‚Wallis einen Gruss….

  • Viége - 363

    Die Gesellschaft ist Krank. Lässt doch Kinder in diesem Alter bitte noch Kinder sein. Dieser Frühförderung und Verantwortung abgeben vieler Eltern ist einfach nur bedenklich hoch 5!

  • Visper - 331

    Das sind unsere Volksvertreter Gott sei Dank brauchen wir diese in zwei Wochen nicht mehr zu wählen

  • Walliser - 1325

    Persönlich finde ich es richtig(er) wenn die Eltern entscheiden können. Aber... ich bin ja im Kanton Bern wohnhaft und unsere beiden Kinder gehen im Kanton Bern zur Schule. Hier gilt die Einschulung (Kindergarten 2 Jahre obligatorisch) ab 4 Jahre (wenn das Kind in der ersten Jahreshälfte geboren wurde). Somit startet die erste Klasse mit 6.

    Zu meiner Überraschung funktioniert das sehr gut! Jene Kinder die ich kenne sind mit 4 ready für den Kindergarten (kommen ja hier in Bern meistens schon aus der Krippe) und mit 6 für die Schule.

  • NaJa - 336

    Haben sich Politiker - ausser sehr wenigen Ausnahmen - schon mal um den Willen des Volkes gekümmert? Also... wen wundert's?

    Bald sind wieder einmal mehr Wahlen. Also plappern die meisten wieder "A", weil das Volk von ihnen "A" hören will. Nach den Wahlen drehen sie sich dann nach "Z" um und wollen während ihrer Amtszeit nichts mehr von "A" wissen. Auch hier gilt... ausser wenigen Ausnahmen, die IMMER zu ihrer Meinung stehen dürfen. Doch die wenigen ehrlichen, die sagen was sie denken, werden dann wiederum von den Medien durch allen Dreck gezogen. Und da das Volk den Medien und den falschen Politikern fast immer alles glaubt, wird sich an dem Ganzen wohl auch nie etwas ändern.

    Somit ändern auch an dieser stupiden Situation, in welcher einmal mehr Kinder die Opfer sind, weder jammern noch schreien etwas. Bei den Wahlen weniger auf leere Versprechungen hören und mehr auf Ehrlichkeit, würde bestimmt einiges Mehr bringen.

    Ich kann aber jede(n) verstehen, der/die sich ab soviel Engstirnigkeit, bei welcher den Eltern förmlich ihre Elterliche Verantwortung durch Fremde aberkannt wird, ärgern. Eltern werden degradiert und Kindern wird ein unglaublicher Druck aufgesetzt. Doch wen kümmerts? Sicher nicht diejenigen, die das Volk mal gewählt haben, damit der Volkswille durchgesetzt wird!

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