Berufs-ABC | Coiffeur/-euse EFZ

«Kunden­bindung ist das A und O»

Sabina Dellenbach mit ihrem Chef Harry Schmid.
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Sabina Dellenbach mit ihrem Chef Harry Schmid.
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Wer Interesse an Schönheit und Mode hat, und wer ein Flair für Formen und Farben besitzt, dem stehen die Türen für den Coiffeurberuf weit offen. Sabina Dellenbach (46) hat diesen Weg vor 30 Jahren eingeschlagen und sie schafft noch heute jeden Tag mit viel Engagement und Leidenschaft kreative Frisuren.

Nach mittlerweile 30 Jahren Berufserfahrung ist Sabina Dellenbach noch immer mit viel Leidenschaft bei der Arbeit. Sie begrüsst Kundinnen und Kunden, weist den Platz an, fragt nach deren Wünschen, berät bei Bedarf und beginnt sogleich mit der Arbeit. Während sie die Haare wäscht, ist Dellenbach mit ihrer Kundin innerhalb kürzester Zeit in ein Gespräch verwickelt. Während all den Jahren ihrer Laufbahn habe sie einiges über ihre Kunden erfahren, verrät sie mit einem Augenzwinkern. Viele würden einfach reden wollen und Dampf ablassen. Als Coiffeuse komme sie sich deshalb oft als halbe Psychiaterin vor. «Ich kenne mittlerweile viele Geschichten», sagt sie.

Kundenbindung A und O

Das ist ein Faktor, der ihr als der wahrscheinlich wichtigste von allen im Coiffeurberuf erscheint. Das «Handwerk des Coiffeurs» würden die Kunden voraussetzen. Aber, sagt sie, die Persönlichkeit mache schliesslich den Unterschied aus, ob die Kunden zufrieden seien oder nicht. «So entsteht eine Bindung, was in unserem Beruf letztendlich das A und O ist.» Sei das Vertrauen einmal entstanden, bleibe man sich treu. «Den Frauenarzt, den Zahnarzt und den Coiffeur wechselt man nie», sagt sie lächelnd. Doch längst nicht alle Kunden wollen während des Coiffeurbesuchs ein Gespräch führen. Um das festzustellen, brauche es eine Brise Fingerspitzengefühl, so Dellenbach, deren Berufskarriere in dem Betrieb startete, dem sie bis heute treu geblieben ist: Sie hat nie anderswo gearbeitet und gilt deshalb als «gute Seele» des Hauses. Ihr Berufswunsch war schon früh klar. «Ich habe zwar vorher noch eine Schnupperlehre als Kosmetikerin gemacht, aber da ging es mir viel zu ruhig zu und her», sagt sie. Auch der Coiffeurberuf hat mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen, stellt Dellenbach fest. Bis vor einigen Jahren waren in ihrem Betrieb sechs Lehrlinge tätig – je zwei pro Lehrjahr. Nun aber werde es schwieriger, die Lehrjahre doppelt zu besetzen.

«Streng, aber schön»

Ein Grund dafür ist auch die Geschlechterdiskussion. «Im Oberwallis ist Coiffeur noch immer eher ein Frauenberuf», sagt sie. In anderen Kantonen sei der Anteil an männlichen Lehrlingen wesentlich höher. «Im Allgemeinen gilt Coiffeur als strenger, aber wunderschöner Beruf», fügt Dellenbachs Chef Harry Schmid hinzu. Die vielen Kundenkontakte und die zufriedenen Gesichter nach Beendigung der Arbeit würden einem viel zurückgeben. «Es ist schön, mitansehen zu können, wenn man Kunden eine tolle Frisur kreiert hat und damit zu ihrem Wohlbefinden beitragen kann», sagt Schmid.

Peter Abgottspon

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