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«Die Senioren sollen sich wie zu Hause fühlen»

Michaela Tscherry, Mitarbeiterin von insieme Oberwallis in Glis.
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Michaela Tscherry, Mitarbeiterin von insieme Oberwallis in Glis.
Foto: RZ

Quelle: RZ 0

Seit über 50 Jahren besteht der Verein insieme oberwallis. Mitarbeiterin Michaela Tscherry gewährt der RZ einen Blick hinter die Kulissen und erzählt über den Arbeitsalltag.

«Die Bewohner spiegeln uns alles eins zu eins. Wer nicht authentisch ist und sich den Bewohnern gegenüber verstellt, kann diese Arbeit unmöglich langfristig ausführen», sagt Michaela Tscherry, Mitarbeiterin von insieme oberwallis. Tscherry ist Teil des Teams, welches sich um die Seniorengruppen bei insieme oberwallis kümmern. Sie wirkt zu jedem Zeitpunkt authentisch. Sie unterhält sich mit den Bewohnern. Sie nimmt jeden Senior zu jedem Zeitpunkt ernst. Kurzum: Sie ist durch ihre Art eine Bereicherung für die Senioren. Deshalb überrascht es nicht, dass sie von diesen allerseits geschätzt wird. Der Zweck der Stiftung insieme oberwallis ist die Förderung von Menschen mit einer Behinderung und von solchen, die von einer Behinderung bedroht sind. Die Stiftung führt eine Institution mit einem vielfältigen Angebot im Rahmen der Heilpädagogischen Früherziehung, der Sonderschulung, der Berufsausbildung, der Weiterbildung, der Arbeit und des Wohnens für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Die Mitarbeiter sind jedoch auch bemüht, die Bewohner in den Alltag zu integrieren. Deshalb nimmt Tscherry zwischendurch auch Senioren mit zum Einkaufen. Grundsätzlich verfolgen die Betreuer das Ziel, die Bewohner bestmöglichst in den Alltag zu integrieren und für sie ein Daheim zu schaffen. Das beginnt bereits am Morgen, wenn das Frühstück bereitsteht. «Es ist ein zu Hause für die Senioren, sie dürfen aufstehen, wann sie wollen und entscheiden selbst, ob sie anschliessend wieder in ihr Zimmer gehen möchten oder es vorziehen, in der Gesellschaft zu bleiben», sagt Tscherry. Beim RZ-Besuch ist die Stimmung friedlich. Die Heimbewohner scheinen zufrieden zu sein. Tscherry weiss, dass das nicht immer so ist. «Wie im normalen Familienalltag gibt es auch bei uns zwischendurch Meinungsverschiedenheiten», sagt Tscherry und ergänzt, dass es unter den Bewohnern auch einmal laut werden könne. Neben der Stiftung besteht auch ein Verein insieme oberwallis. Dieser wurde auf Initiative betroffener Eltern im Jahr 1964 gegründet und engagiert sich im deutschsprachigen Wallis für Menschen mit einer Beeinträchtigung. Zurück zur Seniorengruppe. Am Nachmittag stehen meist gemeinsame Aktivitäten an: «In einem Atelier finden wir einen grosszügigen Raum, indem es genügend Platz hat, um gemeinsame Spiele auszuführen.» Während ein Bewohner mit einem Betreuer eine Runde Schach spielt, freut sich ein anderer, etwas zu basteln. Zuletzt folgt dann eine Art Ritual: Gemeinsam singen die Senioren ein Lied.

Simon Kalbermatten

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