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Richard Heinzen verweigerte den Mitgliedern die Einsicht in eine Stadtanalyse.
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Richard Heinzen verweigerte den Mitgliedern die Einsicht in eine Stadtanalyse.
Foto: RZ

Quelle: RZ 1

Diese Stadtanalyse sorgt für Wirbel im Gewerbeverein. Warum verweigert der Präsident den Mitgliedern die Einsicht?

Die Stadtgemeinde Brig-Glis erarbeitete 2014 eine Stadtanalyse. Darin behandeln die Autoren Paul Dominik Hasler und Sebastian Bellwald unter anderem die Ladennutzung in Brig und zeigen auf, wie die Attraktivität des Einkaufsbereichs gestärkt werden kann. Die RZ weiss: Diese Analyse lag Richard Heinzen, Gewerbevereinspräsident, vor. Er orientierte die Mitglieder jedoch nicht.

Zusammenarbeit mit den Nachbarn

«In unseren Augen ist es falsch, dass ein Präsident des Gewerbevereins die Einsicht in eine Stadtanalyse verweigert und seine Mitglieder darüber nicht orientiert», heisst es in einem Schreiben an die RZ, welches von mehreren Gewerbetreibenden in Brig verfasst wurde. Auch jetzt, über ein Jahr später, wissen zahlreiche Unternehmer in Brig nicht, dass eine Stadtanalyse zu diesem Thema erstellt wurde. Warum verweigerte Richard Heinzen die Einsicht? «Dieser Bericht lag mir vor, doch darin stand nichts Neues, deshalb brachte ich die Analyse auch nicht in der Generalversammlung ein.» Anders der Plan der Stadtgemeinde: Mit dem Erstellen einer Analyse will man dem Gewerbe Hand bieten und sucht nach Möglichkeiten, um die Briger Einkaufsmeile wieder attraktiver zu gestalten. Die Autoren zeigen Verbesserungspotenzial auf. So heisst es in der Analyse: «Die Präsenz der wichtigsten Ladenketten ist schwach und weist auf ein grundsätzliches Problem hin.» Oder: Die Stadt sollte zusammen mit den Nachbargemeinden den Einkauf auf der grünen Wiese einschränken und einen Teil der Kaufkraft zurück ins Zentrum holen.» Konkret sei es nötig, im Zentrum Platz für den grossflächigen Detailhandel zu schaffen. Die Autoren schlagen vor: «Schafft am Bahnhofplatz einen gemeinsamen Neubau Einkauf-Postauto-Parking. Dort stimmen Lage und Erschliessungsqualität.» Doch Heinzen will von dieser Studie nichts wissen. Für ihn schafft sie keine neue Erkenntnisse. Er sagt: «Dieses Geld hätte man sparen können, denn es wurde falsch investiert.» Mehr von der Analyse halten diverse Unternehmer in der Stadtgemeinde. Bereits vor einer Woche berichtete die RZ über Gewerbetreibende, die von einem Detailhandelskonzept für Brig überzeugt sind.

Neuer Bahnhof als Hoffnungsträger

Wichtig für alle Beteiligten ist dabei, dass der Gewerbeverein wieder besser mit der Stadtgemeinde zusammen­arbeitet. Denn: Die Stadtgemeinde bietet nicht nur durch die Erstellung einer Stadtanalyse Hand zur Zusammen­arbeit. Mehrere konkrete Massnahmen wurden in den vergangenen Jahren zur Belebung des Stadtzentrums und gegen das Ladensterben erarbeitet. Konkret: der Quartierplan Bahnhof West. Mittelfristig soll dort die Industriebranche in ein attraktives Innenstadtquartier umgewandelt werden. Die Erdgeschosse wären dabei für die öffentliche Nutzung (Läden) vorgesehen, während in den Obergeschossen Wohn- und Dienstleistungsflächen angeboten würden. Laut Stadtarchitekt Roland Imhof soll auch mit der Planung des neuen Bahnhofplatzes auf eine gezielte Aufwertung des Stadtzentrums geachtet werden. Man wolle dabei den Stadteingang attraktiver gestalten und eine Fussverbindung zwischen Bahnhof, neuem Quartier West und Spital schaffen. Durch gezielte Ansiedlungen soll zudem im Osten auch das Rhonesandquartier belebt und aufgewertet werden.

Simon Kalbermatten

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Kommentare

  • Peter - 90

    Eine Analyse ist noch lange kein Konzept. Dieses müsste erst noch erarbeitet werden. Hat der Vertreter der Stadtgemeinde Brig-Glis innerhalb des Gewerbes-Vorstandes denn auch nicht informiert? Wer steckt hinter der Studie? Planval?

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