Vereinswesen | Bereits über 100 Mitglieder bei Forum6plus

Forum60plus auf Erfolgskurs

Forum60Plus bietet auch einen Schachzirkel an.
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Forum60Plus bietet auch einen Schachzirkel an.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Der Seniorenverein Forum60plus hat innert weniger Monate über 100 Mitglieder dazugewonnen. Die Präsidentin sieht den Grund für den Erfolg vor allem in der zunehmenden geistigen und körperlichen Fitness im Alter.

Die Idee hinter dem Verein Forum60plus beschreibt Präsidentin Barbara Chuck wie folgt: «Wir wollen Menschen im dritten Alter eine Plattform bieten, auf der sie sich in kleinen Gruppen austauschen und sich selbst einbringen können.» Dies geschieht in sogenannten Zirkeln. Geleitet werden diese Zirkel, die man als Lern- und Austauschgruppen ansehen kann, von Moderatorinnen und Moderatoren. «Diese Leute sind pensionierte Fachpersonen, die unentgeltlich ihr Wissen und ihre Erfahrungen nach wie vor an andere Menschen weitergeben möchten», sagt Barbara Chuck.

Thematisch breit aufgestellt

Je nach Thema sind die Gruppen in den Zirkeln eher klein. Doch bei Referaten wie Zeitgeschichte oder Patientenverfügung können bis zu 15 Personen teilnehmen. Mit dem Begriff Zirkel will man sich bewusst von Bezeichnungen wie Kursen oder Seminaren abgrenzen wie Beisitzer und Gründungsmitglied Walter Werlen erklärt. «Wichtig ist, dass man sich an den Zirkeln beteiligen kann und soll, ähnlich wie es früher in den Salons zu und her ging», sagt Werlen, der selbst einige Zirkel für Spanisch leitet. «Es geht nicht darum, einfach nur zu konsumieren. Der Austausch und die Beteiligung stehen im Vordergrund.» Dabei bietet Forum60plus eine breite Palette an Themen in 20 Zirkeln an. Das Angebot reicht von Fotografie, Psychologie, Sprachen, Spiritualität im Alter, Umgang mit Medikamenten oder dem Smartphone bis hin zu sportlichen Angeboten wie Tanzen.

Grosser Zuwachs

Aus der Taufe gehoben wurde der Verein Forum60plus Ende März 2018 und zählte zu Beginn etwas über 50 Mitglieder. Heute, ein paar Monate später, führt das Mitgliederverzeichnis bereits über 100 Namen. «Wir sind selbst etwas überrascht von der Nachfrage, die nach unseren Angeboten besteht», sagt die Präsidentin. «Wir haben mit unserem Verein offenbar einen Zeitgeist bei den Oberwalliser Pensionierten getroffen.» Dieses grosse Bedürfnis nach Angeboten für Menschen im «dritten Lebensabschnitt» erklärt sich Barbara Chuck mit mehreren Faktoren. «Einerseits denke ich, dass Pensionierte heute viel fitter, sowohl geistig wie auch körperlich, sind als früher», sagt sie. «Viele sind motiviert, auch im fortgeschrittenen Alter noch neue Sachen zu entdecken und zu lernen.» Man wisse durch die Forschung heute, dass dies auch ohne Weiteres möglich sei. Die Lernfähigkeit nehme selbst gar nicht ab, allenfalls lasse die Lerngeschwindigkeit etwas nach.

Soziale Komponente

Beisitzer Walter Werlen ortet dabei noch eine weitere Ursache für den Erfolg des Vereins. «Die soziale Komponente spielt ebenfalls eine grosse Rolle», erklärt er. «Auch hier im Oberwallis haben viele Senioren oftmals keine Angehörigen, die in der Nähe wohnen, oder Leute sind nach der Pensionierung hierhergezogen. Unsere Zirkel bieten da natürlich die Möglichkeit, weiter am sozialen Leben teilzunehmen und auch neue Kontakte zu knüpfen.» Wie gross das Bedürfnis vieler älterer Menschen nach diesem Angebot sei, so die Präsidentin Barbara Chuck weiter, zeige sich auch daran, dass einige Mitglieder lange Anreisen in Kauf nehmen würden, um an den Zirkeln teilzunehmen. «Obwohl die meisten Zirkel in Brig stattfinden, haben wir praktisch aus dem ganzen Oberwallis Mitglieder, beispielsweise aus dem Mittelwallis, dem Goms und aus Zermatt.» Beim Forum60plus ist man sich indes sicher, dass die Nachfrage nach Angeboten für Senioren angesichts der bevorstehenden Pensionierung der «Baby-Boom-Jahrgänge» weiterhin steigen wird, weshalb ein Ausbau des Angebots nicht auszuschliessen sei. «Wichtig ist uns aber zu betonen, dass wir uns nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu anderen Einrichtungen wie Pro Senectute oder der Volkshochschule sehen», hält die Präsidentin fest. Darum würden die Zirkel beispielsweise immer am Vormittag oder am Nachmittag stattfinden, sodass die Abende frei blieben.

Martin Meul

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