Reckingen | Dicke Post von der Gemeinde

Hobbyköche fühlen sich schikaniert

«ZNacht» − Doris und Pascal Seiler wollen an ihrer Idee festhalten.
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«ZNacht» − Doris und Pascal Seiler wollen an ihrer Idee festhalten.
Foto: zvg

Quelle: RZ 2

Mit einem Gourmetkonzept wollen Doris und Pascal Seiler ihre Küche für Geniesser öffnen. Jetzt machen ihnen die Behörden einen Strich durch die Rechnung.

«ZN8 oder einfach ZNacht». Hinter diesem Begriff verbirgt sich ein Gourmetkonzept von Doris und Pascal Seiler aus Reckingen. «An acht Abenden im Jahr laden wir acht Leute zu uns nach Hause ein und servieren ihnen ein Acht-Gänger Gourmetmenü», erklärt Pascal Seiler die kreative Idee. Weil die zwei selbst ernannten Geniesser aber Geld für ihre kulinarische Einladung verlangen, wollen die Behörden das Angebot jetzt unterbinden.

Keine Bewilligung

«Grundsätzlich begrüssen wir es, wenn in unserer Gemeinde etwas läuft. Aber von Gesetzes wegen haben wir keine andere Möglichkeit, als hier durchzugreifen», sagt der Gommer Gemeindepräsident Gerhard Kiechler, der den Ball an den Kanton weitergibt. Die kantonale Dienststelle für Industrie, Handel und Arbeit ihrerseits verweist auf die kantonale Gesetzgebung aus dem Jahr 2004. Diese besagt, dass für jede Art von gewerbsmässigem Ausschank und Angebot von Speisen eine Betriebsbewilligung (Wirtepatent) notwendig ist. Eine Ausnahme ist das Kantinenpatent, welches Vereinen den Verkauf von Speisen und Getränken während eines Festes erlaubt. Diese Gesetzgebung wird von Kanton zu Kanton aber unterschiedlich gehandhabt.

Ärger und Unverständnis

Demgegenüber fühlt sich Pascal Seiler nicht ernst genommen. «Während in anderen Kantonen solche Sachen toleriert werden, wird hierzulande alles abgeblockt», ärgert sich der angehende Betriebswirt, der mit seinem Gourmetkonzept ein Airbnb-Angebot kreieren möchte. «Im Rahmen meiner Bachelor-Arbeit möchte ich eine App entwickeln, die es Gourmetliebhabern erlaubt, ihr kulinarisches Angebot ins Netz zu stellen und fremde Menschen zu sich nach Hause einzuladen.» Sein bestehendes Angebot «ZNacht» hat Seiler trotz Abmahnung der Gemeinde nicht aufgegeben. «Wir werden das Projekt in irgendeiner Form weiterbetreiben», gib er sich kämpferisch.

Walter Bellwald

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Kommentare

  • Hans Schliecker, Ried-Brig - 1024

    Wie heisst es so schön? Neid und Missgunst ist die ehrlichste Form der Anerkennung ! Das Konzept wäre eine Marktlücke und keinerlei Konkurrenz für bestehende Gastronomen

  • Markus Imbodu, Visp - 6218

    Egoisten-Schickimicki Gesellschaft... Ein angeblicher Hobbykoch mit Leidenschaft verlangt ganz bestimmt nicht von seinen Gästen GELD.
    Und was in andereren Kantonen ohne Wirtepatent abläuft kann man ja bei Bumann 3+ sehen...

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