Baltschieder | Marcel Hischier, Kunstmaler

«Ich sauge die Landschaft richtiggehend auf»

Marcel Hischier in seinem Atelier in Baltschieder.
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Marcel Hischier in seinem Atelier in Baltschieder.
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Seit seiner Pensionierung 2011 widmet sich Marcel Hischier ganz der Malerei.

Von 1973 bis 2011 hat Marcel Hischier als Lehrer für Bildnerisches- und Technisches Gestalten an der Orientierungsschule in Visp unterrichtet. Um mehr Zeit für seine eigenen künstlerischen Projekte und Studienreisen zur Verfügung zu haben, liess er sich 2011 mit 60 Jahren vorzeitig pensionieren. Seitdem arbeitet Hischier praktisch täglich in seinem Atelier. Dieses hat er selbst im Garten vor seinem Haus in Baltschieder gebaut. Der quadratische Raum misst sechs auf sechs Meter. Hischier liess sich dabei von der japanischen Baukultur inspirieren, die besagt, das quadratische Räume eine beruhigende Wirkung haben sollen. Der heute 66-Jährige hat nie eine Kunstschule besucht, sondern bezeichnet sich als Autodidakt. In seinem künstlerischen Werdegang fühlte er sich besonders durch Kunstmaler Anton Mutter unterstützt und gefördert, der einer seiner Lehrer am Lehrerseminar war. Von den berühmten Malern schätzt Hischier am meisten Pablo Picasso: «Alles was der Spanier in die Hand nahm, hat funktioniert. Ich bewundere seine Kreativität. Picasso soll gesagt haben: ‹Die Intuitionen sind immer da, aber man muss sich von ihnen küssen lassen.›» Die Lieblingstechnik von Hischier ist das Aquarellmalen, das Spiel mit Licht und Schatten. Die Aquarellmalerei brachte ihn auch zur Landschaftsmalerei. Seit 2001 ist Hischier Mitglied der «Gilde Schweizer Bergmaler». Er will die Schönheit der Natur darstellen. «Ich möchte in meinen Bildern die Baukultur im Oberwallis mit seinen alten Stadeln und Spychern sowie den alten Dorfvierteln ebenso festhalten wie das Panorama unserer Viertausender.» Als Zeichen- und Werklehrer hat er auch gern mit Holz und Metall gearbeitet. Dies möchte er nicht missen, weshalb Hischier auch Skulpturen schafft. Das Zeichnen bleibt aber die Grundlage seiner Arbeiten. Daneben malt Hischier in neuerer Zeit vermehrt auch mit wasserlöslichen Ölfarben. Seit seiner Pensionierung findet der Baltschiedner vermehrt Zeit, draussen in der Natur seiner Leidenschaft, der Malerei, nachzugehen. «Ich sauge die Landschaft richtiggehend auf.» Draussen kann er die Natur sinnlich erleben: «All die Gerüche auf einer Alp – vielleicht tritt man auch einmal in einen Kuhfladen, was mir einmal in Gletsch passiert ist», erzählt er schmunzelnd. «Es gibt immer wieder Überraschungseffekte. Beispielsweise eine Fliege, die mir übers Aquarell läuft und Spuren hinterlässt.» Spuren hinterlässt auch Hischier bald wieder. Während 2017 ein eher ruhiges Jahr war, stehen in diesem Jahr grössere Projekte an. Zurzeit bereitet er eine Ausstellung vor, die er zusammen mit seinem Oltener Malerkollegen Stefan Grüter diesen Frühling in Gampel durchführen will. Danach präsentiert er 2018 seine Werke noch im Alten Werkhof in Brig.

Frank O. Salzgeber

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