Brig-Glis | Kunstwerk mit Wahlplakat

Illegales Wahlplakat der CSP auf dem Briger Sebastiansplatz?

Über das Wochenende grinste ein riesiges Smiley der CSP über dem Sebastiansplatz. «Völlig legal», sagt die Partei.
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Über das Wochenende grinste ein riesiges Smiley der CSP über dem Sebastiansplatz. «Völlig legal», sagt die Partei.
Foto: RZ

Quelle: RZ 1

Die CSP hat auf dem Sebastiansplatz ein riesiges Smiley als Wahlwerbung an einem Kunstwerk aufgehängt. «Alles legal», sagt die Partei.

«Keep smiling» hiess es über das vergangene Wochenende in Brig-Glis. Auf dem Sebastiansplatz am Kunstwerk «Aperçu» des Künstlerkollektivs «Das Blaue Becken» hatte man ein Banner mit einem freundlichen Smiley aufgehängt. Wer sich in den letzten Tagen etwas mit den Wahlkampagnen der Parteien auseinandergesetzt hatte, der erkannte darin schnell das Maskottchen der CSP-Ortspartei. Das riesige Smiley war also nichts anderes als ein Mittel im Wahlkampf, auch wenn ein expliziter Hinweis auf die Urheber fehlte.

Keine Bewilligung für Smiley

Allerdings unterliegen Wahlplakate strengen Auflagen. Für das Anbringen sind Bewilligungen nötig. Ausserorts ist die Kantonspolizei zuständig, auf dem Gemeindegebiet die Gemeindeverwaltung. «Eine explizite Bewilligung für dieses Transparent haben wir nicht erteilt», heisst es dazu jedoch aus dem Präsidialamt der Stadtgemeinde Brig-Glis.

Im Rahmen des Risottofests

Wurde das Transparent also illegal am Kunstwerk angebracht? «Nein», sagt der zuständige Wahlkampfleiter der CSP, Leander Williner. «Das Smiley wurde im Rahmen des Risotto­festes der CSP am vergangenen Freitag aufgehängt und diese Veranstaltung war von der Stadtgemeinde bewilligt.» Zu den Auflagen solcher Aktionen gehört, dass Passanten nicht aggressiv angesprochen und belästigt werden und dass der Busverkehr über den Stadtplatz nicht beeinträchtigt wird. «In welcher Form Transparente und dergleichen eingesetzt werden, ist den Veranstaltern überlassen», sagt Williner. «Für uns ist das Transparent ein Erfolg, schliesslich sorgte es für grosse Aufmerksamkeit.»

Kein Kommentar der Künstler

Die Schöpfer des Kunstwerks «Aperçu», das Architektenkollektiv «Das Blaue Becken» wollen die Aktion der CSP derweil nicht kommentieren. Ein Mitglied des Kollektivs, Julian Oggier, sagt: «Die Installation wurde ohne politischen Hintergrund aufgestellt, so soll es aus unserer Sicht auch bleiben.» Eine kleine Spitze in Richtung der Guerilla-Wahlkampf-Aktion kann sich Oggier dann aber doch nicht verkneifen. «Die am kommenden Freitag stattfindende Bewegungsshow der beiden Performance-Künstlerinnen Carina Pousaz und Jennifer Skolovski von der ‹Compagnie Digestif›, schätzen wir sicher mehr als dieses Transparent, da es sich bei der Show um eine kreative und pointierte Interaktion mit der Installation handelt, die unsere Gedanken künstlerisch weiterspinnt.»

Martin Meul

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Kommentare

  • Bäji - 7219

    Werte Stadtverwaltung seit bitte besorgt, dass dieser Schandfleck bald möglichst entfernt wird, ich meine das Gerüst, nicht das Smiley. Dieses sollte das ganze Gerüst eindecken, so wäre dieser Schandfleck nicht mehr sichtbar.

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