Schutwald | Viele Bäume mussten gefällt werden

Mysteriöses Eschensterben in Natischer Wäldern

In den Schutzwäldern oberhalb der BLS-Strecke mussten viele Bäume gefällt werden.
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In den Schutzwäldern oberhalb der BLS-Strecke mussten viele Bäume gefällt werden.
Foto: RZ

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An der Südrampe bei Naters sind viele Eschen eingegangen. Der Grund für das Baumsterben ist unklar.

Der Schutzwald über der BLS-Bergstrecke bei Naters hat sich in den vergangenen Wochen stark gelichtet. Dutzende Bäume, vor allem Eschen, mussten gefällt und per Helikopter abtransportiert werden. Nötig wurde dies, weil die Bäume abgestorben waren. «Die Wurzeln der Bäume waren verendet», sagt der zuständige Förster der BLS, Ferdinand Pfammatter. «Das Fällen der Bäume war daher unausweichlich.» Einerseits gefährdeten die abgestorbenen Bäume die Sicherheit auf der BLS-Strecke, andererseits hätte ein Baumschlag auch das Berieselungssystem im entsprechenden Waldabschnitt beschädigen können.

Ursache unbekannt

Während die Fällaktion inzwischen abgeschlossen ist, stellt die Ursache für das Eschensterben die Experten vor ein Rätsel. Zwar kommt es europaweit aktuell zu einem Absterben von Eschen. Dieses Eschentriebsterben wird durch einen Pilz verursacht. «Bei Naters haben wir jedoch keine Spuren des entsprechenden Pilzes gefunden», sagt Pfammatter. «Zudem greift der Pilz vornehmlich die Blätter und die Rinde der Bäume an. Bei uns waren jedoch vor allem die Wurzeln betroffen.» Zusammen mit Experten des Kantons und der eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) sucht Pfammatter nun nach der Ursache für das mysteriöse Sterben der Bäume, denn «auch die Vermutung, Engerlinge könnten für das Sterben der Bäume verantwortlich sein, konnten wir bis jetzt nicht erhärten», sagt der BLS-Förster weiter.

Berieselungssystem überprüfen

Der Wald oberhalb der BLS wurde vor rund 100 Jahren gepflanzt. Bedingt durch den sehr trockenen Standort, die dünne Humusauflage und die wenigen Niederschläge in diesem Gebiet musste der Wald bewässert werden.
«In vielen BLS-Schutzwäldern zwischen Brig und Lalden befinden sich Bewässerungsanlangen, um die Bäume mit ausreichend Wasser zu versorgen», erklärt Philipp Gerold, zuständiger Ingenieur Wald bei der Dienstelle für Wald und Landschaft des Kantons. «Es ist denkbar, dass sich die lebenslange Bewässerung nicht nur positiv auf das Baumwachstum auswirkt.» Darum plant der Kanton, zusammen mit der BLS und der WSL, Versuchsflächen einzurichten und zu beobachten, wie sich die Bäume mit künstlicher beziehungsweise ohne Berieselung entwickeln. «Dabei stellt sich im Zusammenhang mit dem Klimawandel und der künftigen Verfügbarkeit von Wässerwasser auch ganz grundsätzlich die Frage, wie diese wichtigen Schutzwälder in Zukunft am nachhaltigsten unterhalten werden können und welche Baumarten sich dafür am besten eignen», sagt Gerold weiter. «Wir wollen herausfinden, ob es möglich ist, Schutzwälder nur mit minimalen künstlichen Bewässerungsmassnahmen zu erhalten und welche Baumarten dafür gepflanzt werden müssten.»

Martin Meul

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